Mitglied inaktiv
Hallo! :) Bei meinem Sohn vor 2 Jahren lief alles glatt beim stillen. Jetzt soll es wohl anders sein. Meine Tochter ist jetzt 10 Tage alt und hat mich schon im Krankenhaus mit Stillmarathons wach gehalten. Es läuft immer ungefähr gleich ab. Sie schläft 3 Stunden am Stück und ist dann wieder 3 Stunden wach (nur tagsüber). Wenn sie aufwacht dreht sie den Kopf rechts und links und öffnet gierig den Mund und sucht die Brust. Ich stille sie dann so 15 Minuten und sie hat kein Interesse mehr. Nach 5 Minuten wälzt sie sich wieder und nuckelt an allem was in der Nähe ist. Ich stille also wieder so 15 Minuten. Sie schläft oftmals auch an der Brust ein und ich löse sie. Sie wacht nach 5 Minuten auf und merkt dass die Brust weg ist und fängt wieder an zu rudern mit den Armen und den Kopf von rechts nach links zu wälzen. Also stille ich wieder. So geht das oft 3-4 Stunden. Ich bin am Ende meiner Kräfte. Wird sie nicht satt? Oftmals also 1x am Tag erbricht sie auch enorm. Das heisst nach ca. 2 Stunden Stillmarathon liegt sie so ganz entspannt da und plötzlich schiesst es wie aus einer Fontäne aus ihr raus. 2-3 Mal hintereinander. Das macht mir auch so Angst. Im Krankenhaus meinte man zwar 1x am Tag sei noch ok, aber es ist wirklich nicht wenig. Ich schätze mal ein ganzer Mageninhalt eines Neugeborenen halt. Danach verlangt sie natürlich umso mehr nochmals die Brust und der ganze Marathon geht von vorne los. In der Nacht liegt sie bei mir und ich stille halt im Halbschlaf und sie döst eigentlich ruhig die ganze Nacht. Aber wenn ich immer so 3-4 Stunden stillen muss dann komme ich zu gar nichts und normal ist das glaube ich auch nicht, oder? Was könnte ich denn anders machen? Ich sehe es bei ihr als eine Art nuckeln für die Zufriedenheit. Also einfach die Nähe die sie dadurch will. Darum habe ich versucht einen Schnuller zu geben. Aber selbst der kleinste ist zu gross, sie bekommt nur Brechreiz. Aber sie ständig an der Brust zu halten geht ja wirklich nicht. Sie ist aber wirklich immer so unzufrieden und sucht nach der Brust dass man meinen könnte, ich hätte ihr 2 Tage nichts gegeben. Besten Dank für Ihre Hilfe. LG Andrea
Liebe Andrea, doch , das Verhalten Ihres Babys IST normal. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es es braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem „non-nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: „Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non-nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. Babys sind an zwei Stellen undicht - oben und unten :-). Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase“ ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist nicht besorgniserregend. Das Spucken von Babys ist ohnehin in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Problematisch wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme. Ihr Baby spuckt nur einmal am Tag, das ist nicht besorgniserregend. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Meist wird es etwa mit drei Monaten besser, eine Garantie gibt es jedoch nicht. Dein Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Beobachten Sie einmal ganz genau, wie die Stillmahlzeit abläuft: Verschluckt sich das Baby sehr leicht? Haben Sie den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus der Brust fließt? Fließt dem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Sie die obigen Fragen mit „Ja“ beantworten können, dann könnte es sein, dass Sie einen sehr starken Milchspendereflex haben und Ihr Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt (und deshalb spuckt). Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen“. Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Ich hoffe, Ihnen ein wenig weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi
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