Mitglied inaktiv
Hallo ihr beiden, ich verzweifel bald und bin gedanklich schon dabei abzustillen :-( Also, meine kleine 9 Wochen alt, hat mir zum wiederholten Male mit dem Kiefer die Brustwarzen blutig gebissen.....*aua*.....dann hab ich Stillhütchen genommen, es wird aber net besser. Zum anderen habe ich eine Brustentzündung nach der anderen. Letzte Woche fing es an, wurde dann besser mit Penicillin und seit gestern hab ich es wieder auf der anderen Seite ( die blutige ). Was kann ich denn noch machen? Zum einen hab ich schon Panik vor dem nächsten anlegen und zum anderen wollte ich auch ein paar schöne Stilltage haben :-( Zur Zeit, also seit gestern pumpe ich ab und fütter über die Flasche ( nehme extra die von medela mit langsamen Fluss ), damit die brustwarzen, alle beide, sich erholen können und abheilen. Habt ihr noch gute Tips für mich????????????? LG Tanya und vielen Dank im Vorfeld!
Liebe Tanya, kein Wunder, dass Du frustriert bist, ständige Milchstaus sind kein Vergnügen. Wie oft legst Du deine Tochter denn inzwischen an? Eine häufige Ursache für Milchstaus ist zu seltenes Anlegen. Wenn dann auch noch der Brustwarzenhof so gespannt ist, dass die Warze flach wird, kann das Baby die Brust nicht gut fassen und auch nur schlecht melken (vielfach wird in dieser Situation auch der Milchspendereflex nicht ausgelöst), so dass der Stau unter Umständen noch schlimmer wird, da die Brust nicht gut entleert wird. Du solltest deine Tochter zumindest einige Zeit lang mindestens alle zwei Stunden anlegen und auch nachts keine große Pause einlegen. Achte beim Anlegen ganz genau auf die richtige Anlegetechnik und auch auf die Stellung deiner Hand beim Halten der Brust. Der in vielen Stillratgebern immer noch gezeigte "Zigarettengriff", bei dem die Brustwarze zwischen Zeigefinger und Mittelfinger gehalten wird, kann zu Milchstaus führen, weil so Milchgänge abgeklemmt werden können. Richtig hältst Du die Brust, wenn der Daumen oben liegt (ein Stück hinter dem Warzenhof) und die restlichen vier Finger die Brust von unten stützen. Wechsele zwischen verschiedenen Stillpositionen ab, damit die Saugwirkung nicht immer nur in die gleiche Richtung zielt. Saugt deine Tochter korrekt? Du hast geschrieben, dass Du einige Zeit mit Stillhütchen gestillt hast. Hat deine Tochter inzwischen gelernt richtig an der Brust zu trinken? Bekommt sie noch zusätzliche Nahrung oder Flüssigkeit aus der Flasche? Hat sie einen Schnuller? Möglicherweise braucht deine Tochter noch Anleitung, um das korrekte Trinken an der Brust zu erlernen. Deine Tochter muss nicht "wie ein Vampir saugen", sondern mit den richtigen Mund und Zungenbewegungen. Kannst Du verhärtete Bezirke in der Brust tasten (und wo liegen diese harten Stellen) oder ist die ganze Brust hart? Umgrenzte Verhärtungen können häufig besser aufgelöst werden, wenn Du dein Baby so anlegst, dass sein Kinn auf die harte Stelle gerichtet ist. Unmittelbar vor dem Stillen solltest Du deine Brust massieren. Lass dir von der Stillberaterin die "Marmet Technik" zeigen. Zusätzlich sind Entspannungsübungen (z.B. die, die Du im Geburtsvorbereitungskurs gelernt hast) nützlich, um die Milch zum fließen zu bringen. Chronisch gestaute Milchgänge lösen sich unter Umständen, wenn Du alle Fette, die Du zu dir nimmst durch hochungesättigte Fette ersetzt. Der Löffel flüssiges Lecithin, den dir die Kinderkrankenschwester empfohlen hat, soll ebenfalls zur Lösung des Staus beitragen und löst nicht (wie von dir angenommen) den Milchspendereflex aus. Manchen Müttern hilft auch zusätzliches Vitamin C. Außerdem solltest Du dir so viel Ruhe wie irgend möglich gönnen. Leg dich mit deiner Tochter ins Bett, schlafe tagsüber, wenn dein Baby schläft. Tu etwas für dich (vielleicht magst Du dich bei diesem tollen Wetter mit einem Buch oder schöner Musik im Schatten in einen Liegestuhl legen). Zusätzlich solltest Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die sich anschauen kann, wie Du dein Baby angelegst und wie es saugt. Probleme mit den Brustwarzen werden in vielen Fällen durch eine ungünstige Anlegetechnik und/oder ein Saugproblem verursacht. Beides kann jedoch nur eine Stillberaterin, die dich und dein Kind sehen kann, beurteilen Ich werde dir jetzt noch einige Tipps geben, wie Du die Heilung von wunden Brustwarzen beschleunigen kannst, vielleicht ist ja etwas dabei, was dir hilft: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor Du das Baby an die Brust anlegst. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o trage zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation in deinem Büstenhalter, um die Brustwarzen zu schützen. Du kannst auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinanderschichten und in der Mitte ein Loch reinschneiden, das als Aussparung für die Brustwarze dient. Ich hoffe, dass Du bald wieder eine schmerzfreie Stillzeit genießen kannst. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Tanya, meine Hebamme hat mir damals Multi-Mam Gelkrompessen gegeben, die waren ganz gut (gibt es in der Apotheke). Als meine Brustwarzen nach kurzer Zeit wieder wund und blutig waren, habe ich es mit Heilwolle und Calendula-Essenz von Weleda versucht. Das hat super geholfen.
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