Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich habe im Forum schon eine ähnliche Frage gestellt, habe aber nicht viel Resonanz erhalten, darum jetzt noch einmal meine Fragen an Dich als "Profi": Ich habe im November unsere 2. Tochter bekommen und leider hat es auch dieses Mal mit dem Stillen nicht geklappt -wenigstens hat sich dieses Mal aber genügend Muttermilch gebildet, so dass ich seitdem komplett die Milch abpumpe und per Flasche füttere. Zuletzt habe ich dafür 3-4mal am Tag abgepumpt, brauche hierfür aber insgesamt über den Tag verteilt 2,5 bis 3 Stunden (zusammen dann ca. 1 Liter Milch). Bisher hat die Milch auch gereicht und im Januar bis März habe ich alle paar Tage auch noch Milch eingefroren. Seit kurzem braucht unsere Süße aber mehr Milch und so ergänze ich die Milch jetzt aus dem TK-Vorrat - aber bald ist auch der aufgebraucht. Was soll ich also machen ? - abstillen und ganz auf Fertignahrung umsteigen ? - weiter wie bisher abpumpen und mit Fertigmilch ergänzen? Habe aber die Befürchtung dass das nur ein langsamer Umstieg zu Alternative 1 ist... - oder auf Krampf versuchen, die Milchmenge wieder zu steigern (wie? hab wieder Stilltee getrunken und wieder ein bis zweimal mehr (dafür aber pro Vorgang weniger Milch gehabt) am Tag abgepumpt ... insgesamt ist die Milchmenge aber nicht dauerhaft mehr geworden, gibts noch andere Methoden?) By the way: Kann es sein, dass meine Tochter vom Stilltee Duchfall / grünlichen sehr häufigen Stuhlgang bekommt und davon auch wund wird? Auf der einen Seite bin ich fest davon überzeugt, dass Muttermilch natürlich das beste für unsere Kleine ist (zumal mein Mann und ich beide Allergiker sind), auf der anderen Seite ist das ewige Abpumpen auch nicht so toll und die Zeit, die dabei draufgeht, fehlt irgendwie an allen Ecken und Enden - gerade mit zwei Kindern, Haus & Garten. Zeit für mich habe ich gar nicht und besonders viel Schlaf bekomme ich auch nicht, obwohl unsere Tochter Gott-Sei-Dank seit ca. 5 Wochen durchschläft. Wenn ich pro Mal auch jeweils 30 bis 45 min. brauche, dann ist tagsüber bestimmt immer irgendwas - die Kleine wird wach oder hat die Windeln voll, so dass ich unterbrechen muss, dann wird es zeitlich knapp, um die große aus dem Kindergarten abzuholen etc. Die Meinungen aus dem Forum waren 3-4mal pro Tag abpumpen sei auf einfach zu wenig pro Tag (obwohl mir meine Hebamme von einer anderen Mutter berichtete, die auch mit 3mal abpumpen pro Tag hingekommen ist)- wenn ich aber die Milchmenge nur steigern kann, indem ich 5 bis 6mal abpumpe, dann muß ich wohl die Segel streichen, das bekomme ich nicht organisiert. Gibt es nicht noch andere Methoden, die Milchmenge zu erhöhen? Generell vielleicht nochmal die Frage: Ist es "normal", dass ich pro Brust, um 180 ml zu bekommen, 20 bis 30 min brauche? Die ersten 100-120 ml fliessen rel. schnell, aber dann brauche ich rel. lange für den Rest. Unsere Kleine trinkt zur Zeit 7mal ca. 150 bis 170 ml pro Mahlzeit - und ich habe, wenn es "gut läuft" 3mal 2 Flaschen a 150 bis 180 ml zusammen- so dass noch ein wenig fehlt. Kann ich das auch einfach mit HA-Nahrung ergänzen? Ab wann sind die Kinder selbst ganz gut in der Lage, Abwehrstoffe zu bilden, und die Muttermilch ist dann "nicht mehr ganz so wichtig" und ich kann ohne schlechtes Gewissen auf HA-Nahrung umstellen? Es wäre schön, wenn Du mir ein wenig Klarheit in meine zur Zeit etwas wirren und unschlüssigen Gedanken bringen könntest... bin halt hin und hergerissen.. Danke & viele Grüße, Sasine
