tiny0
Sehr geehrtes Expertenteam, ich hoffe sie können mir helfen. War vor kurzem auf einem Beikostvortrag wo mir geraten wurde langsam mit dem abendbrei zu beginnen. Zur Info: meine kleine isst mittags ca. 200g gemüse-Kartoffelbrei. Sie bekommt momentan noch kein Fleisch, ich möchte aber jetzt langsam damit anfangen. Lange Rede kurzer Sinn. Abends haben wir seit ein paar tagen mit den holle hirse flocken mit Reis angefangen. Ich bereite den Brei bis jetzt mit Wasser da ich nachher (noch) stille. Nun zu meinen problemen. Ich möchte abends jetzt auf grießflocken von holle umsteigen da ja das Eisen in der hirse nicht so gut aufgenommen werden kann wenn ich ihn mit Milch bereite. ich möchte den Brei bald mit Vollmilch zubereiten da sie fast nicht mehr stillt wenn sie ihre Menge abendbrei gegessen hat. Kann ich gleich die ganze menge der flocken auf grieß ersetzten oder nach und nach? hätte mir gedacht ich verwende abends den grieß wegen der Milch und nehme dann für den nachmittagbrei die hirse flocken. Finde mich im Dschungel der beikost momentan nicht zurecht. Und gleich Wasser durch milch ersetzten oder zuerst Hälfte Hälfte? Ich hoffe wirklich sie können mir weiterhelfen. Bin am verzweifeln. Soll ich dann mit Fleisch noch warten wegen eventueller Unverträglichkeiten oder kann ich mutiger werden mit neuen lm? Meine kleine leidet leider etwas an verstopfung, da sie zusätzlich nicht wirklich viel Wasser trinkt. (aus dem Glas erwischt sie nicht wirklich viel und fläschchen trinken kann sie nicht. Gebe zum abendbrei immer 2tl apfelmus. Was könnte ich noch machen? Vielleicht ist für sie noch wichtig zu wissen, dass ich alles selbst koche. Ich entschuldige mich für die vielen Fragen und hoffe sie können mir weiter helfen. Mfg
Liebe tiny0, in diesem Alter würde ich noch KEINE Kuhmilch geben, sondern Säuglingsmilch. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. (So entwickelt sich auch nicht bei dir ein Milchstau...) Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein! Darum reden wir ja auch von "BEI"-Kost :-) Es ist egal, ob vor oder nach der Beikost gestillt wird, am besten ist es, sich nach dem Kind zu richten. Jedoch werden durch die Muttermilch die Nährstoffe aus der Beikost besser verwertet, darum sollte doch auch gestillt werden bei einer Beikostmahlzeit. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Wenn Sie jetzt doch schon mehr Brei geben möchten, dann sollten Sie diesen mit Säuglingsmilch zubereiten und auch die Menge an Grieß sollten Sie nur langsam steigern. Ob ein Baby/Kleinkind Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen- und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Während der Schwangerschaft legt das Kind Eisenreserven an. Bei reif geborenen Kindern reichen diese Reserven sechs bis neun Monate. Das wenige Eisen aus der Muttermilch wird optimal ausgenutzt, so dass die Reserven des Kindes teilweise geschont werden. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin-C-haltiger Bestandteil. Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich. Bei einer anderen Ernährungsform ist zwei- bis dreimal pro Woche eine Fleischzufuhr notwendig. LLLiebe Grüße Biggi
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