Guitarrera
Guten Morgen, Meine Tochter ist 13 Monate alt und wird seit ein paar Monaten nur noch abends zum einschlafen und in der Nacht gestillt. Sie hat noch nie durchgeschlafen, wurde immer alle 2-3 Stunden wach. Seit einiger Zeit möchte sie aber nachts dauerhaft an die Brust und nur noch so weiter schlafen. Es kostet viel Kraft weil ich selbst so kaum zum schlafen komme - ich dachte es liegt einfach an einem großen Sprung den sie macht (sie läuft seit ein paar Tagen und kann auf einmal bewusst kommunizieren durch Zeichen) aber es geht jetzt schon sehr lange und ist sehr sehr anstrengend. Jeglicher Versuch ihr etwas anderes zu trinken oder den Schnuller anzubieten scheitert durch Verweigerung und Weinen. Was kann ich tun um mir Erleichterung zu verschaffen und ihren Bedürfnissen trotzdem gerecht zu werden? Vielen Dank schonmal im Voraus!
Liebe Guitarrera, es kann sein, dass deine Kleine ein noch sehr hohes Saugbedürfnis hat und zusätzlich einfach viel Nähe braucht. Stillen ist viel, viel mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es ist Trost, Geborgenheit, sicherer Hafen und ein Weg zur Ruhe zu kommen, wenn die Wellen des Alltags hoch geschlagen sind....und deine Kleine macht ja wirklich große Sprünge im Moment. Gerade in diesem Alter schlafen viele Babys sehr schlecht, gerade weil sie am Tag so viel erleben und das in der Nacht verarbeiten essen. Also, ganz klar: Du hast nichts falsch gemacht, und es liegt auch nicht an dir, dass Deine Kleine sich verhält, wie sie sich verhält! (wäre es anders, warum glaubst du gibt es soooo viele Ratgeber zum Thema??) Hast Du schon einmal den so genannten Kinn-Trick ausprobiert? Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen…probiere es mal aus. Dein Baby kann in diesem Alter nun langsam auch gewisse Regeln akzeptieren und wird lernen, dass er nicht dauernd an die Brust kann. Du kannst ganz langsam anfangen und sagen, dass du nachts nur noch zweimal oder so stillst oder eben bis der Wecker klingelt oder es hell draußen wird oder der Papa aufsteht (probiere aus, was am besten klappen könnte), so kann dein Kind sich orientieren. Klar gibt es ein paar harte Nächte, aber das macht nichts. Wir können unseren Kindern nicht alle Wünsche erfüllen und dein Kind KANN lernen, dass du eine Pause und deinen Schlaf brauchst. Kennst du Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte“? Ich möchte dir das Buch wärmstens empfehlen. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet, haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Herzlichen Gruß Biggi