Aennchen316
Hallo, Ist es möglich durch ein verändertes Stillverhalten des älter werdenden Kindes vorübergehend depressiv zu werden? Mein Sohn ist vor ein paar Tagen ein Jahr alt geworden. Vor wenigen Wochen hat er sein Stillverhalten geändert, er nuckelt nun wieder viel häufiger an der Brust, trinkt dabei jedoch seltener (er löst den Milchspendereflex nur manchmal aus und dann nur ganz kurz), seine Stillmahlzeiten sind auch sehr kurz geworden, vielleicht drei Minuten, dabei zieht er dann jedoch auch sehr viel herunter. Nachts wacht er seitdem plötzlich wieder im Schnitt 8mal auf (zuvor hatte er durchgeschlafen von sich aus) , schläft dann schwer wieder ein und lässt sich teilweise auch im Schlaf nicht mehr von der Brust lösen. Kurz nach dieser Änderung hatte ich urplötzlich einen sehr depressiven Einbruch, der noch anhält und welchen ich mir nicht erklären kann. Ich war seit der Geburt meines Sohnes durchgehend geradezu euphorisch, obwohl wir wirklich eine harte Zeit hatten (er hatte die ersten Monate über eine Refluxösophagitis und hat dementsprechend Tag und Nacht geschrien). Ist es möglich, dass sich mein Hormonhaushalt etwas umstellt und es davon kommt? Ich kenne solch plötzliche und heftige Einbrüche eigentlich nur von vor der Schwangerschaft, da hatte ich es immer in Verbindung mit PMS (meine Regel habe ich stillbedingt jedoch noch nicht). Ich ernähre mich gesund, bewege mich regelmäßig an der frischen Luft etc, am Lebensstil kann es eigentlich nicht liegen... Kann ich eventuell etwas dagegen tun? Ich habe große Angst eventuell Antidepressiva nehmen zu müssen und dadurch zum Abstillen gezwungen zu sein, da mein Sohn noch sehr daran hängt obwohl er schon am Tisch mitisst. Ich hoffe, das war jetzt nicht zu lang. Vielen Dank im Voraus für die Mühe! Freundliche Grüße Anna
Kristina Wrede
Liebe Anna, ganz kurz und prägnant kann ich dir antworten: Alles ist möglich. Und wenn du einen Zusammenhang beobachtest, dann ist es ziemlich wahrscheinlich, dass er auch existiert! Nun bin ich keine Psychologin und auch keine Endokrinologin, aber ich würde ganz spontan denken, dass alles, was dir Freude machen kann, dir auch dann helfen kann, wenn du so leichte Depressionen empfindest. Wenn du schon früher einmal mit depressiven Verstimmungen zu tun hattest, fällt dir vielleicht etwas ein, was dir schon einmal geholfen hat. Lass dich jetzt erst einmal ganz fest in den Arm nehmen von mir und drücken, ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schlimm Depressionen sein können. Sollte es ganz schlimm kommen, kann ich dich hinsichtlich der Medikamente beruhigen, schau mal z.B. hier: http://www.embryotox.de/sertralin.html Dein Arzt bzw. deine Ärztin mal, sich bei embryotox zu erkundigen, welches Mittel geeignet wäre. Abstillen oder Nichtstillen musst du sicherlich nicht zwangsläufig. Deine Ärtzin kann sich jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Lieben Gruß, Kristina