Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Bitte Hilfe, ich weiß nicht mehr weiter…

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Bitte Hilfe, ich weiß nicht mehr weiter…

Kandee

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Hallo liebe Biggi, Ich bin gerade mit meinem zweiten Kind schwanger (30 Wochen jetzt). Ich leide unter einer generalisierten Angststörung und Depression. Ich war damals in Behandlung, hab auch alles gut gemeistert, konnte die Tabletten absetzen bevor ich damals mit meinem ersten Kind schwanger wurde, und habe meine Tochter dann auch ein Jahr gestillt damals. Jetzt in dieser Schwangerschaft hab ich sehr zu kämpfen. Es geht mir nicht gut, die Depressionen werden wieder schlimm und die Angststörung hat mich fest im Griff. Ich kämpfe jeden Tag, wende die Techniken an, die ich in meiner Therapie damals gelernt habe.. ich komme einigermaßen klar, aber oft gehts mir einfach, entschuldige, beschissen. Für mich ist klar, dass ich das so, ohne wieder Medikamente zu nehmen, nicht schaffen werde. Die Geburt ist im September. Der Gedanke, dass ich dann, bevor die dunkle Jahreszeit beginnt (in der es eh immer schlimmer wird), nach der Geburt wieder Medikamente nehmen kann und die mir dann wieder helfen werden, hält mich aufrecht. Allerdings fühle ich mich sehr verunsichert… Entschuldige, wenn die Fragen alle etwas wirr sind, mir schwirrt so viel im Kopf herum.. - soll ich/darf ich meinen kleinen stillen, wenn ich Medikamente nehme? (Ich weiß, es gibt über embryotox Studien dazu, manche SSRI sind ok für die stillzeit. Aber es bleibt die Angst, was ich ihm damit vllt zumute..? Dem kleinen Körper…) - ist es für ihn besser, wenn Mama die Medikamente nimmt und er mit der Flasche aufwächst, weil Mama so wenigstens wieder ein mensch ist und kein emotionales wrack…? - soll ich nach der Geburt stillen, erstmal warten und keine Medikamente nehmen, sondern schauen, wie lange ich so einigermaßen klarkomme..? (Dann habe ich aber bedenken, wie es sich entwickelt bzgl nahenden Herbst- es dauert ja, bis die SSRI richtig wirken..) Ich weiß nicht, was richtig ist. Ihn stillen mit einem Medikament, das schon so irgendwie zum stillen okay ist (wodurch ich dann aber dank der Angststörung wieder panische Gedanken entwickeln kann/werde, weil ich so sorge hab, ihm zu schaden damit)- oder ihm die Flasche geben, Medikamente nehmen und hoffentlich wieder gesund werden…? Vielleicht hast du ein paar Worte für mich… Oder vllt gibt es hier Mamas mit ähnlichen Problemen… Herzliche Grüße


Biggi Welter

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Liebe Kandee, darf ich Dich zuallererst einmal virtuell fest in den Arm nehmen? Ich kann mir vorstellen, wie schwierig gerade alles für Dich ist, gerade dann, wenn erwartet wird, dass Du strahlst vor Glück….. Ja, Du DARFST stillverträgliche Mittel nehmen und Du kannst, darfst und sollst alles machen, damit es Dir besser geht!! Vielleicht bringt das Stillen Dich sogar wieder schneller ins Gleichgewicht, probieren kannst Du es auf alle Fälle! Besprich mit dem Arzt, wann Du mit der Medikamenteneinnahme beginnen sollst und wende Dich bei Bedarf auch an Schatten und Licht (https://schatten-und-licht.de) . Suche Dir Menschen, die Dich verstehen und Dir zur Seite stehen und Dich auffangen, wenn es ganz schlimm ist und vor allem geh zu einem Arzt, der Dir wirklich Hilfe bietet und evtl. auch eine neue Therapie. Auch ich bin jederzeit gerne für Dich da, schreib mir gerne, wann immer Du möchtest. Sei umarmt Biggi


Kandee

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Oh, vielen vielen Dank, du Liebe! Ich hab jetzt heraus gefunden, dass es bei uns an der Klinik eine Ambulanz gibt, für Mütter mit psychischen Störungen. Dort habe ich jetzt direkt einen Termin vereinbart mit einer Ärztin, die mir bzgl dem Thema stillen und Medikamente hoffentlich gut weiterhelfen wird. Das machen die ja dort jeden Tag. Vielen herzlichen Dank dir. Die Umarmung nehm ich sehr, sehr gerne an


FrolleinSchein

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Hallo Kandee! Ich fühle sehr mit dir mit! Hast du dich mal wegen Tageslichtlamprn erkundigt? Vielleicht hilft dir das ja in den dunklen Jahreszeiten, in denen der psychische Druck ja noch steigt. Lichttherapie wird ja auch gerne bei Depressionen angewendet. Die sind auch gar nicht mal wirklich teuer, je nach Model zahlt man ab ca 20 Euro. Lieber Gruß!


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