Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

ein bissel hilflos...

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: ein bissel hilflos...

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hallo biggi ich habe schon im kinderarzt forum nachgefragt und kann hier mein problem weiter führen... ich habe am 01/07/2002 geboren und mit dem stillen klappts teilweise sehr gut morgens super mittags super abends super und nachts schläft sie durch allerding hat sie nachmittags ihre schreiphase wo ich nun einen guten rat von dr.busse bekommen habe aber was mir zu schaffen macht ist das sie dann nach milch sucht wie verrückt dann trinkt sie 5min dann schreit sie wieder dann schläft sie ein für 10min dann gehts wieder von vorne los das zieht sich im schnitt über den ganzen nachmittag hin und zerrt unheimlich an meinen kräften meine hebamme sagt es würde an der verdauung liegen aber das glaub ich nicht sie hat immer nasse windeln und 5-7mal stuhl am tag und hat nun schon 260g zugenommen also kann es doch daran nicht liegen...dr busse sagt ich solle sie in einen abgedunkelten raum legen damit sie merkt das sie schlafen soll aber wenn sie doch ständig an die brust will(was ihr anscheinend zum einschlafen dient da sie fast nur nuckelt aber ihren nukki nicht nimmt)ist das normal?? kann ich da was gegen tun?? fühle mich ein bissel hilflos da mein körper selber noch nicht fit ist da ich sehr viel blut verloren habe... wäre es sinnvoll nur morgens und abends zu stillen und tags die flasche zu geben??meine hebamme sagt ich solls weiter versuchen das würde sich einpendeln...aber wenn doch mein eigener körper darunter leidet??!! freue mich über ihren rat gruss yvonne mit ronja


Biggi Welter

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? Liebe Yvonne, Ihr Baby verhält sich „bilderbuchmäßig" für sein Alter und die nachmittägliche oder auch frühabendliche Unruhephase bei Babys ist so verbreitet, dass sie als „normal" bezeichnet werden kann. Keinesfalls sollte das Baby in dieser Zeit alleine gelassen werden. Zu anderen Zeiten kann das Baby gut gelaunt sein, und es scheint keinen besonderen Grund und keine Gegenmittel (außer der Zeit) für diese Unruhephasen zu geben. Das Baby scheint sich nicht so unbehaglich wie bei Koliken zu fühlen, ist aber unzufrieden. Ist das bei euch auch so? Im Volksmund wird das die „Omastunde" genannt, d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. Leider ist so eine Großmutter nicht immer verfügbar und der Vater des Babys ist auch nicht unbedingt zu diesen Zeiten zuhause. Doch es kann für Sie und das Baby eine große Erleichterung bedeuten, wenn jemand anderes dann einspringt. Der Wechsel in andere liebevolle Arme, die ausgeruht sind und eine andere liebevolle Stimme bewirken oft, dass sich ein aufgebrachtes Baby beruhigt. Vielleicht können Sie dann in Ruhe unter die Dusche gehen, einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft machen oder sonst etwas für sich tun. Anschließend, wenn Sie etwas „Luft" für sich hatten, können Sie mit „neuer Kraft" in die nächste Runde des abendlichen „Marathonstillens" gehen. Denken Sie auch daran, dass durch dieses gehäufte Stillen am Abend, die Prolaktinausschüttung angeregt wird und damit Ihre Milchmenge gut aufrecht erhalten bleibt. Es dauert auch eine ganze Weile, bis ein Baby den Unterschied zwischen Tag und Nacht erkannt hat. Sie können Ihr Kind unterstützen, indem Sie für es klare Unterschiede zwischen Tag und Nacht machen. Dazu gehört, dass die nächtlichen Stillzeiten ganz ruhig verlaufen, nicht gespielt sondern nur beruhigend und leise gesprochen wird, kein Licht oder allenfalls eine kleine Nachtlampe, Wickeln nur, wenn es absolut nicht zu umgehen ist. Am Tag dagegen ist alles „aktiver" und allmählich wird sich auch Ihr Baby daran gewöhnen, dass die Nacht der ruhigere Teil des Tages sein sollte. So kleine Babys wollen durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. (Teilweises) Abstillen mag auf den ersten Blick als Lösung erscheinen, damit Sie mehr Zeit für sich haben, aber glauben Sie mir, diese Vorstellung trügt, denn die Flaschenfütterung verlangt letztendlich deutlich mehr Zeit und vor allem können Sie sich beim Stillen hinlegen und mit dem Baby zusammen ruhen, neben einer ganzen Reihe anderer praktischer und gesundheitlicher Vorteile, die das Stillen für Sie und Ihr Baby mit sich bringen. Vielleicht besuchen Sie einmal ein Stillgruppentreffen. Der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr hilfreich sein, vor allem wenn frau dann erlebt, dass sich ihr Baby genau so verhält wie die Mehrzahl aller anderen Babys auch. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Der Alltag und die Nächte mit kleinen Babys können sehr anstrengend sein, doch beide - Eltern und Baby - brauchen einfach Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen. Lassen Sie sich diese Zeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Dr. Busse hat ja tolle Ideen! Ich wünschte man könnte ihn auch mal so einfach in einem dunklen Raum abstellen! - dann würde er seinen Müll herrlicher weise nicht andauernd verbreiten... Deine Tochter ist jetzt auf der Welt und möchte Geborgenheit, Nähe und Sicherheit - Tags und Nachts. Babies sind nicht zum ablegen da und sind auch NICHT dazu da um NACH UNSEREN PFEIFEN zu tanzen... Wie wärs mit einem Tragetuch - dann spürt Dein Baby das es bei Dir sein darf - auch ohne zu schreien... und leg Dich mit Deinem Baby ins Bett! Mensch Du bist doch noch in der Wochenbettzeit!!! Das sollte frau schon ernst nehmen! Ich finde es schade was Du Dir und Deinem Kind gerade abverlangst. DU gehörst ins Bett und Deine Baby gehört daneben. Alles Gute Sara PS - Das Durchschlafen (also mehr als 5STd.) würde mir übrigens Sorgen bereiten - das ist nämlich nicht normal bei einem Neugeborenen...


