Mitglied inaktiv
Liebe Biggi Welter, vor 2 Wochen hatte ich auf der linken Brustseite einen Milchstau und seit dieser Zeit lehnt mein Kind (8Wochen) die linke Seite fast kategorisch ab. (weiß nicht, ob das wirklich im Zusammehang steht). Sobald er die Brustwarze im Mund hat, bekommt er einen Schreianfall, habe schon versucht, die Stillposition zu wechseln, vorher mit Wasser abzuspülen, abzupumpen, er merkt trotzdem, das es die linke Seite ist. dazu kommt, das die Milch auf der rechten Seite durch das häufige Anlegen viel schneller läuft und ich das gefühl habe, das er für die linke Seite einfach ein wenig faul ist, denn wenn ich die Milch der linken Seite abpumpe und sie ihm per Flasche gebe, da ich denke er trinkt sonst zu wenig, trinkt er meistens ohne probleme, doch so komme ich ja auch in einen teufelskreis, da das trinken aus der Flasche ja noch einfacher ist. Doch was kann ich tun, damit er wieder von beiden Seiten trinkt und reicht eine Seite wirklich aus? er trinkt ca. alle 2 1/2 bis 3 Stunden, allerdings jetzt auch wieder nachts, was wohl doch darauf hinweist, das es nicht ausreicht, oder? bin für jeden weiteren Hinweis dankbar, denn so mache ich mir doch ziemlichen Stress. da ich die linke Seite immer wieder ausprobiere, was uns beide in rage bringt. Lieben Dank im voraus. Anna
Liebe Anna, wenn ein Baby plötzlich sein Stillverhalten ändert, dann kann dies verschiedene Ursachen haben. Im Alter deines Sohn ist als erstes ein Wachstumsschub anzunehmen, der dazu führt, dass das Baby scheinbar „ununterbrochen“ gestillt werden möchte. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden“ und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Die Bevorzugung einer Brust ist ein häufig beobachtetes Phänomen. Wenn es jedoch plötzlich einsetzt, sollte nachgeschaut werden, ob nicht eventuell ein medizinisches Problem zugrunde liegt. So können Ohrenschmerzen dazu führen, dass das Baby nicht auf der betroffenen Seite liegen möchte. Lass deinen Sohn deshalb vorsichtshalber vom Kinderarzt anschauen. Wenn keine medizinische Ursache vorliegt, dann hat dein Sohn - wie unzählige andere Babys auch - einfach eine Lieblingsseite. Das ist gar nicht ungewöhnlich. Die Brüste und Brustwarzen jeder Frau sind nicht auf beiden Seiten gleich. Es kann sogar sein, dass eine Frau eine normale Brustwarze und eine Hohl- oder Flachwarze hat. In einer Brust können mehr Milchgänge liegen als in der anderen, so dass die Milch auf dieser Seite rascher fließt. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen. Manchmal geht die Bevorzugung sogar so weit, dass sie nur an einer Seite trinken. Die Milchmenge in der bevorzugten Brust wird dann mehr und nimmt auf der anderen Seite ab. Das macht überhaupt nichts, kann höchstens für die Mutter ein optisches Problem sein, da die bevorzugte Brust häufig größer ist. Nach dem Abstillen gleicht sich dieser Größenunterschied wieder aus. Eine Mutter kann ihr Baby auch mit einer Brust voll ernähren. Weigert sich das Baby hartnäckig, auf beiden Seiten zu trinken, wird sich die unbenutzte Brust langsam zurückbilden, und zwar in den Zustand, den sie vor der Stillzeit hatte. Bei der anderen Brust wird das Milchangebot zunehmen. In den ersten Lebenswochen wird ein Baby, das nur mit einer Brust gestillt wird, möglicherweise häufiger als zehn bis zwölfmal in 24 Stunden trinken wollen. Manche Babys lassen sich auch überlisten. Du kannst versuchen dein Baby zunächst rechts anzulegen und beim Seitenwechsel drehst Du es nicht um, sondern lässt es einfach an die andere Brust hinüberrutschen, so dass es seine Lage in etwa beibehält. Ich hoffe, dir ein wenig weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, es war wirklich sehr beruhigend zu hören, dass auch das ganz normal ist und ich werde einfach mal abwarten und ausprobieren. Lieben Dank Anna