Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Danke und noch eine Frage!

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Frage: Danke und noch eine Frage!

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Hallo, liebe Biggi! Vergangene Woche hast Du mir sehr geholfen, als ich zum Thema "Abstillen wegen 40° Fieber im Urlaub" angefragt hatte. Es hat noch eine ganze Woche gedauert, bis ich richtig über den Berg war, aber seit gestern geht es mir wieder gut, denke ich. Auch die Milch ist seit gestern wieder ausreichend da - war zwischenzeitlich sehr wenig - bin heilfroh drüber. In der Zeit mit wenig Milch hat Richard (5 Monate) sich alle 1,5 - 2 Stunden gemeldet. Jetzt ist wieder genug Milch da, tags über hat er jetzt seinen "alten" Rythmus wieder (2,5 - 4 Stunden), aber nachts bleibt es bei 1,5 - 2 Stunden. Vorher hat er sich nur 1 - 2 mal in der Nacht gemeldet. --> Pegelt sich das wieder ein, oder kann ich irgend etwas unterstützend tun? Nochmals vielen Dank für alles. Du hast mir wirklich sehr geholfen - Gut, daß es Dich gibt. Petra


Biggi Welter

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? Liebe Petra, schön zu hören, dass es dir wieder besser geht. Es kann sein, dass sich dein Kind auch ohne deine Krankheit jetzt in der Nacht deutlich häufiger gemeldet hätte, denn entwicklungsbedingt gibt es hier immer wieder Veränderungen und das Alter ab vier bis sechs Monate ist klassisch für das wieder häufigere Wachwerden in der Nacht. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen (die dem Kind das nächtliche Stillen „abgewöhnen"), die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Auch tagsüber kannst Du versuchen, dir selbst Nischen zu schaffen, die Du ganz gezielt für deine Erholung nutzet. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. LLLiebe Grüße Biggi


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