Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich bin gerade sehr verzweifelt und fürchte, dass ich langsam eine Entscheidung treffen muss. Aber vielleicht bekomme ich ja von Ihnen noch einen wertvollen Tipp. Ich gehe auch einmal die Woche zu einem Stilltreff, die von einer Laktationsberaterin geleitet wird! Ich habe gleich zwei Still-Baustellen, auf denen ich leider nur schwer gleichzeitig arbeiten kann… Vorweg einige Infos zu meinem (ersten) Kind: Er ist 12 Wochen alt und kam 9 Wochen zu früh. Er kam spontan, aber mit Komplikationen auf die Welt und hatte deshalb einige Startschwierigkeiten. Bei der Geburt wog er 1650g (minimalstes Gewicht 1460g) und wiegt inzwischen 4100g. Also er wächst und gedeiht sehr gut. Dies mit Muttermilch und leider auch mit Premilch. Das Verhältnis liegt so bei ca. 500 ml MM und 200-300 ml Pre pro Tag. Damit wäre ich schon bei meinem ersten Problem: die Milch reicht nicht. Ich pumpe mit einer elektrischen Doppelpumpe so im Schnitt alle 2-4 Stunden und in der Nacht setze ich auch einmal aus und es vergehen so 6-7 Stunden – wenn ich unterwegs bin auch schon mal am Tag. Das reine Abpumpen dauert 25 min. Ich habe keinen festen Pump-Rhythmus, da ich auch Anlegeversuche starte. Dies wäre nämlich mein zweites Problem. Mein Sohn verlangt so alle 2,5 – 3,5 Stunden (Anfang bis Anfang) nach Milch – auch nachts. Es ist verdammt schwierig da einen gemeinsamen Nenner zu finde. Auf der einen Seite müsste ich häufiger pumpen, um die Menge zu steigern. Zum anderen möchte ich ihn anlegen, um ihn an die Brust zu gewöhnen. Da sollte ich aber nicht gerade vor einer Stunde abgepumpt habe. Ich versuche mal dem einen, mal dem anderen Problem gerecht zu werde - gleichzeitig geht es ja kaum (jedoch lege ich ihn jedesmal kurz an, während seine Flasche warm wird). Er schafft an der Brust leider nur so ca. 20 bis max. 40ml (40ml wenn ich lange Zeit so ca. 6 Stunden nicht gepumpt habe). Auf die Frage, wie man die Milchmenge steigern kann, brauchen Sie im Einzelnen nicht eingehen, da ich Ihre Antworten dazu bereits kenne. Diese liest sicht gut, lässt sich aber nicht so einfach umsetzen. Z.B kann ich mich beim Abpumpen nicht entspannen, da ich mich nicht mal zurücklehnen kann. Zum anderen werde ich oft durch den Kleinen unterbrochen, da er entweder just in dem Moment Hunger bekommt oder Luft quersitzen hat, so dass ich das Pumpen für ihn unterbreche. Ansonsten möchte ich so „schnell wie möglich“ abpumpen, so dass ich z.B. auch nicht zwischendurch massieren kann. Jedoch fließt die Milch ziemlich schnell wenn ich beginne, aber eben nicht in Massen. Die Laktationsberaterin hat den Verdacht geäußert, dass er ein zu kurzes Zungenbändchen haben könnte und ich dies vom KA bestätigen und ggf. beheben lassen sollte. Der Vertretungsarzt glaubt nicht, dass das Stillproblem von dem Zungenbändchen herrührt. Es sei zwar nicht so ausgeprägt wie bei anderen Kindern, aber eben vorhanden. Ich könnte ja abpumpen um ihm MM geben zu können! Na danke! Die Laktationsberaterin meinte daraufhin, dass vielleicht auch die Zunge zum Stillen zu kurz sei und ich unter diesen Umständen mal das Stillen mit Stillhütchen (die mit Aussparung für die Nase) ausprobieren sollte. Nur damit klappt es noch schlechter… Folgende Versuche auf anraten habe ich noch gestartet: - Anlegen und gleichzeitig abpumpen – finde ich nicht so entspannend, so dass ich aufgegeben habe - Teesauger, um es ihm nicht ganz so einfach zu machen – dauert dann 30 Min für 100 ml! - Habermannsauger, mit dem ich mich nicht so anfreunden konnte, allerdings kann er auch damit trinken, so dass er das ziehen wie an der Brust beherrscht - Ein paar Tage lang alle 2 Stunden abpumpen, um die Milchmenge zu steigern. Klappt, aber trotzdem ist die Nachfrage größer als das Angebot! - Homöopathische Mittel (Alfalfa Urtinktur), was leider nichts bringt So langsam kann ich körperlich nicht mehr. Dabei möchte ich ihm so gerne Muttermilch anbieten und das am Besten direkt von der Brust. Ist das Stillen einfach gescheitert? Soll ich aufgeben? Wir genießen doch beide die Zweisamkeit an der Brust. Wir wurden früh voneinander getrennt, so dass uns diese Momente sehr gut tun. Was raten Sie mir? Wäre ein Brusternährungsset vielleicht in unserem Fall eine Möglichkeit zur Lösung der Probleme? Vielen Dank fürs Durchlesen. Es tut mir echt leid, dass es so lang geworden ist!!! Aber ich bin echt verzweifelt. Lieben Gruß Karya, die sehr gerne Mama ist!!!
