Anna_einfach_besser
Guten Morgen :) Habe ich gestern etwas Falsches, zu viel gefragt oder vielleicht im falschen Forum, da ich keine Antwort bekommen habe? Oder wurden die Fragen vielleicht zu oft gestellt? Im Internet habe ich viele Informationen zum Thema Milch abpumpen gefunden, nur leider bis zu dem Zeitpunkt des Einfrierens. Wie man Milch hygienisch umfüllt habe ich leider keine Information gefunden. Einfach in eine Flasche schütten und erwärmen oder erst erwärmen und anschließend umschütten? Falls ja, wäre ich froh zu wissen, was ich in Zukunft an meiner Fragestellung ändern und besser machen kann :) Vielen Dank im Voraus
Liebe Anna_einfach_besser, ich hatte deine Frage beantwortet, aber vergessen einzusetzen, sorry. Einfacher für mich wäre es aber trotzdem, wenn Du die Fragen einzeln stellen würdest ;-). alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Die Pumpe kann ganz normal im Gerät ausgekocht werden und dann mit einem sauberen Handtuch abgetrocknet werden. Die Muttermilchbeutel können aufgetaut werden und danach einfach umgefüllt werden. Wenn die Hände sauber sind, wird nichts passieren. Wenn dein Baby die Milch bei Zimmertemperatur nimmt und akzeptiert, kannst Du sie getrost so geben. Behälter für die Aufbewahrung von Muttermilch können aus Glas oder Plastik sein. Bei der Wahl des Gefäßes muss darauf geachtet werden, dass es gut zu reinigen ist, eventuell sterilisiert werden kann, lebensmittelecht ist und dicht verschlossen werden kann. Wird Muttermilch in Glas oder Kunststoffflaschen eingefroren, sollte beim Einfüllen jedoch etwa zwei Platz bleiben, damit sich die Milch beim einfrieren ausdehnen kann, ohne dass die Flasche platzt. Erhält das Baby seine Nahrung überwiegend direkt an der Brust und bekommt es nur gelegentlich abgepumpte Milch, ist es nicht so wichtig, welcher Behälter zum Aufbewahren der Milch verwendet wird. Das Material des Aufbewahrungsbehälters ist nur dann von Bedeutung, wenn das Baby hauptsächlich mit abgepumpter Muttermilch ernährt wird. Die Forschung widerspricht sich in Bezug auf die Vor und Nachteile von Behältern aus verschiedenen Materialien. Die Dauer der Aufbewahrung spielt dabei ebenfalls eine Rolle. Letztlich gibt es keine eindeutige Entscheidung für oder gegen Glas bzw. Plastikflaschen. Ich zitiere dazu aus dem "Breastfeeding Answer Book", Mohrbacher, Stock, 1997: "Die Untersuchungen über Behälter aus unterschiedlichen Materialien sind spärlich und die Schlussfolgerungen sind widersprüchlich, wobei die meisten Empfehlungen auf wenigen Informationen beruhen. Zum Beispiel wurde in einer Untersuchung (Paxton und Cress 1979) festgestellt, dass mehr Leukozyten aus der Muttermilch an Glas haften als an Plastik. Das führte zu der Empfehlung, dass frische Muttermilch besser in Plastikbehältern als in Glasbehältern aufbewahrt werden soll. (Glas wurde weiterhin zum Einfrieren empfohlen, da beim Einfrieren die Leukozyten abgetötet werden) Eine zweite Studie (Pittard und Bill 1981) komplizierte die Sache, weil herausgefunden wurde, dass unterschiedliche Leukzytentypen unterschiedlich auf Glas reagieren. Eine dritte Studie (Goldblum 1981) überzeugte viele davon, wieder Glas zu empfehlen, weil sich herausgestellt hatte, dass die Dauer der Aufbewahrung der Milch entscheidend ist. Viele der am Glas anhaftenden Leukozyten lösten sich im Laufe der Zeit wieder und nach 24 Stunden erhöhte sich der Leukozytengehalt der Milch, die in Glasbehältern aufbewahrt wurde, stärker als der derjenigen Milch, die in Plastikbehältern aufbewahrt wurde." Ich hoffe, deine Fragen nun ausreichend beantwortet zu haben, solltest Du noch welche haben, melde dich bitte einfach noch einmal :-). LLLiebe Grüße Biggi Welter
Anna_einfach_besser
Es ist mehr als ausreichend. Vielen herzlichen Dank :)
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