trinity
Liebes Team, Meine zweite Tochter ist jetzt 9 Monate alt und wir stillen gerne und viel. Beikost ist genau das :-) Wir hatten einen schwierigen Start auf Grund von sehr großem Blutverlust gepaart mit meinem PCO, dazu kam, dass die Station "überbucht" war und für mich als 2.Mami einfach niemand Zeit hatte. So verließen wir das Krankenhaus mit - 12% und mussten zufüttern, da die kleine schon nach keton roch. Nach 6 Tagen kam dann endlich der milcheinschuss und nach 14 Tagen konnte ich vollstillen und war von der zufütterung weg. Nun habe ich auf anraten meiner wunderbaren hebamme bockshornkleesamen genommen und nehme sie noch immer. Bringt dies nach 9 Monaten noch was? Auch suche ich Literatur bzgl prolaktin Spiegel und langzeitstillen, habt ihr da was? Eine letzte Frage noch. Ich biete der kleinen Wasser zur beikost an, zu Hause aus einem kleinen Glas. Unterwegs macht sie sich jedoch dann recht nass. Wie ist das mit den trinkflaschen mit silikonsauger, kann sie dadurch noch eine saugverwirrung bekommen. Wie gesagt sie bekommt nur Wasser daraus keine Milch. Ganz lieben Dank
Liebe trinity, es gibt eine Untersuchung, die darauf hin weist, dass Bockshornkleesamen die Milchproduktion positiv beeinflusst. Allerdings ist auch Bockhornkleesamen kein Wundermittel, das ohne Stimulierung der Brust plötzlich die Milch fließen lässt. Bockshornklee sollte jedoch nicht eingenommen werden, wenn die Frau wieder schwanger ist oder unter Diabetes oder Asthma leidet. Ob es jetzt noch sinnvoll ist, es zu nehmen, solltest Du mit dem Arzt oder der Hebamme besprechen. Es gibt verschiedene Erklärungsansätze, warum das PCOS sich negativ auf die Stillfähigkeit auswirkt. Einer davon ist die so genannte „Progesteron-Mangel-Theorie“. Die Entwicklung der Brust vollzieht sich in der Pubertät und Schwangerschaft unter dem Einfluss von Östrogen und Progesteron. Während der Schwangerschaft kommt noch zusätzlich Prolaktin ins Spiel. Östrogen nimmt Einfluss auf das duktale Wachstum, Progesteron auf die Ausbildung der Alveolen. Es ist bekannt, dass ein großer Teil der Frauen mit PCOS unter einem Progesteronmangel leiden. In Abhängigkeit vom Zeitpunkt des Einsetzens des PCOS, könnte die Hypothese aufgestellt werden, dass das Wachstum und die Entwicklung der Alveolen sowohl in der Pubertät als auch in der Schwangerschaft durch diesen Progesteronmangel gestört werden und dadurch nicht voll funktionsfähig sind. Eine weitere Überlegung betrifft die Hormone Östrogen und Prolaktin. Es wurde beobachtet, dass die Östrogenspiegel in den peripheren Geweben von einigen Frauen mit PCOS hoch sein können, aber gleichzeitig konnte festgestellt werden, dass die bei diesen Frauen allgemein erhöhten Androgene sowohl die Östrogen- als auch die Prolaktinrezeptoren herunterregulieren können. Das könnte bedeuten, dass die Frau zwar genügend Östrogen und Prolaktin bildet, aber nicht über genügend Rezeptoren verfügt, um ausreichend Nutzen daraus zu ziehen. Die Wirkung des Prolaktins wird gehemmt und damit auch die Milchbildung. Insulin spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle bei der Milchbildung. Das lässt sich nicht zuletzt bei schlecht eingestellten Diabetikerinnen erkennen, die ebenfalls Probleme mit zu wenig Milch haben können. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Auswirkungen die in Zusammenhang mit dem PCOS auftretende Insulinresistenz spielt. Die Brust reagiert als sensibles Zielorgan auf Insulin. Wenn das Insulin nicht schnell und wirkungsvoll dorthin kommt, wo es benötigt wird, könnte auch dies eine mögliche Ursache für die Stillprobleme sein. Diese Hypothese findet eine gewisse Bestätigung darin, dass bei einigen PCOS-Patientinnen die Gabe von Metformin zur Steigerung der Milchmenge führte. Es kann (zusätzlich zum Stillen) versucht werden, durch Pumpen und den Einsatz von Galaktogenen die Milchbildung anzuregen. Der Einsatz von Domperidon kann hilfreich sein und auch eine (Weiter-)Behandlung mit Metformin scheint von Nutzen zu sein (beides selbstverständlich unter ärztlicher Begleitung). Insgesamt besteht jedoch mit Sicherheit noch ein großer Forschungsbedarf auf diesem Gebiet. Solltest Du mehr Infos benötigen, kann ich mich an den medizinischen Beirat der LLL wenden. Mit einer Trinklerntasse wird Dein Kind keine Saugverwirrung bekommen, mach Dir keine Sorgen. LLLiebe Grüße Biggi
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