Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Bisswunde

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Bisswunde

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Hallo! Unsere Tochter Malin ist heute genau 9 Monate alt und hat schon 8 Zähne. Sie wird nur noch abends und nachts gestillt. Dabei will sie oft nur aus der rechten Brust trinken (war schon immer Ihre Lieblingsseite und nachdem sie schon sehr viel Beikost isst, habe ich das nicht mehr so genau genommen.) . An der linken Seite lässt sie sich nur anlegen nachdem sie aus der rechten eine Zeitlang getrunken hat. Jetzt hat sie mich vor ein paar Tagen wohl eher aus Versehen in die rechte Brustwarze gebissen und mir eine richtige kleine Wunde zugefügt, die auch etwas geblutet hat. Jedesmal, wenn ich sie nun anlege, tut mir das höllisch weh und die kleine Kruste. die sich auf der Wunde gebildet hat, gehr wieder ab, so das von Heilung keine Rede sein kann. Hast Du einen Tip wie ich die Wunde vielleicht tagsüber, wenn Malin eh nicht trinkt, behandeln kann, damir die Brust fit für die Nacht ist, oder gibt es vielleicht eine Möglichkeit Malin anders anzulegen? Vielen Dank für die Antwort! Lisa


Biggi Welter

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? Liebe Lisa, es war sicher ein Versehen, denn kein Kind beißt mit Absicht (zumindest nicht beim ersten Mal). Um die Heilung der verletzten Brustwarzen zu beschleunigen haben sich die folgenden Vorgehensweisen bewährt: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite zuerst anlegen, was bei euch etwas schwierig sein könnte • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Außerdem ist es sinnvoll, dass Du dein Kind so anlegst, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi


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