Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Borreliose und Stillen

Frage: Borreliose und Stillen

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Liebe Biggi, aufgrund starker Gelenkschmerzen bin ich zu meinem Arzt gegangen, der die Ursache wahrscheinlich in einem Zeckenbiß sieht, durch den Borrelien übertragen wurden. Falls das Ergebnis des Bluttestes positiv ist, müßte ich ein Antibiotikum einnehmen. Mein Hausartz meint, dann müßte ich sofort abstillen. Gibt es keine Antibiotika, bei denen man trotzdem weiter stillen kann? Für deine Antwort bedanke ich mich bereits im Voraus. Liebe Grüße Nicola


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Nicola, eine Borreliose ist etwas sehr Unangenehmes, aber kein zwingender Grund zum Abstillen. In aller Regel wird eine Borreliose mit Tetrazyklinen behandelt. Tetrazykline sind zwar nicht Mittel der ersten Wahl in der Stillzeit, aber sie erfordern, wenn sie unumgänglich sind, kein Abstillen. Zitat aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" (s.o.): „Tetrazykline Erfahrungen. Tetracycline erreichen in der Muttermilch Konzentrationen, die deutlich unter den mütterlichen Plasmawerten liegen. Das in der Muttermilch enthaltene Kalzium inaktiviert einen Teil der übergegangenen Substanz. Symptome beim Säugling sind nicht zu erwarten und auch nie berichtet worden. Insbesondere kommt es nicht zu einer Gelbfärbung der Zähne bei Exposition über die Muttermilch. Unter Doxycyclintherapie (z.B. Vibramycin, Doxy.Wolff) mit 200 mg, 24 Stunden später 100 mg, fanden sich maximal 1,4 mg/l in der Milch. Höchstens 3 bis 4 % der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis gelangen auf diese Weise zum Säugling. ... Empfehlung für die Praxis: Tetracycline, also auch Doxyccyclin und Minocyclin können gegeben werden, wenn von den Antibiotika der Wahl (s.o.) kein Erfolg erwartet wird." Wenn sich deine Ärztin/Arzt nicht sicher ist, was in der Stillzeit genommen werden kann, kann sie/er sich an die Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin Tel.: 030-306 867 11 wenden. Das Team um Dr. Schaefer hat einen speziellen Beratungsservice für Ärzte zu Medikamentenfragen in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi


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