Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Frage zu Stillhaeufigkeit und genug Milch?

Frage: Frage zu Stillhaeufigkeit und genug Milch?

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Hallo Biggi, ich haette nie gedacht, dass ich die Frage mal stelle, weil ich eigentlich immer der Meinung war, das gibt es nicht, zu wenig Milch auf Dauer :) Also, mein Kleiner ist jetzt 4 1/2 Monate alt und stillt mindestens alle 2 Stunden, aber nicht nur jetzt zeitweise, sondern eigentlich immer. Dazu zaehlt auch das stillen vor dem einschlafen (tagsueber) und das aufwachstillen (tagsueber) nach einer halben Stunde Schlaf. Irgendwie schlaeft er halt dann besser ein und wacht besser auf. Auch sonst leg ich ihn oefters zwischendurch mal an, wenn ich das Gefuehl habe, er braucht das jetzt. Er trinkt dann meist (keine Ahung wieviel) meist ist er nach 1, 2 Minuten fertig und schreit dann nur noch. Soellt ich das besser lassen, das viele zwischendurch anlegen, einschlafstillen, aufwachstillen und ihn eher versuchen auf so 4 Stunden hinzudirigieren? Oder braucht er das, weil ich nicht genug Mmilch habe, dass er 4 Stunden satt ist? Vielen Dank im vorraus, Patzi


Biggi Welter

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? Liebe Patzi, zu wenig Milch lässt sich kaum einfach an der Stillhäufigkeit festmachen. Kinder sind hier sehr unterschiedlich und es gibt Kinder, die einfach deutlich häufiger trinken als der Durchschnitt (muss es ja geben, denn sonst gäbe es ja keinen Durchschnitt). Letztlich zählt nicht wie oft oder wie selten ein Kind trinkt, sondern ob es gedeiht und das erkennst Du an den folgenden Anzeichen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht, mit zunehmendem Alter verringert sich die Gewichtszunahme. • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Der berühmt-berüchtigte Vier-Stunden-Rhythmus ist keineswegs etwas, was zwingend herbeigeführt werden müsste. Ein Grund für die Einführung dieses Rhythmus liegt darin, dass man feststellen musste, dass die früher übliche künstliche Säuglingsnahrung (als es noch keine volladaptierte künstliche Säuglingsnahrungen gab) bei der Fütterung nach Bedarf (wie sie beim Stillen wichtig und richtig ist) zu einer Überfütterung der Kinder führte. Leider wurde einige Jahre später dieser Rhythmus auch auf das Stillen übertragen, mit dem Ergebnis, dass kaum noch Frauen erfolgreich stillen konnten. Weißt Du übrigens, dass viele der immer wieder verbreiteten „Erziehungsvorstellungen" wozu auch der Glaube an die höchste Bedeutsamkeit eines festen „Rhythmus" und auch viele der so absolut stillfeindlichen Ratschläge gehören, auf den Neuseeländer Dr. Truby King zurückgehen. Kings System der „wissenschaftlichen Kinderernährung" basiert auf den Grundlagen einer Methode, die er für Kälber entwickelt hat. Auch viele der „Rituale" der Brustwarzenbehandlung, die Frauen dazu gebracht haben (immer noch dazu bringen) die seltsame und nicht selten schmerzhaften Dinge zur Vorbereitung der Brust anzustellen gehen auf King zurück. Er hat den gesamten Bereich der Säuglingsernährung und des Zusammenleben von Eltern und Kindern mediziniert und reglementiert und so das Vertrauen der Frauen ins Stillen zerstört und bewirkt, dass sich liebevolle Mütter unzulänglich und schuldig fühlten. Seine Lehre wirkst noch heute (rund 80 Jahre später) nach. Bezeichnend finde ich, dass King selbst keine eigenen Kinder hatte. Lass dich wirklich von deinem Kind leiten und vertraue auf seine Kompetenz. Vielleicht besuchst Du einmal eine Stillgruppe. Dort wirst Du sehen, dass sich dein Baby keineswegs anders verhält, als die Mehrzahl aller Babys in seinem Alter. Der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann ungeheuer hilfreich sein. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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