Marienkäfer_28
Hallo,
meine Frage klingt sicher etwas komisch. Ich bin auch eigentlich gar nicht ungeübt was das Stillen angeht, ist es doch mein drittes Kind.
Es ist nun so, dass meine Tochter von Anfang an voll gestillt wird und auch nie Probleme hatte, weder die Brust zu fassen noch sonst irgendwas. Aber sie hat fürchterliches Bauchweh, und ich habe das Gefühl dass es statt weniger eher mehr wird ( sie ist jetzt 10 Wochen alt). Beim Kinderarzt habe ich es angesprochen, er meinte nur: durchhalten. Vermutlich spielte er auf die drei-monats Koliken an.
Inzwischen traue ich mich kaum noch sie zu stillen, weil anschließend fast immer fürchterlich geweint und geschrien wird. Sie hat auch schon immer hastig getrunken, in zehn Minuten sind wir eigentlich fertig . Der Mund liegt rundum gut an der Brust an, trotzdem höre ich beim Schlucken lauter Geräusche, da wird sicher auch immer massig Luft mitgeschluckt. Sie spuckt auch echt viel Milch wieder aus. Zugenommen hat sie aber immer gut.
Wie kann ich ihr nur die schmerzen nehmen? Es macht mich so hilflos. Sie bekommt bigaia tropfen ( aber jetzt auch schon fast 21 Tage) und manchmal Versuche ich Lefax Emulsion ( hat die Hebamme empfohlen) .
Mit meinem Latein bin ich wirklich am Ende, es tut mir so leid ihr nicht helfen zu können.
Wärmekissen und Massage haben wir auch versucht...
Vielleicht haben sie doch noch Tips?
Ich danke Recht herzlich im voraus
Liebe Marienkäfer_28, für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für die Bauchschmerzen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Beobachte einmal eine Stillzeit ganz genau. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen, sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn das gar nicht klappt, stille im Liegen. Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deinem Baby die von dir bevorzugte Haltung nicht. Aus meiner Sicht macht es Sinn, dass du einmal nach einer Stillberaterin in deiner Gegend schaust, die das Baby beim Stillen beobachten kann und sieht, ob dein Baby möglicherweise nicht ganz korrekt andockt und daher Luft schluckt und deshalb die Koliken hat. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Trinkst du viel Milchbildungstee? Wenn ja, dann lass diesen mal vorsichtshalber weg, denn gerade darauf reagieren manche Babys mit massiven Blähungen, gerade auch, wenn die Mutter mehrere Tassen trinkt. Lieben Gruß Biggi
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