Suse796
Hallo. Ich habe ein 2 Wochen altes Baby (Mädchen) und eine 5 Jahre alten Sohn. Ich stille die Kleine voll, sie trinkt gut und nimmt gut an Gewicht zu. Nun ist es aber so, dass sie beim stillen immer wieder einschläft, ich versuche sie dann wieder etwas zu animieren zu trinken, wechsel die Brust usw. Aber irgendwann nuckelt sie dann nur noch im Schlaf. Sobald ich sie dann ablege, weint sie und ich kann sie nur an der Brust beruhigen. Das geht so weit, dass sie über 3 Stunden an der Brust "hängt" und ich zu nichts anderes komme. Vormittags wäre das ja kein Problem, aber nachmittags muss ich ja auch irgendwann mal Zeit für meinen Sohn haben. Er ist ja sehr geduldig, Aber 3 Stunden warten und mehr ... . Was kann ich tun? Auch nachts nuckelt die Kleine ewig an der Brust, wenn ich sie dann löse und versuche ins Beistellbett zu legen, wacht sie sofort auf , egal was ich versuche. Was kann ich tun? Kann ich sie einfach im Bett mit liegen lassen und Dauernuckeln lassen über nacht? Liebe Grüße
Liebe Suse796, das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Zwei kleine Kinder sind eine ungeheuere Herausforderung. Doch das zweite Kind weiß nicht, dass es das zweite ist und dass seine Mutter noch ein Geschwisterkind zu versorgen hat und deshalb benimmt es sich wie alle Babys: es will durchschnittlich acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden und es wacht auch in der Nacht regelmäßig auf. Gibt es jemanden in deinem Umfeld, der sich intensiver um das „große Kind" kümmern kann? Eine Oma, Tante, deine beste Freundin oder der Papa? So, dass du dich in der Zeit mit dem Baby ins Bett zurückziehen kannst und schlafen oder ausruhen? Sprich auch mal mit deinem Hausarzt. Wenn du gesetzlich versichert bist, kann er dir eine Haushaltshilfe auf Rezept verschreiben (du musst erklären, dass weder Mann noch Oma den ganzen - oder halben - Tag frei nehmen können um dir zuhause zur Seite zu stehen, das lässt sich meist schaffen!). Solch eine Hilfe kannst du nach Absprache auch nur stundenweise, dafür aber über längere Zeit hinweg, einsetzen, und allein schon die Tatsache, dass du nicht waschen, putzen, bügeln, kochen musst ist eine riesige Erleichterung. Sehr ans Herz legen mag ich euch ein Tragetuch. Denn getragene Säuglinge sind meist pflegeleichtere Säugling, weil sie durch den intensiven Körperkontakt eines ihrer Grundbedürfnisse auf wunderbare Weise befriedigen können. Ein weiterer Vorteil: Auch der Papa kann sich das Baby an den Körper binden und mit ihm schöne lange Spaziergänge machen, während denen das Kleine an seinen Körper gekuschelt schlafen wird. Dies stärkt auch die Bindung zwischen Vater und Kind auf besondere Weise! Wie so ein Tuch optimal gebunden wird können dir die meisten Stillberaterinnen zeigen, darum macht es allein deshalb schon Sinn, mal zu schauen, ob es jemanden in Eurer Nähe gibt! Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest du, wenn du hier schaust: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Es kann sein, dass dein Jüngstes gerade den ersten Wachstumsschub durchmacht und das Baby deshalb so oft an die Brust mag. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Wenn du jetzt Stillpausen erzwingst, kannst du dieses natürliche Gleichgewicht verhindern, darum empfehlen wir es nicht. Statt dessen raten wir stets zu "Stillen nach Bedarf", also immer, wenn das Baby es möchte. Auch hier hilft ein Tragetuch, denn es ist möglich, während des Tragens zu stillen, so dass du die Hände für das Geschwisterkind frei hast! Fahre den Haushalt radikal zurück. Ungeputzte Fenster verursachen keine Seuchen und nächstes Jahr fragt niemand mehr danach, wie oft Du Fenster geputzt hast, aber eine ausgeruhte Mutter, fühlt sich besser. Tiefkühlgemüse ist nicht giftig und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss wirklich gebügelt werden. Denke immer nur einen Tag weit und nicht "o Gott wie lange wird das noch so weitergehen". Vielleicht findest du ja eine Stillgruppe, der du dich anschließen kannst. Dort sind Mütter, die ähnliches erlebt haben wie du jetzt, und die dir mit ihren Erfahrungen weiterhelfen können. Das tut so unglaublich gut zu erleben, dass es nicht nur einem selbst so geht, sondern dass auch andere Mütter diese Momente der Hoffnungslosigkeit oder Überforderung kennen, und dass es eben nicht so ist, dass man selbst etwas "falsch" macht, sondern dass diese Phasen tatsächlich extrem anstrengend SIND. Könntest Du dir am Abend extra für den Großen Zeit nehmen, für Euch beide ganz alleine? Dein Großer braucht die Versicherung, dass er genau so wichtig ist wie das Baby und es ist wichtig, dass Du auch Zeit für ihn alleine hast. Wie wäre es, wenn Du während dem Stillen ein Buch vorliest? Mir persönlich gefällt das Buch "Ich will auch Geschwister haben" von Astrid Lindgren für diesen Zweck sehr gut. Ein Buch, das sich vor allem auch mit dem Thema Stillen beschäftigt und mit liebevoll gezeichneten Bilder aus der Sicht des größeren Bruders vom Auf die Welt kommen, dem Stillen und Tragen erzählt ist "Busi sagte Henriette" von Edith Seitz. "Busi sagt Henriette bekommst Du im Buchhandel (Edition buntehunde, ISBN 3 934941 03 6). Weitere Tipps für die Zeit nach der Geburt: o dem älteren Kind eine Babypuppe schenken, (oder sie ihr von dem Baby schenken lassen), die es ebenfalls versorgen und stillen kann. Außerdem kann das ältere Kind in die Versorgung des Babys miteinbezogen werden (es kann die Windeln reichen, den Po eincremen ...). Entscheidend ist, dass sie sich wichtig fühlt und weniger zurückgesetzt durch das Baby. o dem älteren Kind erlauben wieder klein zu sein, eben auch ein Baby, und es, wenn das Baby schläft, ein bisschen herumtragen, mit ihm ausgiebig kuscheln usw. Der oft geäußerte Spruch "Du bist jetzt schon so groß" führt bei manchen Kindern gerade zum Gegenteil dessen, was man erreichen wollte, denn "groß sein" bedeutet nach Auffassung des Kindes, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist. (Ich weiß, dass dies objektiv nicht so ist, aber das Kind kann es so empfinden). o ein Tragetuch verwenden. Mit dem Baby im Tuch, ist mindestens eine Hand frei für das ältere Kind (bei einem korrekt gebundenen Tuch). So kann die Mutter sich mit dem älteren Kind beschäftigen und gleichzeitig auf das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Körperkontakt eingehen. Das Baby ist mit dabei, schläft wahrscheinlich sogar recht gut und es wird Freiraum für das Große gewonnen. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel- und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.Ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern. So weiß dein Kind, dass es wichtig ist und wird nicht mehr so versessen darauf sein, an die Brut zu dürfen. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine "Stillkiste" (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Ich wünsche dir bald wieder ruhigere Zeiten und hoffe, es war ein Hinweis dabei, der dir weiterhilft. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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