Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, oje, jetzt wird's medizinisch! Ich hoffe, Du kannst mir weiterhelfen, bisher habe ich nämlich keinen Arzt gefunden, der Bescheid wußte. Ich leide an einer unklaren hämorrhagischen Diathese, d.h. habe eine mittelschwere Blutungsneigung mit unklarer Ursache. Das hat einige Probleme bei der Geburt von Hannah vor einem Jahr verursacht. Nun muss ich also einen DDAVP-Stimulations-Test (ist ein Medikament, das manchmal wirkt) machen, um festzustellen, ob mir damit geholfen werden kann, vor allem im Hinblick auf Verletzungen, OPs und weitere Geburten. Die zuständige Klinik weiß aber nicht, inwieweit das Medikament in die Muttermilch übergeht und möchte deshalb warten, bis ich nicht mehr stille. Ich glaube aber nicht, dass Hannah sich in nächster Zeit abstillt und von mir aus möchte ich es auch nicht. Wir wollten eigentlich kommenden Sommer am nächsten Kind "arbeiten" (unabhängig davon, ob Hannah und ich dann noch stillen), aber ich sollte das halt vorher abgeklärt haben, um Komplikationen zu vermeiden, schließlich geht es ja auch ums Kindswohl. Hast Du von solchen Medikamenten schon gehört? Kannst Du mir irgendeinen Rat geben? Vielen Dank und liebe Grüße, Sam
Liebe Sam, ich habe mich bei der Kontaktstelle zum medizinischen Beirat von LLLD erkundigt und folgende Auskunft erhalten: "DDAVP ist die Abkürzung für Desmopressin, ein synthetisches Antidiuretisches Hormon, das bei Patienten mit einem Mangel Vasopressin verwendet wird. Laut "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit", Spielmann, Schaefer 6. Auflage 2001 geht davon nur wenig in die Muttermilch über und eine indikationsgerechte Anwendung in der Stillzeit ist daher zulässig. Interessant dürften die Informationen aus "Medications and Mothers' Milk" Thomas Hale, 2000 dazu sein: "nach einer Anwendung durch die Nase werden weniger als 10 bis 20 % über die Nasenschleimhaut absorbiert. Dieses Peptid wurde bei stillenden Frauen eingesetzt ohne dass eine Auswirkung auf die gestillten Säuglinge festgestellt werden konnte. Es wird zwar angenommen, dass es zu einem bestimmten Grad in die Muttermilch übergeht, doch es wird im Verdauungstrakt leicht zerstört und nicht oral aufgenommen." Die Amerikanische Akademie der Kinderärzte stuft Desmopressin in die Kategorie L2 "safer" ein. Medikamente die in diese Klasse eingestuft werden wurden in einer begrenzten Fallzahl von stillenden Frauen untersucht und es konnten keine negativen Auswirkungen auf das Kind festgestellt werden und/oder es gibt nicht den geringsten Beweis für eine Risiko dieses Präparates bei der Anwendung in der Stillzeit. Die behandelnden Ärzte sollten sich im Zweifelsfall an die Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie Tel.: 030-30686-734 wenden. Das Team um Dr. Ch. Schaefer hat dort einen speziellen Beratungsdienst für Ärzte zu Medikamentenfragen und Fragen zu Diagnoseverfahren in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet." Ich hoffe, dass bald eine effektive Behandlung für deine Blutungs-Probleme gefunden wird. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
..