Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Calciumbedarf!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Calciumbedarf!

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Welter, ich stille meine 11 Wochen alte Tochter voll. Klappt soweit auch alles ganz gut! Jetzt habe ich 2 kleine Problemchen und dachte, ich hole mir Rat bei ihnen ein. Seit 1,5 Wochen schreit meine Kleine meine Brust bei der Abendmahlzeit nur noch an, nuckelt 3x, schreit wieder, nuckelt nochmal, das geht etwa 1 Stunde, bis sie ihr Pensum an Milch getrunken hat und dann schläft sie erschöpft ein. Ich weiß, dass es solche Phasen gibt, die gehen ja zum Glück auch wieder vorbei (ist mein 2, Kind, aber meine erste Tochter habe ich leider nicht lange voll gestillt, hatte leider die falsche Hebamme:-( !!) aber vielleicht haben sie noch einen Tipp für mich, was ich machen könnte, um ihr diese "Schreistunde" etwas zu erleichtern. Zum anderen habe ich das Problem, dass die Maus wenn ich Milchprodukte oder Eier esse immer mit Bauchweh reagiert. Sie bekommt mit Sicherheit genug Calzium aus meinem Körper, aber was kann ich zu mir nehmen, um meinen erhöhten Calciumbedarf zu decken? Habe jetzt schon Calciumreiches Mineralwasser das ich trinke und habe mir jetz von Alnatura Reismilch gekauft. Dort steht plus Calcium, dieses ist aus der Meeresrotalge gewonnen. Darf ich das trinken, oder ist das nichts für die Kleine? Sorry, dass es so lange geworden ist! MfG Nicole


Biggi Welter

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Liebe Nicole, deiner Beschreibung nach stelle ich mir vor, dass es bei euch die folgende Situation gibt: Das Baby weint, die Mutter versucht es zu beruhigen, es gibt einen kurzfristigen Erfolg, dann weint das Baby wieder. Die Mutter versucht erneut, das Kind zu beruhigen, ist aber selbst bereits recht angespannt. Nach einer erneuten kurzfristigen Pause ist das Kind wieder unruhig und weint. Nun ist auch die Mutter überaus angespannt und diese Anspannung überträgt sich auf das Kind und beide schaukeln sich gegenseitig immer weiter hoch, bis keiner mehr Ruhe finden kann. So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu verfallen. Je mehr Du versuchst um das Kind zu beruhigen und je hektischer Du wirst, umso aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr. Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Manche Eltern setzen sich in dieser Situation sogar mit ihrem Kind ins Auto und fahren ein paar Kilometer : ) oder aber es gibt eine Großmutter oder liebe Freundin mit ausgeruhten Nerven und viel liebevoller Geduld, die das Baby in den Arm nehmen kann während die Mutter einen Spaziergang für sich alleine machen kann, in Ruhe ein Entspannungsbad nimmt oder einmal für zwei Stunden ungestört schläft. Dieser Vorschlag mag für den Abend recht schwierig umzusetzen erscheinen, doch vielleicht kann dein Partner dir beistehen und euer Baby trösten und beruhigen und am Tag hilft dir unter Umständen doch ein anderer lieber Mensch, damit Du die Chance bekommst, neue Kraft zu tanken. Sobald Du erst mal wieder eine Verschnaufpause hattest, wird der Alltag oft sehr rasch wieder einfacher und die Baby Tage und Nächte können wieder ruhiger werden. Falls Du bei all diesen Anforderungen, die dein Kind zur Zeit an dich stellt, noch zum Lesen kommst, möchte ich dir "Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears empfehlen. Die Lektüre dieses Buches wird aus deinem Kind nicht automatisch ein ruhigeres Baby machen, doch Du findest Erklärungen und sicher den einen oder anderen Hinweis, wie euer Alltag wieder leichter werden kann. Zusätzlich kann ich dir nur wärmstens den Besuch einer Stillgruppe nahelegen. Im Austausch mit den anderen Müttern dort, wirst Du erleben, dass dein Kind nicht das einzige Baby auf der Welt ist, das so viel Zuneigung und Kraft von seinen Eltern braucht und allein das Wissen "es geht nicht nur uns so" kann enorm viel helfen. Die Reismilch kannst Du unbesorgt trinken, es gibt aber auch noch eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt und nicht nur Milch ist ein Kalziumlieferant. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs . LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Welter, was mir noch eingefallen ist zu der "Schreistunde"!! Sie hat noch nie einen Schnuller oder Flasche etc. bekommen! LG


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