Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

einige Fragen bzgl. Abpumpen

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: einige Fragen bzgl. Abpumpen

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter ist 5 Monate alt und wird voll gestillt. Tagsüber ca. alle 3 Stunden und von 22 Uhr bis ca. 7 Uhr schläft sie durch. Nun zu meiner Frage: Im Juni fahre ich evtl. für ein WE weg. Ich würde sie Freitag morgen nochmal stillen und Sonntag ab späten Nachmittag bin ich wieder da. Habe nun gestern mit dem abpumpen angefangen (geliehene elektr. Baby Frank Pumpe). Gestern kam so gut wie gar nichts aus der Brust. Gestern Abend gegen 22 Uhr hatte sie nur eine Brust getrunken und dann wollte ich die andere abpumpen, aber nix. Heute morgen habe ich dann so ca. 60 ml rausbekommen. Wann pumpe ich am besten ab? Vor dem Stillen, während dem Stillen oder danach? Wieviel muss ich überaupt für eine volle Mahlzeit für dann ein 6 Monate altes Baby einplanen? Eine Freundin erzählte mir jetzt von ca. 160 ml. Kann ich es überhaupt noch schaffen, den ganzen Vorrat für das WE abzupumpen? An dem WE wollte ich die Pumpe dann mitnehmen. Habe aber irgendwie das Gefühl, dass sich überhaupt kein Milchspendereflex bildet und ich habe Angst, dass ich nach dem WE nicht mehr stillen kann. Oder können Sie mir evtl. eine andere Pumpe empfehlen? Ansonsten lasse ich es nämlich ganz mit dem WE und bleibe zuhause. Vielen Dank und herzliche Grüße Daniela


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Liebe Daniela, deine Situation ist nicht ganz einfach, denn Abpumpen unter Zeitdruck ist nicht ganz einfach. Auch das korrekte Pumpen will gelernt sein und funktioniert von Frau zu Frau unterschiedlich gut. Das einfachste wäre tatsächlich, den Wochenendausflug zu verschieben, oder dein Kind einfach mitzunehmen... Zur "Technik" kopiere ich dir hier die Empfehlungen ein, die Biggi mal einer anderen Mutter geschrieben hatte: Abpumpen ist eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss. Um erfolgreich abzupumpen, muss die Frau nicht nur die geeignete Pumpe zur Verfügung haben und in der richtigen Pumptechnik unterwiesen werden. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ameda erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, müssen Sie wie oben schon erwähnt vor allem anfangs ihren Milchspendereflex anregen. Dazu können Sie einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Ihnen helfen: o Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. o Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. o Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. o Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. o Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland können Sie das Infoblatt "Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um ihren Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, sollte Sie versuchen, das Saugverhalten ihres Babys an der Brust nachzuahmen. Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, sollten Sie häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen.Versuchen Sie etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob Sie nachts eine längere Pause einlegen (etwa sechs Stunden) oder nicht, müssen Sie ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt sollten Sie auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger. Denk bitte aber auch daran, dass es nicht nur um die Milch geht, wenn du wegfährst - dein Kind braucht dich ja auch, weil du seine Hauptbezugsperson bist, und sie bei dir Sicherheit und Geborgenheit findet. Die kann nicht 1:1 von einer anderen Person so ohne weiteres ersetzt werden in diesem Alter... Auch für dich wird es nicht einfach sein, dich für ein Wochenende auszuklinken: Deine Brust produziert weiterhin Milch, und wenn es mit dem Abpumpen nicht gut klappt, könntest du einen Milchstau entwicklen, was sehr schmerzhaft sein kann. Und jedes andere Vergnügen schnell davor verblasst! Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Ich habe jetzt mehrere versch. Meinungen zum abpumpen gehört. Fördert Abpumpen die Milchbildung oder eher nicht. Ich habe immer gedacht, dass es fördert, aber jetzt irgendwo das Gegenteil gelesen. Danke Daniela


Mitglied inaktiv

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Hast Du mit einer Handpumpe oder einer elektrischen versucht? Bei mir kam mit der Handpumpe nämlich gar nichts, erst als ich mir eine elektrische geliehen hatte. Damit pumpe ich zwischen den Stillmahlzeiten ab und bei meiner Kleinen reichen so 80 ml aber das ist bestimmt individuell. Das kann die Expertin wahrscheinlich besser sagen :o) Viel Glück!


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Abpumpen fördert die Milchbildung, wenn man dadurch mehr Milch aus der Brust entnimmt, als das Kind von sich aus benötigt. Es reduziert die Milchbildung, wenn man STATT zu Stillen abpumpt, aber nicht so viel, wie das Baby trinken würde, sondern nur gerade so viel, bis der Druck nachlässt. LG Kristina


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

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