Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Da mein Sohn (fast 8 Monate alt) bisher keinen besonders großen Gefallen an Beikost hatte, stille ich jetzt wieder voll. Hatte es nach dem 5. Monat mit Gemüse probiert, aber weder selbst gekochtes noch aus dem Gläschen fand er toll und hat wenig gegessen. Nach einer zweiwöchigen Pause habe ich dann mal milchfreien GEtreide-Obst-Brei probiert, da hat er zwar tapfer immer ein wenig von gegessen, aber der Hit war es auch nicht und zuletzt hat er nach 3 Löffeln den Mund nicht mehr aufgemacht. Seine eh zu Trockenheit neigende Haut wurde auch immer schlimmer, er hatte Ekzeme und der Arzt meinte, es sei ein atopisches Ekzem (Neurodermitis?). Seitdem stille ich wieder voll, scheint ihm auch gut zu bekommen, die Gewichtszunahme ist nicht so üppig, aber im Schnitt liegt er seit dem 6. Monat durchaus im Rahmen der 42-85 g/Woche, die du angibst. Ständig liegen mir aber andere in den Ohren, ich müsste ja nun mal langsam mit Abstillen anfangen und er würde sonst einen Eisenmangel bekommen. Ich will demnächst auch versuchen, ihm wieder Beikost anzufangen, vorzugsweise mal Fingerfood, vielleicht gefällt ihm das besser. Da ich befürchte, dass seine Haut durch den Brei so schlecht wurde (Hirseflocken+Banane+Butter), würde ich gern wissen, welche Lebensmittel sich besonders eignen für ND-gefährdete Kinder und ob wirklich so schnell die Gefahr des Eisenmangels droht - ich kann ihm ja schlecht ein Schnitzel in die Hand geben ;-)) vielen Dank für deinen Rat, Anja
? Liebe Anja, Du hast doch schon angefangen mit dem Abstillen: Ab dem Moment, zu dem ein Kind die erste andere Nahrung oder Flüssigkeit außer Muttermilch bekommt, beginnt das Abstillen. Eisenmangel ist bei gestillten Kindern eher selten. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen und da bei voll gestillten Babys kleine Darmblutungen sehr viel seltener sind als bei mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährten Kindern, verlieren Stillkinder auf diese Weise auch kein Blut. Die Eisenreserven, die ein Baby bei der Geburt hat und das leicht zu verwertende Eisen aus der Muttermilch reichen zusammen gewöhnlich aus, um den Hämoglobinwert auch noch ins zweite Lebenshalbjahr des Babys hinein innerhalb des normalen Bereiches (10,2 bis 15 gm/dl) zu halten (McMillan 1976; Siimes 1984; Duncan 1985). Eine Untersuchung an gestillten Babys, die weder Eisenpräparate noch mit Eisen angereicherte Getreideprodukte erhalten hatten, ergab, dass die Babys, die sieben Monate und länger ausschließlich gestillt wurden, im Alter von einem Jahr deutlich höhere Hämoglobinwerte aufwiesen, als diejenigen Babys, die mit weniger als sieben Monaten bereits feste Nahrung bekommen hatten (Pisacane 1995). Die Forscher fanden bei den Babys, die sieben Monate lang voll gestillt worden waren, keinen Fall von Anämie während des ersten Lebensjahres und folgerten daraus, dass ausschließliches Stillen während der ersten sieben Lebensmonate das Risiko einer Anämie senkt. Eine finnische Studie ergab, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Fingergerechte Nahrung ist sicher eine gute Idee. Probier es doch mal mit einem Stück gekochte Kartoffel oder etwas Kürbis oder Zucchini. Banane mögen viele Kinder gerne und wenn Du ein Getreide versuchen willst, bietet sich für empfindliche Kinder Reis an. LLLiebe Grüße Biggi
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