Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, meine Tochter Lea ist 5 Wochen alt und will seit einiger Zeit immer haeufiger trinken (entschuldige, die Rechtschreibung, ich schreibe aus Amerika, da gibt es keine Umlaute), d.h. spaetestens nach 2 Stunden. Dann jedoch trinkt sie eher "lustlos", d.h. saugt fuer 5 Minuten und schlaeft dann entweder an der Brust ein, oder schaut herum und ist nicht mehr interessiert. Wenn sie jedoch nach 3 Stunden trinken will, ich sie z.B. vorher etwas abgelenkt habe, etc., trinkt sie ausdauernd (ca.40Min.) beide Brueste fast leer. Ich komme mir leider etwas wie ein Schnullerersatz vor und habe auch nicht mehr viel Zeit, mich mit anderen Dingen als Lea und Stillen zu kuemmern. Sollte ich da nicht lieber doch mal einen Schnuller anbieten und das Stillen so etwas (also max. 1 h) herauszoegern? Das Ablenken funktioniert naemlich nur selten, ansonsten schreit sie ausdauernd, bis die Brust gegeben wird. Oder hast du einen anderen Tipp, das Stillen wird mir so ehrlichgesagt etwas verleidet. Daneben habe ich noch eine weitere Frage, wieviel sollte Lea wohl tagsueber schlafen? Sie schlaeft naemlich so gut wie gar nicht, d.h. lediglich beim Autofahren und etwas, wenn ich sie im Tragesack habe. Sobald ich sie tagsueber jedoch in ihr Bettchen lege, nachdem sie auf dem Arm eingeschlafen zu sein scheint, wird sie nach 5-10 Minuten wieder wach, da hilft auch einstuendiges vorheriges "in den Schlaf tragen" nicht.
? Liebe Giller, die meisten Babys schlafen deutlich weniger, als Mütter (Eltern) es erwarten oder erhoffen und auch deutlich weniger, als es immer wieder in Bücher oder hochglanzbebilderten Broschüren steht. Dein Baby weiß selbst am besten, wieviel Schlaf es braucht und es muss ja schließlich die Welt, in die es hineingeboren wurde kennenlernen und entdecken, das geht nicht im Schlaf. Dass ein Baby aufwacht, sobald es hingelegt wird, ist ganz normal. Es wird einfach deshalb wach, weil es durch die Lageveränderung von senkrecht zu waagerecht geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn ein Baby liegend (an der Brust) einschläft und liegen bleiben kann, die Lageveränderung also wegfällt, sind die Chancen, dass es weiterschläft erheblich besser. Möglicherweise wird dein Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen. Ich fürchte jedoch, Du hast insgesamt nicht ganz realistische Vorstellungen vom Leben mit einem Neugeborenen. Mit einem fünf Wochen alten Baby ist es dein „Beruf" dich fast ausschließlich um dein Baby und das Stillen zu kümmern und selbst wenn Du jetzt abstillen würdest, dann würde sich daran, dass Du 24 Stunden am Tag um dein Kind kümmern musst nichts ändern. Die künstliche Säuglingsnahrung gibt dir auch keine Gewähr, dass dein Kind seltener Hunger hat oder länger schlafen wird, Du hast jedoch alle Nachteile, die dir diese Form der Ernährung bringen wird garantiert. Du bist auch nicht der Schnuller für dein Kind, sondern umgekehrt: der Schnuller ist eine Brustattrappe. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein solcher Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Nicht zu vergessen ist auch die Bedeutung des non-nutritiven Saugens, des Saugens, das nicht der Ernährung dient. Die Verlockung kann groß sehr groß sein, dazu einen Schnuller anzubieten, aber die Risiken, die der Schnuller mit sich bringen kann, sollten dabei nicht unterschätzt werden. Es ist nicht sinnvoll, Stillabstände in die Länge zu ziehen. Das Hinhalten des Babys kann schlussendlich sogar zu einer Gedeihstörung führen, das Hinhalten mit dem Schnuller auch noch zu einer zusätzlichen Saugverwirrung. Ich weiß, die ersten Wochen und Monate mit einem Baby können eine extreme Lebenserfahrung sein, um so mehr als die Realität des Alltags mit einem Neugeborenen fast nirgends wirklich beschrieben ist (und damit der Schock für die junge Mutter, die von einem friedlich im Stubenwagen schlummernden Baby träumt noch größer). Doch dein Kind bleibt nicht ewig so klein und arbeitsintensiv. Es wird größer und reifer werden, Du wirst dich an das Muttersein gewöhnen und der Alltag wird deutlich einfacher. Es hat keinen Sinn, wenn Du jetzt verzweifelt versuchst, dein altes Leben einfach wieder aufnehmen zu wollen. Das Leben mit Kind ist anders und die Geburt eines Kindes bedeutet einen Einschnitt und große Veränderungen, an die wir uns anpassen müssen, wenn wir nicht unnötig Energie verschwenden wollen. LLLiebe Grüße Biggi
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