Mitglied inaktiv
1. janina ist jetzt dreieinhalb jahre alt. sie nimmt gut zu, wird auch immer gut satt an der brust. wenn sie mal mehr hunger hat, trinkt sie eben öfter. nun ist es aber seit ein paar tagen so, dass sie, wenn sie mir beim essen zusieht, so eine mischung aus saug- und kaubewegungen macht und nicht den blick von meinem essen lassen kann. hab mal gelesen, dass das ein zeichen dafür ist, dass man mit beikost anfangen soll. würde gerne 6 monate voll stillen, da sie allergiegefährdet ist, will ihr aber nur gutes tun. ihr nichts vorenthalten, was sie vielleicht möchte. will sie schon was zum "beißen", oder macht es ihr nur spaß, mami nachzumachen? soll ich also in zwei, drei wochen mit beikost beginnen oder kann ich es getrost noch lassen? 2. braucht sie zusätzlich flüssigkeit, sobald sie eine stillmahlzeit durch beikost ersetzt bekommt? oder reicht nach wie vor die muttermilch aus? 3. janina ist vor zwei wochen (nach drei monaten) wieder in unser bett eingezogen. grund war eigentlich die zu kleine wiege. nun haben wir ein gitterbett an mein bett gestellt und die trennende wand rausgenommen. wir liegen also quasi in einem bett. es ist echt toll, ich muss nachts zum stillen nicht aufstehen und sie bleibt in der früh noch eine halbe stunde wach neben mir liegen und plaudert fröhlich vor sich hin, gab es früher nicht. nun wurde mir schon von mehreren seiten quasi auf die finger geklopft, dass ich das getan habe. ich werde schon sehen, was ich da angerichtet habe, wo sie doch schon drei monate in der wiege geschlafen hat, nur weil ich nachts zu faul bin, aufzustehen. zudem hat sie grad eine recht unruhige phase, wacht nachts wieder vier mal auf, schläft aber an der brust schnell wieder ein. (sonst warens nur noch zweimal aufwachen). aber es scheint ihr zu gefallen. wenn ich sie nachts rübernehme zum stillen, lacht sie mich gleich an. vorher war sie schon immer am jammern. hab ich ihr was gutes getan oder haben die anderen recht, dass es ein fehler war. bring ich sie jetzt womöglich nicht mehr aus dem bett raus? wielange soll/darf man ein baby in elternbett haben? ziehen sie von selbst wieder aus oder wird das dann ein machtkampf? schon mal danke fürs beantworten
? Liebe Hebla, ich gehe davon aus, dass Janina nicht dreieinhalb Jahre, sondern dreieinhalb Monate alt ist:-) Mit dreieinhalb Monaten kann ein Baby neugierig sein und auch die Eltern nachahmen, aber für Beikost ist es sicher noch zu jung. Mit der Beikost können Sie sich getrost noch Zeit lassen bis Ihr Kind die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen (meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch eventuell jünger (eher selten) oder älter (nicht ganz so selten) sein) und Sie können langsam zusätzliche Nahrung ergänzend zur Muttermilch anbieten. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Solange ein Baby zusätzlich zur Beikost weiterhin nach Bedarf gestillt wird, genügt auch die Muttermilch als Flüssigkeitszufuhr, dennoch ist es sinnvoll, parallel zur Beikost den Becher mit Wasser einzuführen. Bieten Sie Ihrem Kind - wenn es dann soweit ist - zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Nun noch zu der Frage des Schlafens. Wen außer den Eltern des Kindes und dem Kind selbst geht es etwas an, wie Sie schlafen? Es ist vollkommen normal, dass ein Baby an der Brust der Mutter einschlafen will und überhaupt in ihrer Nähe sein mag. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Unsere Kinder kommen mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt wie vor Tausenden von Jahren. Alleine sein bedeutet für sie Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys „begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch „nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Wenn Sie mit diesem Schlafarrangement gut zurecht kommen, dann spielt nur das eine Rolle und ich versichere Ihnen, dass Ihr Kind lange vor seiner eigenen Hochzeitsnacht den Weg in sein Bett finden wird. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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