Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ein Leben ohne stillen - wie machbar ? :-)

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Ein Leben ohne stillen - wie machbar ? :-)

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, ich weiß gar nicht, ob meine Frage bei Dir an der richtigen Stelle ist, aber ich stelle sie trotzdem mal :-) Meine Tochter Livia ist fast 14 Monate alt, ich habe 11 Monate "wie voll" gestillt und langsam reduziert. Seit einer Woche stille ich sie nur noch zum einschlafen um ca 19:00, dann gegen 23:00 und um ca. 6:00. Vorher stillte ich sie ca. alle 3 Stunden aber dieser neue Rhythmus wurde ohne großen Protest von Livia akzeptiert, worüber ich sehr froh bin. Ich möchte nun langsam ganz abstillen, doch habe einige Unsicherheiten bezgl. des Sattwerdens. Livia hat von Anfang an die Nuckelflasche verweigert und es dauerte Monate, bis sie ausreichend Wasser aus der Trinklerntasse trank. Milch (Folgemilch und Kuhmilch) wird nur im Milchbrei akzeptiert, selbst abgepumpte Muttermilch trinkt sie nur original verpackt (die Schlaue :-)). Ich mache mir nun Gedanken über die frühmorgendliche Mahlzeit. Alle Mütter die ich kenne geben ihren Kindern frühmorgens (5:00) eine Flaschenmahlzeit, bevor es dann ein richtiges Frühstück (ca 8:00) gibt. Was mache ich jetzt mit Livia wenn ich um 6:00 rum nicht mehr stille? Ich bezweifle stark, dass ihr der Abendbrei (ca.150 ml Vollmilch mit Getreideflocken) die ganze Nacht über bis zum Frühstück zur „elternfreundlichen Zeit“ reicht. Soll ich sie daran gewöhnen, Kuhmilch als Milchmahlzeit zu trinken? Würde das ausreichen? Ich möchte sie ungern an Folgemilch gewöhnen. Momentan kann ich mir gar nicht vorstellen, dass es ohne stillen klappt … Vielen Dank für Deinen Ratschlag und liebe Grüße, Petra


Biggi Welter

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Liebe Petra, nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben. Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden). Du musst also Livia nicht zwingen., Kuhmilch zu trinken und kannst ihr etwas anderes anbieten. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, entschuldige, vielleicht habe ich mich etwas unklar ausgedrückt, denn mir ging es nicht um den Milchbedarf meiner Tochter nach dem abstillen. Mir ging es darum, ob ich meiner Tochter zumuten kann, die ganze Nacht über ohne Milchnahrung o.ä. auszukommen. Wie gesagt, abends gibt es Milchbrei und dann weiss ich nicht, ob ich ihr evtl. frühmorgens noch etwas "zu essen" geben soll?! Ich habe schon überlegt, ob es das einfachste ist, dass ich halt um 6:00 mit ihr aufstehe und ihr dann ein richtiges Frühstück zubereiten soll. Natürlich wäre es mir jedoch sehr viel lieber, wenn sie länger schlafen würde :-) Vielleicht würdest Du mir dahingehend einen Ratschlag geben. Vielen Dank und Gruß, Petra


Biggi Welter

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Liebe Petra, ich kann dir nicht sagen, ob dein Kind die lange Nacht verkraften kann oder ob es nachts noch etwas braucht, das ist von Kind zu Kind verschieden. Warte einfach mal ab, wie dein Kind sich verhält, aber wenn es nachts Hunger hat, würde ich die Nahrung nicht verweigern. LLLiebe Grüße Biggi


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