sutobjan
Hallo liebe Stillberatung, aktuell stille ich meinen dritten Sohn (8,5 Monate, 5,5 Monate davon voll). Bisher war es so, dass dies solange ich ausschließlich stille recht problemlos funktioniert und dann ab Beikoststart bzw. ab dem 2. Lebendshalbjahr immer schwieriger wird. Zum einen habe ich das gedfühl, dass sich die Milchmenge zu stark reduziert, andererseits wird der Milchspendereflex immer später und schwieriger ausgelöst. Dadurch wurden die Jungs bisher im Verlauf immer unruhiger und unzufriedener an der Brust und stillten sich im Alter von 10,5 Monaten und ca. 9 Monaten im Prinzip selbst ab. Auch jetzt zeichnet sich das leider wieder ab, wobei es nachts noch ganz gut klappt, wenn der Kleine im Halbschlaft geduldiger ist. Ich habe diesmal allerdings einen Zusammenhang mit meinem Zyklus festgestellt, der jetzt wieder eingesetzt hat (zuvor hatte ich seit der Entbindung völlig unregelmäßige, lange Blutungen und ständig Zwischenblutungen, ohne erkennbaren Zyklus). So klappt das Stillen während der Mens ausgesprochen gut und wird zum Eisprung hin schwieriger (steigender Östrogenspiegel?) Kennen sie diese Problematik bzw. gibt es Tipps, wie ich die stillzeit noch etwas verlängern kann? Ich würde so gern noch mind. 1-2 Monate stillen :-( Lieben Dank für Ihre Mühe und herzliche Grüße
Liebe sutobjan, für eine Ablehnung der Brust kann es verschiedene Gründe geben, die von einer Saugverwirrung bis hin zu einem Stillstreik reichen können und es lässt sich aus der Ferne nicht feststellen, was nun bei euch los ist. Bekommt Ihr Sohn die Flasche oder einen Schnuller? Wenn ja, dann hat er sich nicht selbst abgestillt, sondern zur Flasche hin abgestillt, da er die Flasche – und die daran notwendige Technik – der Brust vorzieht. In diesem Fall ist eine Rückführung des Kindes an die Brust im Alter von acht Monaten recht schwierig. Manche Frauen erleben, dass mit dem Einsetzen der Regelblutung die Milchmenge vorübergehend etwa abnimmt. Das ist jedoch kein bleibender Zustand und nach ein bis zwei Tagen hat sich die Milchmenge wieder normalisiert. Bis dahin sollte häufiger anlegt werden. Es muss auch nicht bei jedem Einsetzen der Periode zu diesem Einbruch kommen. Gelegentlich scheint es auch beim Einsetzen der Menstruationsblutung zu einer Geschmacksveränderung der Milch zu kommen, so dass das Baby die Brust nur recht zögernd annimmt. Auch diese Veränderung ist nicht auf Dauer, sondern vergeht nach ein bis zwei Tagen wieder. In jedem Fall sollte ein Kind, das plötzlich die Brust verweigert, vorsichtshalber von der Kinderärztin/arzt angeschaut werden. Für einen Stillstreik kann es viele Ursachen geben. Bekommt das Baby Zähne? Hat es eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass es beim Trinken behindert wird? Hat es Ohrenschmerzen, so dass ihm das Stillen wehtut? Wurde kontrolliert, ob ein Harnwegsinfekt vorliegt? Ist die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht? Babys reagieren auf die Gefühle ihrer Mutter. Gab es beim Stillen einen unliebsamen Zwischenfall? Wurde zum Beispiel gestillt während das Baby untersucht wurde und ist es dabei erschrocken? Kurz: Gab es irgendwelche einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen Manchmal lässt sich die Ursache auch nicht herausfinden und der Streik endet ebenso unvermittelt, wie er begonnen hat. In jedem Fall ist es sinnvoll, das Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen zu lassen, um sicher zu sein, dass keine medizinische Ursache für die Verweigerung vorliegt. Bei einem Stillstreik weigert sich das Kind die Brust anzunehmen, es macht sich steif, drückt sich weg, vielleicht saugt es auch an und wendet sich dann ab. Ein Stillstreik kann einige Stunden aber auch tagelang dauern, manche Kinder streiken sogar über ein bis drei Wochen. Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu „bündeln“. Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein „C“ aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die Ihnen die Becherfütterung zeigen kann und Ihnen auch sonst noch weitere Tipps geben kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter
sutobjan
Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort!!! Dass er sich Richtung Flasche abstillt, klingt einleuchtend. Mit Beikoststart hat er vermehrt Probleme mit festem Stuhl. Und da er nur wenig aus dem Becher oder vom Löffel trinkt, bekommt er nun aus der Flasche zu trinken. (So wie meine anderen beiden söhne auch zu dieser Zeit) Teilweise auch stark verdünnten Saft, weil er sonst alles verweigert. Zudem hatte er vor ein paar Wochen eine schwere Bronchitis und hat da auch abgepumpte Milch aus der Flasche getrunken, weil er es aus der Brust nicht geschafft hat. Mir ist jetzt auch aufgefallen, dass seine Saugtechnik irgendwie anders ist. Ich habe plötzlich nämlich wieder etwas Problem mit schmerzenden Brustwarzen. Gibt es denn Trinkbecher, die zu empfehlen sind? Ich würde dann versuchen jegliche Flasche zu vermeiden. Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort kann ich auch aufnehmen, hier gibt es auch ein Stillcafe. Ich hoffe sehr, dass noch nicht alles aus ist.
Liebe sutobjan, so lange das Kind noch an die Brust geht, wird alles gut! Geduld heißt das Zauberwort, wenn es darum geht, unseren Kleinen das Trinken beizubringen. Lass dein Kind mal mit dem Becher spielen, probiere es mit Strohhalmtrinken und setze auf das Nachahmungsbedürfnis. Ihr könnt da ein kleines Spiel draus machen: Du nimmst einen Schluck Wasser in den Mund und spuckst ihn wieder aus, dann ist deine Kleiner dran. Als nächstes du wieder - diesmal schluckst du das Wasser unter und zeigst dem Kleinen deinen leeren Mund. Er wird das auch ausprobieren wollen! Gute Erfolge erzielen viele Mütter auch mit den Sigg-Flaschen (hier darf allerdings nur Wasser hinein, da die Säure aus Fruchtsäften mit dem Metall reagieren kann). Eine andere Möglichkeit wäre, den Brei etwas flüssiger zu machen, dann gibt es eben Gemüsesuppe statt Gemüsebrei. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. LLLiebe Grüße Biggi
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