Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Erster Brei

Frage: Erster Brei

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Hallo Frau Welter, mein Son erfreut sich an seiner ersten Möhrennahrung. Ab wann mische ich Öl oder Butter dazu und warum? Was kann ich ersatzweise für Fleisch geben? Und wann fange ich mit dem ersten Abendbrei an? Vielen Dank


Biggi Welter

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? Liebe Petra, Das Fett ist erforderlich um dem Kind einerseits genügend Energie zuzuführen und andererseits wegen der fettlöslichen Vitamine. Auf 200 g Gemüse-Kartoffelbrei werden 10 g Fett empfohlen. Das wertvollste Fett ist kaltgepresstes Pflanzenöl. Trotzdem sollte bis zum Ende des achten Monats nicht kaltgepresstes Öl verwendet werden, da empfindliche Babys auf die (ansonsten wünschenswerte) Reste der Ölsaat reagieren können. Deshalb sollte anfangs Soja-, Raps- oder Maiskeimöl, später dann auch kaltgepresstes Sonnenblumenöl verwendet werden. Solange das Kind nur ein paar wenige Löffel Karotten isst und in Zusammenhang mit dem Karottenbrei gestillt wird, ist die Fettzugabe noch nicht ganz so dringend erforderlich, sobald die Menge aber gesteigert wird, sollte das Fett auf jeden Fall zugegeben werden. Fleisch wird in erster Linie wegen der Eisenversorgung empfohlen, doch Fleisch ist nicht der einzige Eisenlieferant unter allen Nahrungsmitteln. Es kann durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Während der Schwangerschaft legt das Kind Eisenreserven an. Bei reif geborenen Kindern reichen diese Reserven sechs bis neun Monate. Das wenige Eisen aus der Muttermilch wird optimal ausgenutzt, so dass die Reserven des Kindes teilweise geschont werden. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin-C-haltiger Bestandteil. Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich. Bei einer anderen Ernährungsform ist zwei- bis dreimal pro Woche eine Fleischzufuhr notwendig. Wann welche Mahlzeit eingeführt wird, muss jede Familie für sich selbst entscheiden und auch vom jeweiligen Lebenstil der Familie abhängig machen. Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und nach Möglichkeit sollten nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Mahlzeiten direkt nacheinander ersetzt werden. Richten Sie sich nach Ihrem Alltag, denn das langfristige Ziel ist ja das gemeinsame Essen am Familientisch. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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