Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Erstmal ein großes Dankeschön, dank dieses Forums und deiner tollen Ratschläge und Motivation hab ich heute wieder ein "vollgestilltes" Kind. Seit vier Wochen ganz ohne Stillhütchen und seit dem immer mehr Milch, sodass wir immer weniger zufüttern mussten. Seit einer Woche reicht die Brust gänzlich aus und mein Sohn (Jetzt 9 1/2 Wochen)ist ein super Trinker und braver Zunehmer geworden (in der Woche ohne Fläschchen 300g!!) Dafür ein Riesendankeschön!! Ein Problem haben wir allerdings schon noch und ich hoffe, Du kannst mir dabei Rat geben. Er schläft Nachts meist so 8 Stunden am Stück, dann wird er gestillt und schläft dann dann nochmals so ca. 3-4 Stunden. Den restlichen Tag ist er bis auf ein bis drei kurze Nickerchen wach, aufgeweckt und futtert. So zeimlich genau alle 2 Stunden. Ist mir schon klar, dass weil er so brav schläft er sich das was er braucht tagsüber holen muss. ABER: Teilweise trinkt er nur eine Seite. (DAs aber vor allem Nachmittags bis zu einer halben Stunde inkl. kurzen Verschnaufpausen und Genuss nukeln) Danach mag er die zweite Seite nicht mehr weil er so zufrieden und fröhlich ist - mich angrinst und mit mir zu plaudern beginnen will. Das geht dann mewist wieder so eine halbe Stunde bis er dann doch drauf kommt - eigentlich will ich doch noch was - kriegt er auch. Nur damit dauert diese eine Malzeit rund anderthalb Stunden, sodass sich doch halb verdaute mit frischer Milch mischen muss - darf das sein bzw. ist das der Grund warum er relativ häufig z.T. ziemlich viel Milch und "Topfen" ausspuckt? Soll ich seine Trinkzeiten irgendwie zu regulieren versuchen? Er ärgert sich richtig wenn ihm sein Essen wieder hochkommt. Aufstossen tut er meistens - aber nicht immer. Was ist eigentlich der "ideale" Trinkabstand oder darf ihn tatsächlich immer lassen. Zeitweise hat er Bauchweh und sehr viele Winde (die unterschiedlich leicht rauskommen). Hab mir schon gedacht, ob ich ihn bzw. seine Verdauung nicht mit den häufigen Mahlzeiten innerhalb der doch durch die lange Nacht verkürzten Wachzeit überfordere. Er tinkt im Durchschnitt 8 mal innerhalb von 12 Stunden - ist das zu oft? Dauer der Mahlzeiten ist sehr unterschiedlich - mal nur ein paar Minuten - mal eine dreiviertel Stunden und oft eben auch diese "geteilten" Mahlzeiten mit 1/2 stündiger Pause zwischen den beiden Brüsten. Herzlichen Dank im Voraus für Deine Antwort Bine
? Liebe Bine, toll, dass das jetzt bei euch so gut klappt. Ich weiß nicht wie oft ich schon erklären musste, dass es weder einen idealen Trinkabstand gibt, noch dass ein Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten eingehalten werden muss. Das Trinkverhalten deines Babys ist absolut „normal" (ich mag dieses Wort nicht) und es besteht kein Grund einzugreifen und zu riskieren, dass eure Stillbeziehung und das Gedeihen deines Kindes wieder gefährdet wird. Lleider geistert in vielen Köpfen immer noch der Gedanke von einem bestimmten Mindestabstand oder Stillrhythmus herum. Alle Stillexperten sind jedoch einstimmig für das Stillen nach Bedarf. Das Beste ist, die Uhr überhaupt zu vergessen und das Baby immer dann anzulegen, wenn es nach der Brust verlangt und es solange trinken zu lassen, wie es selbst möchte. Dieses „Stillen nach Bedarf" hat sich eindeutig bewährt. Stillen nach der Uhr kann in manchen Fällen funktionieren, doch es kann genau so gut auch zu einem Rückgang der Milchmenge und allen daraus resultierenden Stillproblemen führen. Wenn die Kinder reif genug sind, werden sie auch einen einigermaßen gleichmäßigen „Rhythmus" finden, allerdings bleibt der noch lange Zeit störanfällig. Eine Ausnahme von der Regel, dass das Baby bestimmt wann und wie lange es an der Brust trinkt, gibt es nur bei schlecht gedeihenden Babys, hier kann es vorkommen, dass das Baby von der Mutter zum Stillen geweckt und zu häufigerem Stillen animiert werden muss. Die Sache mit dem festen Rhythmus bei Kindern hat ihren Ursprung ohnehin nicht in der Tatsache, dass dies etwas „Natürliches" wäre, sondern in den Anfängen der Flaschenfütterung. Die allerersten künstlichen Säuglingsnahrungen waren nicht adaptiert und auch nicht so zusammengesetzt, dass das Kind so viel trinken durfte wie es wollte. Eine Fütterung ad libitum (nach Bedarf), wie sie beim Stillen üblich und wünschenswert ist, führte bei diesen Nahrungen sehr schnell zu teilweise dramatischem Übergewicht. Deshalb wurde der berühmte Vier-Stunden-Rhythmus eingeführt, um eine Überfütterung und deren Folgeschäden zu verhindern. Durch den Siegeszug der Flasche ging das Wissen um die Kunst des Stillens verloren und das Füttern nach Plan wurde auf das Stillen übertragen. Das Ergebnis war, dass kaum noch Frauen es schafften erfolgreich zu stillen, denn Stillen im Vier-Stunden-Rhythmus funktioniert in den seltensten Fällen. Zum Thema Mindestabstand hänge ich dir noch einen Artikel einer Kollegin an. Babys sind an zwei Stellen undicht - oben und unten :-). Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase" ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Insbesondere sehr hastig trinkende Babys haben dieses Problem oft. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist zwar sehr lästig, aber es lässt sich wenig tun. Du kannst versuchen, dein Kind über einen längeren Zeitraum immer nur an einer Brust zu stillen und nach einiger Zeit dann erst an die andere Brust zu wechseln und dann an dieser Brust bleiben. Das Spucken von Babys ist in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Problematisch wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme. Lass deshalb deine Kleine vorsichtshalber vom Kinderarzt anschauen, um eine medizinische Ursache ausschließen zu lassen. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Ihr Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Achte in jedem Fall auf gutes Anlegen und Ansaugen, denn je weniger Luft das Kind schluckt, umso weniger muss wieder nach oben. Es ist auch günstig, alle künstlichen Sauger wegzulassen, damit deine Tochter lernt gut und richtig an der Brust zu trinken. Falls dein Baby nämlich an der Brust mit der gleichen Technik wie an einem Flaschensauger trinkt, können Stillprobleme vorprogrammiert sein. Die Erfahrung zeigt, dass sich das Spucken mit zunehmendem Alter verringert, bei manchen Kindern bedeutet „mit zunehmendem Alter" jedoch deutlich mehr als nur drei bis sechs Monate. Abstillen und das Füttern von angedickter Nahrung hat fast immer KEINEN positiven Einfluss auf das Spucken. Was bleibt ist Geduld und „spuckfreundliche" Kleidung zu tragen. LLLiebe Grüße Biggi Woher kommt der Mythos vom „Mindestabstand" ? Von Denise Both, IBCLC „Sie dürfen nicht so oft anlegen, dann hat die Brust ja keine Zeit, sich wieder zu füllen." „Zwischen zwei Stillzeiten MUSS ein Abstand vom mindestens zwei Stunden liegen sonst bekommt das Kind Bauchschmerzen" „Frische Milch darf sich nicht mit bereits angedauter Milch vermischen, deshalb dürfen Babys frühesten nach zwei Stunden wieder angelegt werden" Wohl jede Stillberaterin ist schon mit diesen Aussagen konfrontiert worden. KinderärztInnen, Hebammen und auch wohlmeinende Mitmenschen kommen immer wieder damit. Ist ein Mindestabstand wirklich notwendig oder sinnvoll? Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Es ist nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten „damit sich mehr Milch ansammelt", denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet. Ebenso ist es ein Ammenmärchen, dass ein Baby einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einhalten müsse, um zu verhindern, dass frische Milch auf angedaute Milch kommt. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es gibt keinen Beweis, für die „Frische Milch auf halbverdaute Milch-Theorie", die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme. Doch woher kommt diese Meinung? Die Vorstellung, dass der Magen zwischen zwei Mahlzeiten vollständig geleert werden müsse, geht wahrscheinlich auf den Kinderarzt Prof. Adalbert Czerny (1863 – 1941) zurück, vor allem auf das, was er in seiner 1893 erschienen Veröffentlichung „Die Ernährung des Säuglings auf Grundlagen der physiologischen Funktionen des Magens" und seinem 1922 veröffentlichten Buch „Der Arzt als Erzieher des Kindes" geschrieben hat. Czerny hielt es einerseits für absolut notwendig feste Abstände zwischen den Stillmahlzeiten einzuhalten, damit sich zwischen den Mahlzeiten der Magen komplett entleert und sich die Magensäure (Salzsäure) ansammeln und antiseptisch wirken kann und andererseits maß er dem streng einzuhaltenden Stillrhythmus einen hohen erzieherischen Wert bei. Nach seinen Beobachtungen entwickelten sich mit künstlicher Säuglingsnahrung (zur damaligen Zeit überwiegend Kuhmilch) gefütterte Babys besser, wenn zwischen den Mahlzeiten ein Abstand von vier Stunden eingehalten wurde. Daraus schloss er, dass es auch für gestillte Kinder besser sei, einen Mindestabstand und festen Rhythmus einzuhalten. Nachdem er festgestellt hatte, dass Muttermilch nach eineinhalb bis zwei Stunden den Magen vollständig verlassen hatte und Kuhmilch nach drei Stunden, legte er die Abstände der Mahlzeiten für gestillte Kinder auf mindestens drei Stunden, für kuhmilchgefütterte Kinder auf mindestens vier Stunden fest. Es wurde – wie so oft – einfach eine Vorgehensweise, die für nicht gestillte Kinder sinnvoll sein konnte, auf gestillte Kinder übertragen und bis heute hält sich die Vorstellung von dem Mindestabstand in vielen Köpfen, zum Leidwesen vieler junger Mütter und ihrer Babys.
Mitglied inaktiv
Liebe Bine! Herzlichen Glückwunsch, dass Ihr das mit dem Stillen so toll hingekriegt habt. Einfach weitererzählen und andere Mütter auch davon überzeugen, dass das das Beste fuer das Kind (und die Mutter) ist. Alles Liebe und Gute weiterhin! Kathrin mit Anna Paulina (fast ein Jahr und trinkt gerne und viel an der Brust)
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