Mitglied inaktiv
Mein Sohn ist 7 Monate und wurde bis vor ca.2 Wochen voll Gestillt. Jetzt bekommt er Mittags ein 4 Monatsglas Kartoffel-Möhre. Das isst er auch auf,will danach aber noch Brust und trinkt meiner Meinung nach recht viel. Und nach etwa 2-3 Stunden hat er wieder Hunger. Nun ist meine Fragen: Reicht ein 4 Monatsglas nicht für ihn aus? Tee oder Saft will er aber auch nicht trinken,das er nur Durst hätte. Habe in einem Beitrag gelesen, das die Nährstoffe aus dem Brei in Verbindung mit Mumi besser aufgenommen werden. Da könnte ich es doch so beibehalten, oder soll ich versuchen, das er Mittags ohne Milch auskommt? Reicht es erst einmal aus, wenn er als nächstes einen Getreide-Obst-Brei bekommt und sonst noch gestillt wird? Wieviel Flüssigkeit müsste er dann noch extra zu sich nehmen? Und vor allen wann, nur zu den Mahlzeiten? Ich danke dir für deine Hilfe LG Tina
? Liebe Tina, ss ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT-Kost heißen. Es ist vollkommen normal, dass ein Baby nach der Beikost gestillt wird und auch noch viel trinkt. Muttermilch bleibt im ersten Lebensjahr Hauptnahrungsquelle und erst danach verschieben sich die Relationen. Außerdem ist es sinnvoll in Zusammenhang mit der Beikost zu stillen, weil - wie Du richtig gelesen hast - dadurch die Aufnahme bestimmter Nährstoffe aus der Beikost verbessert wird. Wenn Du dir dann noch überlegst, wieviele Kalorien gekochte Karotten haben, dann ist schnell klar, dass ein Kind gar nicht so viele Karotten essen kann, um den gleichen Nährwert zu erreichen, wie mit 200 ml Muttermilch, denn 100 ml Muttermilch haben fast vier Mal so viel Kalorien wie 100 g gekochte Karotten. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im Laufe der Zeit wird sich die Gewichtung von ganz alleine hin zu mehr fester Nahrung und weg von der Muttermilch einspielen. Wenn unbedingt Mahlzeiten ersetzt werden sollen, dann empfiehlt sich ein Abstand von etwa einem Monat, ehe die nächste Mahlzeit eingeführt wird. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei. Außer dem Menschen gibt es ja keine Spezies, die die Milch anderer Säugelebewesen zur Ernährung ihrer Nachkommen verwendet. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft ist nicht notwendig. Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Biete deinem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Viele weitere Tipps rund um das Thema Beikost findest Du in dem Infoblatt „Babys erste feste Nahrung", das Du bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bestellen kannst. In dem aktuellen Heft des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi
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