Mitglied inaktiv
Hallöchen, ich habe zwei kurze Fragen. Zum einen möchte ich wissen, ob es in Ordnung ist, wie unser Sohn (fast 9 Monate) zur Zeit ernährt wird, zum anderen geht es in diesem Zusammenhang ums Stillen in der Nacht: 1. unser Sohn wird bald 9 Monate alt und bekommt im Moment folgende Nahrung: morgens im Bett kurz Stillen, danach Wasser-Getreide-Brei (Reis) mit etwas Obst. Mittags Gemüsegläschen evtl noch etwas Obstgläschen zum Nachtisch. Abends gibt es einen Getreidebrei (Dinkel), den ich mit HA Folgemilch anmache und dem ich auch wieder etwas Obst zufüge. Vor dem Schlafengehen stille ich noch kurz. Tagsüber wird er ebenfalls nach Bedarf gestillt und verdrückt entweder morgens oder nachmittags noch ein halbes Gläschen Obst mit Getreideflocken (Hafer oder Dinkel). Ist das so in Ordnung??? Ich muss dazu sagen, dass mein Mann starken Heuschnupfen hat (deshalb die HA Milch) und ich deshalb auch auf Weizen verzichten will. Die gesüßten Milchbreie will ich dem Zwerg eh nicht geben… 2. Ich stille (leider) im Moment auch noch nachts. Eigentlich kam er immer so zwei Mal, das fand ich ganz in Ordnung. Die letzten zwei Wochen wird er aber bis zu 5 Mal wach. Ich hab ihm dann immer die Brust gegeben, weil ich auch dachte, er braucht die Milch noch!? Aber eigentlich nuckelt er nur ganz kurz und trinkt gar nicht wirklich. Mir geht das aber echt an die Substanz, vor allem, weil ich noch eine Tochter (5) habe, die mich tagsüber auf Trapp hält. Ich laufe rum wie ein Zombie und kann nur noch denken SCHLAFEN; BITTE!!! Ich bin aber hin und her gerissen… Wenn ich wüsste, dass er die Nahrung nachts nicht braucht, sondern nur aus Gewohnheit kuscheln will, würde ich gerne nachts aufs Stillen verzichten und versuchen, ihn so langsam mal ans Durchschlafen zu kriegen… WIE macht man das am besten??? Oder braucht er vielleicht nachts noch die Milch?? Ich hab nicht den Eindruck… Vielen Dank für die Hilfe!!! Mtina
Kristina Wrede
Liebe Mtina, Sie können den Brei auch ohne HA-Milch geben, die braucht Ihr Kind gar nicht. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Sie können den Brei also auch mit Wasser anrühren und danach stillen. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys in diesem Alter nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. Liebe Grüße Kristina
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