Liebe Sasine, die benötigte Milchmenge auf Dauer nur durch Pumpen aufrechtzuerhalten ist nicht immer leicht und verlangt oft sehr viel Disziplin und vor allem regelmäßiges und ausreichendes Pumpen. Dabei ist es in der Regel sinnvoller häufiger etwas kürzer abzupumpen statt selten und dann länger. Wenn Du jetzt Ihre Pumpfrequenz wieder erhöhst, dann müsste sich die Milchmenge auch wieder steigern. Gönne dir gleichzeitig auch möglichst viel Ruhe, das wirkt ebenfalls positiv. Deine Beobachtung mit dem Tee ist richtig. Der Einfluss von Tees wie Milchbildungstee, Fencheltee usw. sollte nicht unterschätzt werden. Nicht wenige Kinder reagieren genau auf diese Teemischungen vor allem wenn mehr als zwei bis drei Tassen täglich getrunken werden mit massiven Bauchproblemen. Eventuell kann der Wechsel zu einer anderen Pumpe ebenfalls sinnvoll sein. Außerdem ist eine Pumpberatung durch eine Stillberaterin in vielen Fällen sehr hilfreich. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, solltest Du häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Ein Baby würde jetzt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an deiner Brust trinken. Versuche etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob Du nachts eine längere Pause einlegst (etwa sechs Stunden) oder nicht, musst Du ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt solltest Du auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger. Wenn dir das zuviel ist, musst Du mit der Zwiemilchernährung beginnen, auch wenn Muttermilch nach wie vor der Goldstandard ist. Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Du dich an eine Kollegin vor Ort wenden würdest. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären und Du findest vielleicht Klarheit.. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
... habe noch eine Frage vergessen: Wenn ich tatsächlich auf HA-Nahrung umstelle / mit HA ergänze - sollte ich das dann tun, bevor ich mit dem Zufüttern anfange, oder ist das unabhängig davon jederzeit möglich? Alternativ fällt mir gerade ein, ob ich ggf. mit dem ersten Brei schon mit 5 Monaten statt mit 6 Monaten anfange, um mit der Muttermilch hinzukommen ? Was hältst Du davon?
Mitglied inaktiv
hallo! hmmm, ich bin auf die professionelle antwort von biggi gespannt! jedoch fällt mir was ein: so ist es zumindest beim stillen, wenn meine mehr milch braucht, dann wird sie häufiger angelegt, damit die brust weiß, ahja, es wird mehr milch gebraucht!!! nach ein paar tagen hat es sich dann eingespielt! ich könnte mir vorstellen, dass es beim abpumpen genauso ist - du musst häufiger pumpen! da ich am anfang mit dem einschuss der milch zu kämpfen hatte und es meiner kleinen nicht ausreichte, empfahl mir meine hebamme nachdem ich meine maus anlegte und sie fertig war, jede brust noch 5-8 minuten zu pumpen, diesen rest gab ich ihr dann per pipette. heute habe ich eine kleine budda-frau und jeder fragt mich, ob ich nicht zuviel zufüttere!!! nein, das ist die gute muttermilch!!! ich wünsche dir alles gute und übrigens, der darm eines babys ist erst nach 6 monaten in der lage "erwachsene" nahrung zu verarbeiten!!! ganz viel durchhaltevermögen und kraft, du schaffst das gruß aus berlin ~ evi
Liebe Sasine, Du kannst erst mit der HA_Nahrung beginnen und dann Beikost geben. Beides zusammen könnte dein Baby überfordern. Es ist sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Auch Babys, die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten in den ersten sechs Monaten keine andere Nahrung erhalten. LLLiebe Grüße Biggi
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