Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Daniel

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Daniel

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Hallo liebe Kristina, unser kleiner Mann wird am Samstag 1 Jahr alt! Es ist einfach schön! Eigentlich ist auch alles ganz gut bei uns nur bin ich zur Zeit mehr oder weniger wieder am vollstillen. Das einzige was er ißt ist drei, vier Löffel Gemüsebrei alles andere spuckt er aus oder schlägt es mir aus der Hand. Er hatte auch einige Tage immer wieder leicht erhöhte Temperatur. Das mit dem Fieber ist jetzt weg, aber er kriegt manchmal von einem Moment auf den anderen Schreikrämpfe und nur Mamas Busen kann helfen. Ich versuche das ganze gelassen zu sehen, aber ein b ißchen verunsichert bin ich schon. mein Großer hat zum 1. Geburtstag schon fast alles in sich hineingestopft und Daniel trinkt noch am Busen. Soll ich die Geburtstagskerze jetzt in meine Brust stecken, weil Kuchen mag er auch überhaupt nicht! ;-) Gesund ist der kleine, ich war schon beim Arzt, der meinte es sind wohl die Zähne. Liebe Grüße und schöne Feiertage Sabine


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Liebe Sabine, unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht! Spar die die Kerze, oder genieß den Kuchen selbst, dein daniel verhält sich ganz normal. Ich zitiere dir dazu aus einem Artikel von Dr. Alfredo Piscane anlässlich der 15.internationalen LLL Konferenz in Washington. „Zusammenfassend ist festzustellen, dass ein gesunder vollgestillter Säugling seinen Zeitpunkt des ersten Zufütterns selbst bestimmen kann, ohne Bedenken dadurch einem Eisenmangel ausgesetzt zu werden. Selbst bei Kindern, die sich dem ersten Geburtstag nähern, hat der Autor keine Bedenken, wenn sie einen fitten Eindruck machen. Niedriger Eisengehalt im Blut des Kindes ist nur behandlungswürdig bei gleichzeitigen anderen Krankheitsanzeichen. Seiner Meinung nach sind die festgelegten Grenzwerte (auch in der Schwangerschaft) überholungsbedürftig und wenig gesichert. Tatsächlich erhöht sich die Gefahr einer Anämie bei zu früher Beikost, wenn sie nicht sehr eisenhaltig ist, da die optimale Eisenaufnahme der Muttermilch durch Beikost behindert wird. Es wird 50% des Muttermilcheisens resorbiert, aber nur 5% bei Flaschennahrung! Zuviel Eisen erhöht evtl. eine mögliche Erkrankung wie z.B. Malaria und ist gefährlicher als ein Eisenmangel. Bei sechs Monaten ausschließlich muttermilchernährten Kindern liegt die Gefahr einer Anämie bei 4%. Bei den jetzt noch gültigen Grenzwerten ändern wir das, was sich seit einer halben Millionenjahre bewährt hat. Bei einer LLL Europakonferenz in Nottingham vor ein paar Jahren hat ein spanischer Kinderarzt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema „Essen" gehalten. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiß: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Lass dich wirklich von deinem Kind leiten und wenn es dir zeigt, dass es etwas anderes außer Muttermilch haben will, dann geh auf dieses Anzeichen ein.. Alles Gute! Kristina


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