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hallo, ich habe vor einem jahr am 02.07. entbunden. ich kenne dein problem, würde auf keinen fall beifüttern. ich finde dr. busse hat dir ein richtigen tipp gegeben, klar hört sich es hart an und ich selber habe den fehler auch begangen es nicht zu tun. bin immer mit unserer tochter spazieren gegangen, wenn sie müde war, dann ist sie friedlich eingeschlafen. im nachhinein würde ich es so tun wie es dir dr. busse empfohlen hat. man tut den kleinen nichts böses damit, im gegenteil, so lernen sie das es regeln gibt. wie hat mein kinderarzt zu mir gesagt, ich wäre der erziehende und nicht mein kind. wenn ich jedesmal nachgeben würde, wäre es mit der erziehung weit hin. klar es hört sich hart an, aber mittlerweile weiß ich wovon dr. busse oder der kinderarzt gesprochen hat. versuch es doch einmal, viel glück sylvi


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...das hört sich mich krass an: Ein Baby im Alter von EINER WOCHE erzieht nicht seine Mutter. Es benötigt seine Nähe. So etwas wäre meinem KiA nicht in den Sinn gekommen...


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liebe yvonne! der dr. busse gehört verboten! es ist völlig am bedürfnis eines neugeborenen (!) vorbei, wenn man sagt, ein einwöchiges baby solle in einem abgedunkelten raum abgelegt werden, damit es lernt (!), dass es zu schlafen hat. ich habe schon verschiedentlich die vermutung gehört, dass dr. busse wahrscheinlich keine kinder sondern nur kaninchen hat, denn seine tipps sind sehr pauschalisierend und oft herzlos. soviel dazu! ansonsten: mein kleiner ist am 1.7.01 geboren und ich habe einen marathon von "guten tipps" hinter mir. es hat fast 3 monate gedauert, bis ich kapiert habe, dass man so kleine wesen einfach nach bedarf versorgen muss. das heißt oft 2 stündlich stillen (auch häufiger), abwarten, bis sich der tag und nacht rhythmus VON SELBST einstellt (und das tut er!), nuckeln lassen, ihm viel körpernähe geben. der kleine wurm kennt doch nichts anderes als wärme, wackeln und herzschlag. wenn man den einfach alleine auf einer matratze liegen lässt ist das ein völlig fremdes und für viele unerträgliches gefühl. das soll nicht heißen, dass babys nie alleine einschlafen können. aber gerade in der anfangszeit (erstes halbes jahr) brauchen sie einfach noch menschennähe. biggi kann dir das alles bestimmt viel schöner erklären. ich wünsche dir aber von herzen die zuversicht, dass du das für dein baby tust, was dir dein instinkt sagt und nicht irgendwelche dr busses dieser welt (von denen es etliche gibt). gib dir und ihm noch viel zeit, euch gegenseitig kennenzulernen und hab keine angst, dass du jetzt und sofort erzieherisch tätig werden musst, da du sonst ein verwöhntes monster großziehst!!! es ist einfach nur ein kleines hilfloses baby das deine nähe will! ganz lieber gruß von moni


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Wieso soll das Durchschlafen (mehr als 5Std) bei einem Neugeborenen schlecht sein. Ich kenne einige Babys die von Anfang an teilweise sogar 8 Std durchgeschlafen haben. Sie sind alle wohlauf. Wenn Babys nachts solange durchschlafen können sich die Eltern nur glücklich schätzen, vor allem die Mutter die sich nach der Geburt ausruhen soll.


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... gedult hab ich noch mehr als genug bei so einer süssen maus:-) ich habe ein mütterzentrum gefunden wo ich sicher auch erfahrungen bekomme:-) danke nochmal: ot


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