Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ein sehr grosses Schlafproblem,bin am verzweifeln....

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Ein sehr grosses Schlafproblem,bin am verzweifeln....

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, lange ist es her,seit ich Dich um Rat bitten musste. Unsere Tochter ist mittlerweile 13 Monate alt,isst mal mehr, mal weniger Beikost. Wenn wir tagsüber unterwegs sind trinkt sie lieber Wasser aus einem Becher,schreit,wenn ich die Brust gebe. Ich denke mal,dass sie sich so langsam abstillt. Ich unterstütze sie dabei,indem ich voll auf ihre Bedürfnisse eingehe. Von Anfang an schläft sie im Familienbett,wird in den Schlaf gestillt,und auch Nachts nach Bedarf,was komischerweise immer um 3 Uhr Nachts der Fall ist.... Habe W.Sears Buch,auch das Buch "Hilfe ich wachse", gelesen,bin gegen ein Schlafprogramm,und bis jetzt hat alles gut geklappt.... Wenn unsere Tochtereinen Entwicklungssprung durchgemacht hat oder gezahnt hat,bin ich voll darauf eingegangen,habe sie zur Beruhigung gestillt. Seit einer Woche ist bei uns jedoch die Hölle los. Unsere Ehe wird enorm belastet,ich fühle mich extrem hilflos. Ich bin kurz davor mein Kind zu "ferbern",möchte es aber eigentlich verhindern. Und zwar läuft folgendes ab: Sofia schläft erst gegen 23 Uhr ein. Am nächsten Morgen wacht sie,von den Stillpausen um 3 und um 5 Uhr unterbrochen,um ca. 9 Uhr auf. Nachmittags würde sie 2,5 Stunden schlafen,ich wecke sie aber schon nach 1,5 Stunden auf. Danach gehen wir auf den Spielplatz,sind viel draussen. Dann wird sie wieder so gegen 18 Uhr müde,weint ,und ist unausstehlich. Wenn ich sie dann stille lässt sie sich dadurch meist nicht beruhigen. Sie rollt sich im Bett hin und her,setzt sich auf,um sich dann wieder auf mich drauffallen zu lassen.Schläft sie ausnahmsweise mal ein ,wacht sie nach spätestens 1,5 Stunden wieder auf. Dann wieder um 23 Uhr-und so weiter. Vor ein paar Wochen hat sie noch Vomittags ein Stündchen und am frühen Nachmittag geschlafen,da war um 20 Uhr Feierabend. Mein Mann wollte eigentlich von Anfang an,dass sie im eigenen Bettchen bei uns im Zimmer schläft-doch ich habe mich durchgesetzt,dass sie bei mir im Doppelbett schläft.Er schläft im Gästezimmer,da es für uns drei zu eng ist. Er meinte nur,dass es bestimmt problematisch werden würde,wenn sie älter wird,doch die Schlafangelegenheit wäre somit mein Ding... Nun haben wir den Salat. Jetzt hagelt es von allen Seiten Vorwürfen. Freundinnen von mir sagen,dass ich von Anfang an feste Schlafenszeiten und das eigene Bett durchziehen sollte. Mein Argument mit Geborgenheit und Familienbett kommmentieren sie mit"Schau Dich an,wie fertig Du bist,wie viel Zeit Du abends für Deinen Mann hast,wie sauer Du manchmal auf die Kleine bist" Die Kinder sind durchweg mit der Ferber Methode zum Schlafen gebracht worden,schlafen super und sind ausgeglichene und nette Kinder. Habe neulich ein Gitterbett gekauft,welches neben meinem Bett steht.Doch da möchte sie nicht rein,schlägt mit dem Kopf an die Gitterstäbe.Doch ich möchte eigentlich auch nicht warten,bis sie mit 2-3 Jahren von selber auszieht-bis dahin bin ich erledigt.Ich bin hier den Weg gegangen,den mir hier alle geraten haben,doch nun zweifel ich langsam daran,dass ich den richtigen Weg gegangen bin. Mein Mann möchte zurück ins Bett,Sofia soll im eigenen Bett schlafen,und er macht mich für alles verantwortlich.Biggi was soll ich machen? Jetzt habe ich unter Tränen mal alles von der Leber weg geschrieben. Ich danke Dir für das Lesen! Liebe Grüsse von Christina


