Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Fragen und Gedanken zu Beikostbeginn

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Fragen und Gedanken zu Beikostbeginn

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Mein Sohn ist jetzt 3,5 Monate alt und wird vol gestillt, was auch noch eine Weile so bleiben soll, wenns nach mir geht. Allerdings fängt - wie seine dreieinhalb Jahre ältere Schwester damals auch - inzwischen an, sich für all das zu interessieren, was ich bzw, wir alle am Esstisch essen. Er ist dann dabei, entweder auf dem Arm oder in der Autoschale oder neben dem Tisch auf der Krabbeldecke. Er verfolgt jeden Bissen in den Mund, leckt sich die Lippen, fängt an zu schmatzen und lutscht mitunter an seiner Faust. Bei meiner Tochter hab ich das damals als Startsignal für den Beikostbeginn genommen und mittags mit etwas Gemüse begonnen in der Annahme,dann nach und nach Neues einzuführen und gaaaaaanz langsam auf Brei umzustellen. Leider hat das nicht so geklappt, wie erwartet, die Kleine fand Brei viieeel besser als Milch und verlangte nur noch nach Brei vom Löffel. Es kam dann wie es kommen musste: Nach zwei Wochen hat sie einen Magen-Darm-Infekt bekommen, und da sie die Brust verweigerte und auch die Flasche mit Würgen aus dem Mund spuckte musste sie ins KH und bekam einen Infusionstropf wg. Flüssigkeitsverlust. Nach drei tagen entlassen, wollte sie immer noch nur Brei haben und hat diesen dann auch bekommen - sehr zu meinem Leidwesen, da ich auch enorm viel Milch hatte und mich damit quälte. Sie hatte nie wieder Probleme. Nun bin ich sehr skeptisch bzw. eher davon abgeneigt, meinem Sohn "zu früh" überhaupt erst Beikost anzubieten, denn noch zu gut ist mir der KH-Aufenthalt mit seiner Schwester in Erinnerung. Andererseits lese ich ja überall, dass die Kinder das Startsignal selber geben sollen. Wie soll ich mich denn nun am besten verhalten? Soll ich ihm mit vier, fünf Monaten mal einen Löffel Gemüsepürree anbieten in der Hoffnung, er ist davon dann nicht so stark begeistert wie seine Schwester damals? oder lieber ganz darauf verzichten und 6 Monate voll stillen auch wenn das Kind sich offensichtlich für das "richtige" Essen interessiert? Mein Idealfall sah vor, fünf Monate voll zu stillen und dann ganz, ganz langsam BRei einzuführen und nach und nach erstmal eine Mahleit zu ersetzen. Nur hab ich halt Angst davor, dass es wieder schief läuft und bin daher für jeden Tipp dankbar. LG, lupa


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Liebe Lupa, ich kann Deine Angst gut nachvollziehen, doch jedes Kind is(s)t anders und darum muss es bei Deinem Sohn nicht unbedingt so laufen wie damals bei Deiner Tochter. Tatsächlich jedoch fangen viele Mütter zu früh mit der Beikost an, und es ist nicht immer einfach, reine Neugier von echtem Interesse an der Beikost zu unterscheiden. Für den Beginn der Beikost sollte immer das Kind und nicht nur der Kalender angeschaut werden, doch auch wenn ein Kind motorisch sehr weit ist und körperlich groß, so sind deshalb sein Immunsystem und auch sein Verdauungssystem nicht zwingend „weiter" entwickelt als bei einem kleineren Kind im gleichen Alter. Körpergröße und -gewicht sagen nichts über die Beikostbereitschaft aus und mit noch nicht mal vier Monaten ist nicht davon auszugehen, dass das Kind tatsächlich schon bereit für Beikost ist. Mit der Einführung der Beikost solltest Du beginnen, wenn dein Kind zu erkennen gibt „Jetzt bin ich soweit". Das lässt sich an den folgenden Anzeichen erkennen: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Zähne sind kein Hinweis auf Bereitschaft für Beikost! Wie läuft es denn sonst so mit Deinem Sohn? Nimmt er noch gut zu, wie oft stillt er? Vielleicht möchte er einfach mal auf einem Plastiklöffel herumbeißen, während Ihr esst. Oft ist es wirklich nur die Neugierde, die das Kind zu den von Dir beschriebenen Zeichen treibt... Herzlichen Gruß, Kristina


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Hallo Kristina, danke für die Antwort. Zunächst mal möchte ich nochmal sagen, dass ich keineswegs jetzt schon mit Beikost anfangen möchte, frühestens mit 5 Monaten ist das für mich diskutabel, denn an sich läuft die Stillerei super.Der Kleine schläft nachts mind. 12 h am Stück und wird tagsüber 4x gestillt. Im Mòment ist er dabei etwas unkonzentriert, will lieber durch die Gegend gucken. Aber generell läuft es gut. ab und zu habe ich den Eindruck, er ist noch nicht ganz satt, aber er hört von sich aus auf zu trinken, also muss es wohl in Ordnung sein. Ob er zunimmt, kann ich nicht genau sagen, ich wiege ihn nicht. Er wächst, trägt mit 3 Monaten Gr. 68 und wirkt mit Hamsterbäckchen und Doppelkinn nun auch nicht gerade unterernährt. Kauen tut er mit begeisterung, den schnulli nimmt er nicht zum schnullern, sondern nur zum Draufrumbeißen, er bekommt auch den zweiten Zahn. Den Löffel liebt er, die Vitamin D- Fluor-Tablette ist das Highlight des Tages, er isst erstaunlich gut vom Löffel und schiebt das Zeug keineswegs mehr komplett raus mit der Zunge. Nun, motorisch ist er nicht der Schnellste, Sachen in den Mund stecken kann er noch lange nicht, sieht man mal von seinen Händen ab... Und sitzen kann er selbstredend auch noch lange nicht. Ich hoffe einfach, dass er sich dann später mit ein paar Löffeln Kartoffel o.ä. zunächst zufrieden gibt und nicht wie seine Schwester so begeistert davon ist, dass er von jetzt auf gleich alles andere verweigert. lg, lupa


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Liebe Lupa, versuche einfach, es entspannt anzugehen. Es ist tatsächlich besser, nicht zu früh mit dem Zufüttern zu beginnen, und Du versuchst, ihn noch ein paar Wochen ohne Beikost zu halten. Vielleicht hilft es ja auch, wenn er einen Plastikteller bekommt, auf dem er während Eurer Mahlzeiten herumklopfen kann. Oder er darf mal in Deinem Kartoffelpüree matschen... (in der Hoffnung, er schiebt sich nicht alles gleich in den Mund, aber da hilft es ja dann vielleicht, dass die Motorik noch nicht so weit ist... ;-)) Scherz beiseite, wie es scheint, gedeiht er gut und vielleicht sieht die ganze Sache nächste Woche schon wieder viel entspannter aus... Lieben Gruß, Kristina


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