Frage: Eisengehalt

Hallo ihr lieben, ich war Gestern mit meiner kleinen beim KIA sie hats ein wenig erwischt. Dabei habe ich die Gelegenheit genutzt und ihn auf die Augenringe meiner Tochter aufmerksam gemacht. Ich finde sie hat immer Augenringe auch wenn sie gerade geschlafen hat. Er meinte nur, da sie jetzt 6,5 Monate alt ist, sollte ich möglichst schnell Beikost mit Fleisch geben. ( Noch sind wir gelegentlich bei reinen Patinaken. Wollte eigentlich ganz langsam so weitermachen, weil sie auch nen empfindlichen Magen hat.) Er hat aber den Eisengehalt bei ihr auch nicht kontrolliert. Ich bin nun toatal verunsichert, muss ich ihr jetzt möglichst schnell Fleisch geben und wie schlimm ist es wenn sie wirklich zu wenig Eisen hat? Oder sollte ich am besten darauf bestehen das die Werte bei ihr kontrolliert werden? Vielen Dank für Eure Antwort und liebe Grüße ellen

Mitglied inaktiv - 07.10.2009, 11:15



Antwort auf: Eisengehalt

Liebe ellen, es ist möglich ein Kind deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren. Die Hauptsorge, die dann in Bezug auf Mangelerscheinungen erwähnt wird, ist in den meisten Fällen das Eisen. Eine finnische Studie ergab jedoch, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen. Hier auch noch ein Auszug aus einem Artikel von Dr. Alfredo Piscane anlässlich der 15.internationalen LLL Konferenz in Washington. „Zusammenfassend ist festzustellen, dass ein gesunder vollgestillter Säugling seinen Zeitpunkt des ersten Zufütterns selbst bestimmen kann, ohne Bedenken dadurch einem Eisenmangel ausgesetzt zu werden. Selbst bei Kindern, die sich dem ersten Geburtstag nähern, hat der Autor keine Bedenken, wenn sie einen fitten Eindruck machen. Niedriger Eisengehalt im Blut des Kindes ist nur behandlungswürdig bei gleichzeitigen anderen Krankheitsanzeichen. Seiner Meinung nach sind die festgelegten Grenzwerte (auch in der Schwangerschaft) überholungsbedürftig und wenig gesichert. Tatsächlich erhöht sich die Gefahr einer Anämie bei zu früher Beikost, wenn sie nicht sehr eisenhaltig ist, da die optimale Eisenaufnahme der Muttermilch durch Beikost behindert wird. Es wird 50% des Muttermilcheisens resorbiert, aber nur 5% bei Flaschennahrung! Zuviel Eisen erhöht evtl. eine mögliche Erkrankung wie z.B. Malaria und ist gefährlicher als ein Eisenmangel. Bei sechs Monaten ausschließlich muttermilchernährten Kindern liegt die Gefahr einer Anämie bei 4%. Bei den jetzt noch gültigen Grenzwerten ändern wir das, was sich seit einer halben Millionenjahre bewährt hat. Bei der LLL Europakonferenz in Nottingham im letzten Sommer hat ein spanischer Kinderarzt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema „Essen" gehalten. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiß: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Wenn Du wirklich beunruhigt bist und Du den Eindruck hast, dass dein Baby schlapp und appetitlos ist, solltest Du um eine Blutuntersuchung bitten. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 07.10.2009



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

eisengehalt beim stillen

Hallo Biggi, erstmal herzlichen dank, dass du mir und einer menge anderen Müttern so gut zur seite stehst...mach weiter so! Meine Tochter ist hetzt etwa süber 6 MOnate alt und wird auch noch voll gestillt. Wir sind ein wenig hin und her gerissen was das Thema Beikost anbelangt. Meine Tochter ist allergiegefährdet. Nun meine Frage wie lange kann i...