Biggi Welter

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? Liebe Christina, jetzt setz dich bitte mal ruhig hin, wenn Du einen Moment Zeit dafür findest und schau dir eure Situation mal richtig an: deine Tochter schläft nicht zu wenig, sondern lediglich zu Zeiten, die nicht so in euren Alltag passen, wie Du und dein Partner sich das wünschen. Es ist also kein Schlafdefizit, sondern „nur" ein Problem des Zeitpunktes. Außerdem ist es nicht außergewöhnlich, sondern normal, dass ein Kind in diesem Alter nachts aufwacht (Der Beweis dafür sind die vielen Bücher, die sich mit dem Thema „Wie bringe ich mein Kind zum Durchschlafen" beschäftigen. Wäre es normal, dass Babys und Kleinkinder durchschlafen und alleine schlafen, bräuchte man diese Bücher nicht). Allen, die dir jetzt Vorwürfe machen, solltest Du den Mund verbieten, denn erstens geht es sie nichts an und zweitens ist es sehr unproduktiv, unverschämt und unsinnig einem Menschen, der sich nicht gut fühlt auch noch mit Vorwürfen und besserwisserischen Sprüchen zu bombardieren. Mit deinem Mann solltest Du in Ruhe sprechen und Ihr beide solltet offen zueinander sein, was ihr euch wünscht, wie ihr es erreichen könnt, so dass ALLE dabei glücklich sind und ohne dass euer Kind leiden muss. Versuche deinen Mann auch dazu zu bringen, dass er sich einmal wirklich damit auseinander setzt, was es für ein Kind bedeutet, wenn es weint und niemand geht auf seine verzweifelten Rufe ein. Frage ihn, wie er sich fühlen würde, wenn es ihm nicht gut geht und jemand sagt: „Du kannst tun und lassen was Du willst, ich kümmere mich erst wieder um dich, wenn Du dich so verändert hast, wie ich dich haben will. Andernfalls lasse ich dich links liegen und ignoriere deine Sorgen und Nöte". Denn genau das bedeutet es, ein Kind weinen zu lassen, bis es vor Erschöpfung und Resignation einschläft. Noch ein kurzes Wort zu den „ausgeglichenen und netten Kindern", die durch Ferber zum Ein- und Durchschlafen gebracht wurden: Bist Du sicher, dass diese Kinder wirklich innerlich ausgeglichen sind, oder sind sie einfach nur angepasst, weil sie lernen mussten, dass vollständige Anpassung der einzige Weg ist, der ihnen noch bleibt? Du bist müde, erschöpft und am Ende deiner Kraft und brauchst sicher einen Weg, um aus dieser Situation herauszukommen. Doch ich zweifele, dass dieser Weg darin besteht, dein Kind alleine weinen zu lassen. LLLiebe Grüße Biggi


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man einer Mutter Schuldgefühle einredet. So was macht kein echter Freund... LG Uta mit (noch?) gut schlafendem Tom (8/01) ohne Ferber... PS: Bin auf die Antwort auch gespannt.


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Hallo Christina!


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Hallo Christina! Hab vorher einen falschen Knopf gedrueckt - ups. Ein kleiner Trost. Ich glaub, es geht vielen so wie Euch. Unsere Tochter wird in 2 Wochen ein Jahr. Ich hab im letzten Jahr vielleicht 5 oder 6 Naechte durchgeschlafen (mehr als 6 Stunden). Meistens will sie 1-2 mal trinken, manchmal oefter. Und sonst schaut's aehnlich aus wie bei Euch. Anna Paulina schlaeft auch manchmal sehr unruhig. Ich fuehl mich manchmal richtig groggy und ausgelaugt. Heute war ich total muede, hab mich am Nachmittag hingelegt und konnte nicht mal einschlafen. Manchmal frag ich mich, ob ich ueberhaupt noch richtig schlafen kann?!!Ich hab dann nur noch so hingedoest und das hat mich wieder aufgebaut. Versuch auch Du Dich tagsueber ein wenig auszuruhen, wenn Deine Tochter schlaeft. Lass den Haushalt Haushalt sein. Anna Paulina schlaeft nicht in unserem Bett. Ich leg sie aber immer erst ins Gitterbett, wenn sie eingeschlafen ist (beim Stillen oder wenn ich sie im Arm wiege). Sie schlaeft von alleine im Gitterbett nicht ein. Versuch es doch auch mal so wie wir. Ich glaube, dass all das Theater deswegen ist, weil die Tage unsere Kleinen so aufregend sind (unsere geht seit zwei Wochen alleine). Ich hoffe, Du kriegst das mit Deinem Mann auch hin. Und bitte macht dieses dumme Ferber-Programm nicht. Mir bricht es immer fast das Herz, Kinder schreien zu hoeren (meines oder andere) Versuch das mit dem ins Gitterbettlegen, wenn sie schlaeft. Ich nehme Anna Paulina auch manchmal zu uns ins Bett, aber nur wenn sie sehr unruhig ist und in ihrem Bettchen nicht schlafen will. Alles Gute und viel Geduld. Goenn Dir tagsueber etwas Schlaf. Liebe Gruesse! Kathrin P.S. Anna Paulina schlaeft auch tagsueber aehnlich wie Deine und auch sehr spaet (18 oder 19 Uhr) nochmals eine halbe bis eine Stunde.


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