Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Frage vom 14.09.

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Frage: Frage vom 14.09.

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, vielleicht ist meine Frage bezügl. zu langsamer Gewichtszunahme ja untergegangen, aber mir wäre sehr an deiner Antwort gelegen! Danke. Steffi!


Biggi Welter

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? Liebe Steffi, also die Theorie mit zu wenig Brustdrüsengewebe halte ich bei diesen Daten für sehr gewagt. Ein Baby sollte bis spätestens drei Wochen sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben und davon seid ihr nicht mehr weit weg. Außerdem hat die Kleine wohl genügend nasse Windeln und ausreichend Stuhlgang, so dass ich noch keinen unmittelbaren Anlass zu großer Sorge sehe. Ich würde zunächst einmal das Stillmanagement ändern und es mit Wechselstillen versuchen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen, dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Falls tatsächlich Zusatznahrung notwendig werden sollte oder abgepumpte Milch zugefüttert wird, sollte diese mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, danke für deine Antwort. Also, meine Tochter ist mit 3380 g auf die Welt gekommen. Sie hat dann bei der U2 am dritten Tag 3110 g gewogen und ein Entlassungsgewicht einen Tag später von 3130 g gehabt. Seit dem war die Hebamme vier Mal bei mir und hat sie jedes Mal gewogen (natürlich mit einer anderen Waage). Am Montag hatte die Kleine ein Gewicht von 3320 g gehabt. Also genau zwei Wochen nach der U2 (=niedrigstes Gewicht)hatte sie 210 g mehr, aber eben noch nicht das Geburtsgewicht. Die Hebamme war nur nicht zufrieden, weil sie eben innerhalb von 5 Tagen seit ihrem letzten Besuch nur 50 g zugenommen hatte. Die Haut meiner Tochter ist nicht mehr ganz so schön rosig wie zu Beginn, aber sie sieht auch nicht ausgetrocknet aus. Sie hat jeden Tag ungefähr 2-5 mal Stuhlgang (gelb und relativ dünnflüssig). Den Urin kann ich nicht so beurteilen, da meist eben auch Stuhlgang in der Windel ist. Wieviel Gramm sollte denn eine "gute" Windel so haben? Ich habe mir über die LLL-Homepage bereits eine Stillberaterin herausgesucht und mit ihr telefoniert. Ihr werde ich morgen noch das Windelgewicht von 24 h durchgeben. Sie hat auch nach dem Saugverhalten gefragt. Meine Tochter saugt so, wie sie es beschrieben hat,aber leider eben nur 5 Minuten. Die Stillberaterin meinte, es könne durchaus sein, dass ich zuwenig Brustdrüsengewebe habe und daher zu wenig Milch produziere und die Kleine dann frustriert ist. Dann werde ich wohl um das Zufüttern nicht drum herum kommen. Sollte ich deiner Meinung nach zusätzlich noch abpumpen? Danke noch mal. Liebe Grüße, Steffi!


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, vielen Dank für deine konstruktive und aufmunternde Antwort. Ich werde dran bleiben. Liebe Grüße, Steffi!


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