Liebe Karya, es stimmt, SIE müssen eine Entscheidung treffen. Es wird nicht leichter werden und ich kann Ihnen auch keinen Tipp geben, mit dem alles leichter wird. Die Milchmenge lässt sich nur durch vermehrtes Abpumpen steigern und dies muss regelmäßiges geschehen. Sicherlich können Sie auch noch das Brusternährungsset anwenden, doch auch dies ist nicht ganz einfach und zeitintensiv. Ich kenne Ihr Kind nicht und kann Ihnen nicht sagen, wie es an der Brust trinkt und ob es evtl. saugverwirrt ist oder ein anderes Saugproblem vorliegt und ob das BES angebracht ist. Wichtig ist es meiner Meinung nach, dass SIE Unterstützung bekommen, Sie haben keine leichte Zeit hinter sich und können schon jetzt unendlich stolz sein. Können Sie einmal beim Arzt nachfragen, ob Sie vielleicht eine Zeit lang eine Haushaltshilfe bekommen? Könnte vielleicht Ihr Mann ein paar Tage zu Hause bleiben oder die Oma oder eine Freundin? Es ist wichtig, dass Sie wirklich regelmäßig pumpen, dass vielleicht sogar eine Hilfsperson bei Ihnen ist, die die Pumpe halten kann, wenn Sie stillen, so könnten Sie doch beidseitig arbeiten. Auch würde ich noch eine zweite Meinung bzgl. des Zungenbändchens einholen und noch einmal mit einer Beraterin sprechen, ob das Kind durch den Wechsel von Flasche und Brust verwirrt ist und deshalb das BES sinnvoll wäre. Gerne kann ich auch noch nachsehen, ob es eine LLL-Beraterin in Ihrer Nähe gibt. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Es tut mir leid, dass ich Ihnen keine weitere Tipps geben kann, möchte Sie aber am liebsten einfach in den Arm nehmen und Ihnen sagen, wie klasse Sie bisher alles geschafft haben und wie stolz Sie sein können. Sie geben Ihrem Baby wirklich den bestmöglichsten Start und wenn Sie nun nicht so weitermachen können, ist das völlig in Ordnung. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, vielen lieben Dank für die schnelle Antwort. Das mit dem Zungenbändchen werde ich die Tage bei unserem eigenen Kinderarzt abklären lassen, der ab heute wieder aus dem Urlaub zurück ist. Ich pumpe schon so 6-7x am Tag ab. Lege auch mal Tage ein, wo ich wirklich tagsüber alle 2 Stunden pumpe. Also ich finde es schon regelmäßig!? Saugverwirrt ist mein Kind wahrscheinlich nicht, da er alles annimmt. Auch die Brust nimmt er inzwischen anstandslos an und zieht auch richtig. Aber eben nicht lange stark genug. Von außen sieht es laut Beraterin und Hebamme "richtig" aus, nur wissen wir nicht, was er im Mund so anstellt :-). Vielleicht können Sie mir wirklich eine LLL-Beraterin heraussuchen. Ich wohne in 50737 Köln. VIELEN DANK NOCHMALS Karya
Mitglied inaktiv
Ach ja, bis vor einer Woche war meine Mutter hier. Deshalb habe ich es ja auch so lange ausgehalten, da sie mir eine große Entlastung war. Mein Mann könnte sich evtl. Urlaub nehmen.... Das mit der Pumpe halten haben wir schon getestet, aber irgendwie war es doch etwas kompliziert. Dann mache ich es lieber alleine, was ja grundsätzlich (besser) klappt. Ich würde und könnte noch regelmäßiger pumpen, aber wie schon erwähnt, um Anlegeversuche machen zu können, pumpe ich auch mal erst alle 4 Stunden. Das ist ja gerade mein Problem. LG karya
Liebe Karya, versuchen Sie etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob Sie nachts eine längere Pause einlegen (etwa sechs Stunden) oder nicht, müssen Sie ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt sollten Sie auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger. Wenden Sie sich bitte an Frau ALBACH Martina, Tel.: 0221 6640020, sie kann Ihnen sicherlich noch einige Tipps geben, bitte richten Sie ihr liebe Grüße von mir aus. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, also ich komme weitaus über die 100 Minuten. Mir wurde immer geraten, 25 Minuten zu pumpen. Bei 6-7 x wären es 150-175 Minuten. Vielleicht teste ich einfach mal, häufiger, aber dafür 15 Minuten zu pumpen!? Käme mir natürlich sehr entgegen. Danke für die Vermittlung. Ich habe mich bereits mit ihr unterhalten und ihre Grüße bestellt, worüber sie sich sehr gefreut hat :-) LG Karya
Liebe Karya, versuchen Sie es einmal damit, lieber öfter aber kürzer zu pumpen und bleiben Sie mit Martina in Kontakt. Ich wünsche Ihnen sehr, dass es bald besser klappt :-). Ganz llliebe Grüße Biggi
Die letzten 10 Beiträge
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen
- Abstillen ohne Ersatz
- Weiterstillen nach 1 Tag nicht stillen problematisch?
- Zu wenig Milch?
- Hyperprolaktinämie und Stillen
- Wie viel Wasser für Einjähriges?
- Nur im Schlaf trinken
- Zu viel Stillen?
- 4 Wochen altes Baby nimmt zu wenig zu