Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Bockshornkleekapseln - welche Sorte

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Bockshornkleekapseln - welche Sorte

Birgit1310

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Liebe Frau Welter, liebe Frau Wrede, heute ist unsere per Kaiserschnitt geborene, gesunde Tochter 17 Tage alt. Wir haben drei KS-Kinder, das erste war sehr "trinkfaul" und musste letztlich mit der Flasche großgezogen werden, hart sich aber gesund und prächtig entwickelt. Unser zweites Kind habe ich nach einer sehr schwierigen STartphase mit wenig Gewichtszunahme vollgestillt und nach der ersten festen Nahrung bis zum Alter von eindreiviertel Jahren weitergestillt. Nun möchte ich unbedingt wieder stillen; allerdings hat unsere Tochter heute nur knapp über dem Geburtsgewicht gewogen. Unsere Hebamme ist höchst alarmiert und malt schwarz, wir sollen zufüttern, so ihr Rat. Die Hebamme, die wir bei den beiden anderen Kindern hatten (und die wir sehr mochten, die aber leider ein Sabatjahr macht), rät zu Bockshornkleekapseln, Stilltee und weiterversuchen. Nun meine Frage: wie akut ist die Notwendigkeit, schon aufzugeben? Welche Kapseln sollte ich verwenden? Meine ehemalige Hebamme schrieb nur, ich solle 16 Stk pro Tag einnehmen. Ich möchte sie in ihrem Sabatjahr aber nicht noch mehr belästigen. Deshalb wäre ich für Ihren Rat dankbar. Vielen Dank! Herzliche Grüße Birgit


Biggi Welter

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Liebe Birgit, ich würde anlegen, anlegen und wieder anlegen! Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör“ stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus“) und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Auch kann sie Dir zeigen, wie Du von den Stillhütchen los kommst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, ihr eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird sie ganz sicher einen Schub machen. Probier es mal aus! LLLiebe Grüße, Biggi


BeMiKlOs

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Hallo, ich bin durch Zufall hierauf gestoßen. Ich habe bei meinem ersten Kind auch immer wieder angelegt etc. Ich hatte aber dass Gefühl das der Korianderkäse mit Bockshornklee aus dem Alnatura sehr gut gewirkt hat was sie Milchbildung angeht. Hatte den Tipp auch an meine Hebamme weitergegeben die begeistert war wegen einer Frau die auch zu wenig Milch hatte... Ich hab den immer zwischendurch gegessen, mal nen Streifen pur. Wenn die Kleine dann nicht regelmäßig trinken wollte musste ich sogar abpumpen. Ganz liebe Grüße


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