Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

D-Flouretten

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: D-Flouretten

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter ist jetzt 12 Tage alt und ich habe aus dem KH die D-Flouretten mitbekommen. Habe sehr viel negatives über die Dinger gelesen (Blähungen usw und auch das sie unnötig sind) und sie Ihr erstmal nicht gegeben,zumal wir auch jeden Tag rausgehen. Meine Hebamme war heute da und hat gesagt ich muss Ihr die unbedingt geben.Das hab ich jetzt auch getan,aber mit nem ganz doofen Gefühl... Was soll ich jetzt machen?Weitergeben? Oder das Vigantol-Öl verschreiben lassen? Oder gar nix geben? Habe nämlich im gleichen Artikel gelesen,das voll gestillte Kinder genug Vitamin D über die Muttermilch aufnehmen (und ich stille voll und will das auch ein halbes Jahr mind) Zu Hüüülfe.... Vielen Dank im Voraus!! LG Katja


Biggi Welter

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Liebe Katja, inzwischen wird generell von der Gabe Fluoridtabletten abgeraten und statt dessen die Verwendung fluorhaltiger Zahnpasta empfohlen. Ich zitiere aus einer Pressemeldung vom 25.10.2002: "Zahlreiche Untersuchungen hätten in den vorigen Jahren ergeben, "dass Fluoride durch direkten Kontakt mit Zahnhartsubstanzen karieshemmend wirken", sagt die Deutsche Gesellschaft für Zahn , Mund und Kieferheilkunde. Fluortabletten seien dagegen weitgehend unnötig. In ihren neuen Richtlinien erklären die Forscher, dass vor dem sechsten Lebensmonat keine Fluormaßnahmen nötig seien. Wenn die ersten Milchzähne kommen, sollten sie einmal am Tag mit einer fluorhaltigen Kinderzahnpasta gereinigt werden, vom zweiten Lebensjahr an zweimal. Eltern müssten die Kinder bis zum Schulalter beim Putzen überwachen und helfen, weil sie noch nicht geschickt genug seien, alle Zahnflächen richtig zu putzen. Die Ärzte raten auch zu fluorhaltigem Speisesalz. Fluorgelees sollten nur von Schulkindern und bei erhöhtem Kariesbefall benutzt werden. Sie sagten, dass zu viel Fluor nicht schädlich sei, aber bei den bleibenden Zähnen zu hellen Verfärbungen führen könne." Vitamin D ist nochmals anders zu betrachten. Muttermilch enthält nur relativ wenig Vitamin D. Es ist zwar theoretisch möglich, den Vitamin D Gehalt der Muttermilch zu beeinflussen, doch dann müsste die Mutter so hohe Dosen einnehmen, dass es für sie selbst schon wieder kritisch wird. Von der Natur ist es vorgesehen, dass das Vitamin D unter dem Einfluss von Sonnenlicht vom Kind selbst gebildet und nicht durch die Muttermilch zugeführt wird. Nun leben wir aber inzwischen nicht mehr in einer wirklich "natürlichen" Umwelt und wir müssen unsere Kinder vor dem Sonnenlicht schützen. Das bedeutet in vielen Fällen, dass die Kinder nicht mehr genügend Sonnenlicht abbekommen, um ausreichend Vitamin D zu bilden. Ein weiteres Problem ist auch die Umweltverschmutzung: in einigen Gegenden ist die Luft so verschmutzt, dass ein Baby vielleicht sogar recht viel an der Sonne ist, aber die für die Vitamin D Bildung wichtigen Strahlen nicht mehr in ausreichender Menge durchkommen. Da ein Vitamin D Mangel sehr unangenehme Folgen haben kann, wird daher die Gabe von Vitamin D empfohlen. Besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt sprechen, ob und in welcher Dosierung das Vitamin D jetzt erforderlich ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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