Mitglied inaktiv
Meine 12 Wochen alte Tochter bekommt nur Muttermilch und hatte in der letzten Woche 5 Windeln in den der Stuhl schleimiger war und Blutspuren. Mein Kinderarzt sagt, es sei eine muttermilchinduzierte unspezifische Darmentzündung (Stuhlprobe ist eingeschickt) und ich müsste deswegen -solange das Kind gedeiht- nicht abstillen. Da ich meine Tochter 6 Monate voll stillen wollte, nun meine Frage: Kann so eine Darmentzündung durch die Ernährung der Mutter ausgelöst werden, und kann ich irgendetwas tun, damit diese zurückgeht? Bisher gedieh meine Tochter gut, 3070 bei der Geburt und 5700 nach 11 Wochen. Grüsse und vielen Dank
? Liebe Manjabarth, „muttermilchinduziert“ klingt, als sei die Muttermilch der Auslöser. Doch wenn ich die Fachliteratur durchforste, dann gibt es nirgendwo eine Aussage, die von tatsächlich „muttermilchinduzierten“ Erkrankungen spricht oder diese gar belegt. Es gibt Situationen, in denen ein Baby keine oder nur eingeschränkt Muttermilch erhalten dürfen, doch dabei handelt es sich um seltene und gravierende Stoffwechselerkrankungen, wie Galaktosämie oder Phenylketonurie. Es gibt jedoch Kinder, die tatsächlich mit Blutspuren im Stuhl auf etwas reagieren, was die Mutter isst. Sehr oft ist Kuhmilch der Auslöser, es können aber auch andere Nahrungsmittel sein. Die Suche gleicht hier oft einem Detektivspiel. Es kommt immer wieder einmal vor, dass ein voll gestilltes Kind Blutspuren im Stuhl hat und nicht immer lässt sich eine Erklärung dafür finden. Die Aussage des Kinderarztes deckt sich mit der allhemeinen Meinung, dass es keinen Anlass zum Eingreifen oder gar zum Abstillen gibt, wenn das Kind weiterhin gut gedeiht. Die Umstellung auf künstliche Säuglingsnahrung ist auch keine Garantie, dass es dann nicht zu solchen Blutungen kommt, im Gegenteil solche Blutungen werden bei nicht gestillten Kindern häufiger beobachtet, da Kuhmilch (auf der künstliche Säuglingsnahrung basiert) Fissuren in der Darmwand hervorrufen kann (Woodruff, 1977). In wie weit Sie jetzt darüber nachdenken sollten, auf Kuhmilch und Kuhmilchprodukte in Ihrer Ernährung zu verzichten, müsste in einer individuellen Beratung, zu der auch eine Ernährungsberaterin hinzugezogen werden sollte, entschieden werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter