Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

brauche dringend rat.....lang!!!

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: brauche dringend rat.....lang!!!

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hallöle, mein sohn ist 7 wochen alt und ich hab von anfang an probleme mit der rechten brustwarze. sie sieht nicht schlimm aus, tut aber höllisch weh. hab nun alles versucht: stillhütchen (medela), brustwarzenschoner (medela), beinwellsalbe, purelan und andere cremes, eine creme gegen soor, abpumpen...nichts hilft. hab eine beraterin der la-leche-liga um rat gefragt, die mich dann an eine beraterin der IBCLC verwiesen hat. die war auch am tel. super nett und hilfsbereit (die hatte mir den tipp mit dem soor gegeben). da alles nichts half, kam sie dann vorbei. also, brustwarze sieht gut aus, nicht nach soor. mein sohn hat wohl eine starke kieferspannung (meine brustwarzen sind regelrecht platt nach dem trinken). außerdem macht er den mund nicht weit genug auf (die oberlippe stülpt er ein). da ich aber das stillen rechts nicht mehr aushalten konnte, wollten wir es mit abstillen von der rechten brust versuchen. sie meinte, es müsste klappen, da ich eh sehr viel milch hatte und auch immer nur eine brust pro mahlzeit im wechsel gegeben habe. so, problem: es klappt wohl nicht! mei sohn wird nicht satt, obwohl ich teilweise die linke brust jede std. gebe, um dort die milchmenge noch zu steigern. (die rechte brust streiche ich nur aus, wenn sie spannt) hab sogar nochmal versucht die rechte brust wieder zu geben, weil ich nach einem tag das gefühl hatte die stillpause hat der brust schon gut getan und sie tat nicht mehr weh. einen tag lang konnte ich dann wirklich ohne schmerzen stillen und dann ging´s aber wieder von vorne los mit den höllischen schmerzen. so, jetzt versuch ich halt auf ein neues die brust abzustillen....gebe jetzt widerwillig flaschennahrung zusätzlich :-((((...mein sohn trinkt davon nach der brust noch ca. 100-170 ml (nur am nachmittag). dann muss er doch hungrig gewesen sein, oder???? ich bin völlig fertig und heule jedesmal, wenn ich ein fläschen zubereiten muss. muss dazu sagen, dass mein sohn bei der geburt 4.200 g bei 56 wog und bei der U3 mit 3 wochen shcon 5.000 g. bei 60 cm. hatte hier gelesen, dass einige nur mit einer brust stillen, aber ist es bei mir evtl. nicht möglich, weil mein sohn so groß ist??????? was soll ich denn noch tun? die stillzeit bei meinem 1. kind verlief problemlos. da war meine linke brustwarze zwar mal kurzzeitig wie abgebissen und sieht auch heute noch etwas lädiert aus. hat mir aber nicht so weh getan und macht mir auch jetzt keine probleme!!! ich bin wirklich für jeden rat dankbar!!!! schöne weihnachten noch und vielen dank fürs lesen meines langen textes, nicole


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Liebe Nicole, es ist durchaus möglich ein Baby mit nur einer Brust zu ernähren. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten auch kürzer. Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus. Wenn Sie jetzt zufüttern, kann sich die Milchmenge nicht auf den Bedarf des Kindes einpendeln und außerdem wird es durch die Flasche saugverwirrt und kommt noch mehr durcheinander. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Von Stillhütchen würde ich abraten, auch auf die Flasche sollten Sie verzichten. Sie können in den nächsten Tagen die gesunde Seite geben und die andere abpumpen, wenn Sie die Brust geben. Die abgepumpte Milch können Sie entweder mit dem Becher geben oder einfrieren. Günstig wäre es außerdem, wenn Sie ein paar "Baby und Stilltage" einlegen könnten. Das heißt, Sie legen sich mit Ihrem Baby ins Bett, ruhen sich aus und kümmern sich ausschließlich um Ihr Baby, stillen es mind.alle zwei Stunden und lassen den Haushalt von jemandem anders versorgen. Achten Sie darauf, genügend zu essen (möglichst kohlehydratreiche Nahrung) und Ihrem Durstgefühl entsprechend zu trinken. Sie müssen keine Flüssigkeit in sich hineinschütten, eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich NICHT positiv auf die Milchmenge aus. Außerdem ist es sicher empfehlenswert, dass Sie sich weiterhin die Unterstützung einer Stillberaterin vor Ort suchen. Sie kann im direkten Gespräch mit Ihnen viele Fragen sofort klären und kann sich auch anschauen, wie Sie anlegen und wie Ihr Baby jetzt saugt. Ich wünsche Ihnen sehr, dass es bald besser klappt und Sie wieder mit Freude stillen können! Frohe Weihnachten und einen herzlichen Gruß Kristina


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