Mitglied inaktiv
Hallo, mein zweiter Sohn ist nun ca. 2,5 Jahre alt. Ich habe ihm keinen Schnuller gegeben, da ich dachte, dass es dann keine Probleme mit dem Abgewöhnen gibt. Er ist aber nun völlig versessen auf nuckeln an der Brust, obwohl er natürlich schon lange wie ein Kleinkind isst. D.h. er nuckelt an mir als Schnullerersatz und nicht zum trinken. Natürlich kommt immernoch etwas Milch. Nun bin ich wieder schwanger und denke, ich sollte ihm das Busennuckeln abgewöhnen. Nur wie ? Und ohne schlechtes Gewissen ? Und es ist auch nicht so, dass mich das Nuckeln stört , obwohl natürlich meine nähere Verwandschaft schief guckt. Aber wenn das neue Baby ihm dann den Busen streitig macht, gibts Mord und Totschlag.... könnte ich mir jedenfalls vorstellen. Hat jemand einen Tip für mich ? Oder vielleicht Erfahrung ? danke, schneckelchen
? Liebe Schneckelchen, sooo ungewöhnlich ist dieses Problem gar nicht. Ich bin übrigens überzeugt, dass es nicht „Mord- und Totschlag" geben wird, wenn Ihr Sohn noch stillen wird wenn das Baby kommt. Im Gegenteil: Meine Erfahrung ist, dass gerade tandemgestillte Kinder (Tandemstillen wird das gleichzeitige Stillen von Geschwistern unterschiedlichen Alters genannt) oft ein besonderes enges Verhältnis zueinander haben. Da es Sie nicht stört, dass der junge Mann noch stillt und ich annehme, dass Sie erst am Beginn der Schwangerschaft sind, würde ich jetzt keine überstürzten und für alle Beteiligten nervenraubende Aktionen beginnen. Überlegen Sie sich zunächst einmal in aller Ruhe, ob Sie sich vorstellen können zwei Kinder zu stillen. Lautet die Antwort auf diese Frage „ja", dann gibt es jetzt gar nichts was Sie tun müssen. Sie stillen Ihren „Großen" dann einfach weiter und ignorieren die Blicke und Kommentare von Außenstehenden. Es geht nämlich außer Ihnen niemanden etwas an, wie lange Sie stillen. Es kann passieren, dass sich Ihr Sohn im Verlauf der Schwangerschaft selbst abstillen wird, da sich die Milch im Geschmack verändern wird und nicht alle Kinder mögen diesen „neuen" Geschmack. Falls das passiert, dann ist es auch in Ordnung und Sie brauchen sich keine weiteren Gedanken um das Tandemstillen zu machen. Lautet die Antwort „nein", dann können Sie in den nächsten Wochen und Monaten mit Ihrem Sohn darüber sprechen, dass ihre gemeinsame Stillzeit nun zu Ende geht und die Tipps ausprobieren, die sich beim Abstillen eines älteren Kindes bewährt haben. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Beim nächtlichen Abstillen kann es hilfreich sein, dass statt Ihnen Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Baby auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Außerdem möchte ich Ihnen das Buch „Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen. Wichtig ist, dass Ihr Kind spürt, dass Sie ihm zwar die Brust entziehen, nicht aber Ihre Liebe. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Ich wünsche Ihnen eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Ich denke er ist alt genug zu verstehen das die Brust nun für das Geschwisterchen zur Ernährung da sein muß. Erkläre ihm das ganz genau und das du deswegen nicht mehr so gerne möchtest das er nuckelt. Vielleicht geht ein Nuckeltuch als Ersatz? Oder ein Schmusetier? Versuche ihn langsam und mit Geduld zu entwöhnen. Alles Gute von Nic
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