Fragmich
Hallo! Ich werde in wenigen Wochen Oma werden und mein Enkelkind wird aus Gründen, auf die ich nicht näher eingehen möchte, von Beginn an ohne die Mama bei mir aufwachsen. Ich habe alle meine Kinder lange gestillt und finde den Gedanken traurig, dass meinem Enkelkind, was hier aufwachsen wird wie mein leibliches Kind, diese Erfahrung und intensive Bindung nicht erleben wird. Jetzt frage ich mich, ob es, da ich ja schon Kinder gestillt habe (das letzte mal abgestillt habe ich vor knapp 10 Jahren), möglich wäre auch mein Enkelkind zu stillen? Und wenn ja, was müsste ich dafür tun? Viele Grüße D.
Liebe D., das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Herzlichen Gruß, alles alles Gute! Biggi
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