blume2508
Hallo, Mein Baby ist 4 Wochen alt und hat in den 4 Wochen 1000g zugenommen. Ich habe schon immer nach Bedarf gestillt. Nun bin ich leider an meiner körperlichen und psychischen Grenze. Die Kleine trinkt alle paar Minuten für etwa 5 min und schläft dabei ein. Ich habe bereits alle möglichen Tricks ausprobiert um sie wach zu halten, aber es funktioniert nichts. Die Kleine ist auch recht unzufrieden wenn sie nicht nach 30 min wieder an die Brust darf. Meine Hebamme meinte ich hätte genug Milch und ich soll das Baby hinhalten wenn es weint sodass es dann mehr am Stück trinkt. Habe das durch tragen, ablenken etc probiert aber die kleine schreit wie am Spiess bis sie wieder an die Brust darf. Dorr trinkt sie paar schlücke und schläft wieder ein. Ich habe in den letzten 4 Wochen nie mehr als 2 bis 3 Stunden in 24 Stunden geschlafen und bin am Ende. Auch Essen oder aufs Klo gehen kommen ständig zu kurz. Ich kann nicht mehr. Ich hab auch versucht, ihr auf die Nacht ein Fläschchen zu geben, aber das spuckt sie aus. Genauso diverse Beruhigungsschnuller. Wir gehen an die frische Luft, spielen mit ihr wenn sie mal 5 min wach un nciht hungrig ist und tragen sie viel, da sie alleine im Bettchen wieder weint. Ich bin wirklich am Ende und überlege gerade feste Stillzeiten (alle 2-3 Stunden) einzuführen und sie zu tragen und abzulenken bis zur nächsten Mahlzeit. Als wir das gestern geschafft haben, hat die kleine endlich mal 3 Stunden geschlafen und als sie wach war, war sie ziemlich entspannt. Allerdings war der Weg dorthin stressig - für alle. Zeitweise hat sie so heftig geschrien dass ich das Gefühl hatte sie registriert mich nicht mehr. Ich bin unschlüssig was ich tun soll :( Alle paar Minuten, oder gar jede Stunde stillen halte ich nicht mehr aus. Bin wirklich am Ende. Sie hinhalten bricht mir aber das Herz und ich habe Sorge, dass ihr Nervensystem Langzeitschäden davon tragen könnte. Könnte sowas vorkommen? Können Sie mir bitte weiterhelfen? Ich bin glücklich um jeden Tipp. Vielen Dank und herzliche Grüße
Liebe blume2508, ALLE Stillexperten sprechen sich für das Stillen nach Bedarf aus. Muttermilch ist in 90 Minuten komplett verdaut und manche Kinder trinken eben häufig, dafür kürzer. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Darum raten wir erst dann zur Gabe von künstlicher Milch, wenn keine andere Maßnahme geholfen hat - oder das Kind deutlich zu wenig zugenommen hat! Dein Baby ist erst vier Wochen alt und es hat noch überhaupt keine Vorstellung davon, dass es einen Unterschied zwischen Tag und Nacht gibt. Du musst dir vorstellen, dass Dein Baby bis vor vier Wochen Tag wie Nacht ununterbrochen Nahrung bekommen hat, ganz gleich wieviel Uhr es war. Es war immer gleichmäßig warm und die Geräusche um es herum hatten auch eine gewisse Monotonie. Nun plötzlich ist alles anders und an diese riesige Veränderung muss er sich erst gewöhnen. Das braucht seine Zeit. Gib Dir und Deinem Kind die Zeit, die ihr beide braucht, um euch an das neue Leben zu gewöhnen. Denke daran, dass Du jetzt Wöchnerin bist. Leider ist es in unserer Kultur nicht (mehr) so sehr verbreitet darauf Rücksicht zu nehmen, dass eine Frau, die gerade ein Kind geboren hat, Zeit braucht. Zeit zur Erholung, Zeit zum gemeinsamen Kennenlernen des neuen Menschleins, Zeit ums sich an die ganze Veränderung, die so ein kleiner Erdenbürger mit sich bringt zu gewöhnen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Hast Du ein Tragetuch? Die Tage sind einfacher, wenn das Baby am Alltag teilnehmen kann. Dazu ist ein Tragetuch das optimale Hilfsmittel. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Das Baby kann die Nähe der Mutter spüren, es wird sich an ihrem Körper beruhigen, Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Du hast mindestens eine Hand frei (und auch Deinen Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuche es einmal. Liebe Grüße, ich hoffe, Du bist nicht enttäuscht von meiner Antwort. Lieben Gruß Biggi
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