Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brei für Pascal???

Frage: Brei für Pascal???

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

mein sohn pascal ist jetzt 5 monate alt und wurde bis weihnachten voll gestillt.da fing er an,nur noch max.5 minuten pro mahlzeit zu trinken ,tagsüber ca alle 4 std und nachts alle 2-2,5 std. habe dann versucht ihm karotte anzubieten,mochte er überhaupt nicht.dann habe ich ihm milchbrei von milupa gegeben.da ißt er die ganze portion mit begeisterung auf.anschließend will er aber meistens auch noch für ein paar minuten an die brust.der rythmus tagsüber ist ja in ordnung,nur das er mnachts so oft hunger hat,zehrt langsam an meinen nerven.was soll ich machen???den brei lieber abends? wäre über einen tipp von dir echt glücklich. lg sabine


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Sabine, ein Kind schläft - ob gestillt oder nicht - so wie es seine Reife, seine Entwicklungs- und Gesundheitszustand und noch ein paar andere Faktoren zulassen. Und so gibt es gestillte Kinder, die zehn Stunden am Stück schlafen und nicht gestillte Kinder, die alle zwei Stunden aufwachen. Es ist jedoch geradezu klassisch, dass ein Baby in diesem Alter anfängt nachts (wieder) häufiger aufzuwachen und auch wieder häufiger nach der Brust zu verlangen. Das liegt jedoch nicht daran, dass die Milch nicht mehr ausreicht, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass ein Baby am Abend nur ausreichend „abgefüllt" werden müsse, um ruhigere Nächte zu erreichen. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung besonders lange „vorhalten" und Kinder dann länger schlafen, der hat vielleicht ein Ausnahmekind gehabt oder eventuell sogar gar keines. Ich will nicht behaupten, dass es nicht manchmal tatsächlich so ist, dass ein Baby länger schläft, wenn es am Abend einen Brei oder eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung bekommt, aber es ist keinesfalls die Regel (und vielleicht sogar einfach nur Zufall) und nicht wenige Kinder schlafen nach einer „Reichhaltigen Abendmahlzeit" sogar noch schlechter. Die Fähigkeit länger zu schlafen, hängt nicht von der Art der Nahrung und auch nicht von der Menge der Nahrung ab. Das wurde inzwischen in Studien hinlänglich festgestellt und haben auch schon viele Eltern erkennen und erleben müssen. Es ist ein Reifungsprozess beim Kind, der von Kind zu Kind unterschiedlich schnell verläuft. Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Abstillen wird dir jetzt sicher keine ruhigeren Nächte schaffen. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Du genügend Ruhe für dich bekommst und nimm alle Hilfe für Haushalt usw. an, die Du bekommen kannst, damit Raum und Luft für deine Erholung bleibt. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, warum schon Brei??? Kann es nicht einfach ein Wachstumsschub sein? Ich denke nicht, daß er schon sämtliche Beikostvoraussetzungen erfüllt. Meine Kinder haben immer nach kurzer Zeit nur ca. 5 Minuten getrunken, da sie einfach den Dreh raus hatten. Da der Rhythmus tagsüber völlig normal ist und er nur nachts häufiger kommt, kann es einfach nur eine Phase sein, denn wäre es Hunger, würde er noch häufiger kommen und das auch nicht nur nachts, sondern auch tagsüber. Ich kenne das sehr gut von meinem Sohn. Mit 6 Monaten machte er einen Schub und ich habe rund um die Uhr alle 2 Stunden gestillt. Natürlich ist das hart ... geht aber vorbei :-). Liebe Grüße von Anja mit Alina (2 Jahre) & Fabian (4 Jahre) :-).


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.