Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Es tut weh

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Es tut weh

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Hallo, ich habe zwei Fragen. 1) In bin kurz vor der Entbindung unseres zweiten Kindes, stille aber meine 21 Mo alte Tochter noch und wie es aussieht, werde ich auch das Tandemstillen praktizieren. (ich hoffe sehr, dass es klappen wird, viele scheinen davon schon gehört zu haben aber selber machen tun es die Wenigsten, nach dem Stillforum zu urteilen) Nun in letzter Zeit brennen meine Brustwarzen beim Stillen sehr, oft muss ich mien To bitten, die andere Brust zu nehmen oder kurz aufzuhören, beim Stillen nachts wieder einzuschlafen ist leider wg. Schmerzen nicht mehr zu denken... zugegeben, meine To stillt in jeder unmöglichen Position und fasst den Busen nicht immer 100 prozentig richtig, aber es war früher auch nicht anders und da hat es mir nichts ausgemacht. Also meine Frage ist: Ist denn jetzt diese Schmerzhaftigkeit auf die bevorstehende Geburt zu schieben oder machen wir plötzlich etwas falsch? Mit solchen Schmerzen kann ich wohl nicht langfristig beide Kinder stillen. äusserlich sehen meine Burustwarzen nicht verletzt aus, sind aber allgemein sehr sehr empfindlich, ich darf praktisch an nichts herankommen, am besten nur T-Shirt oder BH tragen. 2) Ich habe meine To in den ersten 7 Monaten mit Stillhütchen stillen können, da ich grosse Busen mit grossen Warzenhöfen und eine Flachwarze habe, nach dieser Zeit hat aber meine To selber die Hütchen immer abgenommen und wir kommen seither hervorragend ohne aus. Meine Brustwarzen haben sich auch schön geformt. Meine Frage ist, ob ich doch noch irgendetwas für die Brustwarzen machen muss, damit es mit dem zweiten Baby gleich ohne Hütchen klappt? Ich habe von irgendwelchen Br.wformer und ähnlichem gelesen. Brauche ich das oder kann ich beruhigt sein? (in Abhängigkeit mit der ersten Frage natürlich) Herzlichen Dank für die Antwort!


Biggi Welter

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Liebe tucsok, es kann sein, dass die Brustwarzen durch die Schwangerschaft so empfindlich sind, da können Sie leider nicht viel machen. Auch könnte es sich um eine Soorinfektion handeln. Hat Ihr Kind in letzter Zeit einen Windelsoor gehabt oder mussten Sie Antibiotika nehmen? Mögliche Symptome für eine Soorinfektion bei der Mutter sind: starke Schmerzen der Brustwarzen oder der Brust, die seit der Geburt auftreten, während der gesamten Stillmahlzeit anhalten und durch verbesserte Stillpositionen und Anlegetechniken nicht gelindert werden können, plötzlich einsetzenden Schmerzen der Brustwarzen und/oder Brust nach Ablauf der Neugeborenenperiode, juckende oder brennende Brustwarzen, die rosa oder rot, glänzend und fleckig aussehen und/oder mit einen Ausschlag aus kleinen Bläschen bedeckt sind, offene Brustwarzen, stechende Schmerzen in der Brust während oder nach dem Stillen, schmerzende Brustwarzen und/oder Brüste bei korrektem Gebrauch einer vollautomatischen elektrischen Milchpumpe, Infektionen der Scheide mit Hefepilzen (Monilia). Mögliche Symptome für eine Soorinfektion beim Baby sind: Windelausschlag, cremige, weiße Ablagerungen auf der Innenseite des Munds, der Wangen oder der Zunge des Babys, das Baby wendet sich wiederholt von der Brust ab, ein klickendes Geräusch beim Stillen oder Brustverweigerung (weil es einen schmerzempfindlichen Mund hat), Blähungen und Quengeln in seltenen Fällen kann Soor mit zu einer langsamen Gewichtszunahme beitragen. Das Baby muss keine sichtbaren Symptome haben. Wenden Sie sich am besten an Ihre Ärztin/Arzt und lassen Sie Ihre Brust anschauen, falls die Symptome auf Sie zutreffen. Das Tragen von Brustwarzenformern (gibt es von den Firmen Medela und Ameda und können bei Apotheken oder der La Leche Liga oder LLL Stillberaterinnen bestellt werden) kann helfen, die Brustwarzen hervortreten und besser fassbar zu machen. Die mit der Schwangerschaft einhergehenden Hormonveränderungen erhöhen die Elastizität der Haut einer Frau. Brustwarzenformer wurden erdacht, um diese natürliche Dehnbarkeit auszunutzen und durch sanften, aber fortwährenden Druck die Brustwarze herauszuziehen. Brustwarzenformer bestehen aus leichtem Hartplastik. Einige haben eine nachgiebige Innenseite aus Silikon (Medela). Sie sollen von der Mutter im Büstenhalter getragen werden. Der innere Ring übt sanften, aber anhaltenden Druck auf den Brustwarzenhof der Mutter aus, was die Brustwarze veranlasst, hervorzutreten und die Verwachsungen dehnt, die sie einziehen. Die Schale die mit Löchern versehen sein sollte hält den Büstenhalter von der nach außen strebenden Brustwarze fern. Um sie bequem im Büstenhalter unterzubringen, kann es notwendig sein, dass die Mutter eine um eine Nummer größere Körbchengröße trägt. Ist der Büstenhalter der Mutter nicht groß genug, kann durch den Druck eine Brustentzündung hervorgerufen werden. Brustwarzenformer sollten in den letzten Wochen (ev. drei Monaten) der Schwangerschaft verwendet werden, häufig ist es auch sinnvoll sie in der ersten Zeit nach der Geburt vor dem Anlegen zu tragen. Möchten Sie eine Stillgruppe besuchen? Dort treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich wünsche Ihnen schöne restliche Schwangerschaftswochen, eine gute Geburt und eine problemlose und schöne Stillzeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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