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Hallo Biggi, Kaan und ich waren heute beim Kinderarzt wegen der U5 untersuchung. Kaan ist am 15.2.07 mit 54cm und 4430gramm per Not KS auf die Welt gekommen. Heute wiegt er 9200gramm und 71cm. Ich hab die Krankenschwester die ihn gewogen hat gefragt ob er übergewichtigt ist und ob ich mir sorgen machen muss. Sie meinte er ist zwar groß und schwer aber ich brauch mir keine sorgen zu machen, er ist noch im grünen Bereich. Da war ich erst mal erleichtert! Dann kam die Ärztin und fragte mich ob Kaan sich schon drehen kann. Ich meinte er macht schon ansätze aber er schafft es noch nicht. Direkt danach hat sie mich gefragt was und wie oft er trinkt. MuMi und da es so warm ist so oft er möchte mal sind das alle 3h mal weniger mal mehr. (Ich dachte nicht das es verkehrt ist) Und dann fing Sie an, sie hat gemeckert und gemeckert. - ich bin eine rabenmutter, weil ich dafür sorge das er dick und krank wird, - ich könnte ihn doch nicht jedes mal an die Brust nehmen wenn er hunger hat, wo kommen wir den da hin! - ich mache aus ihm sonst ein Muttersöhnchen (hätte nicht gedacht das man dies schon mit 5 monaten behaupten kann) - ich soll lernen loszulassen - er ist ein Junge, Jungs wollen immer an die Brust ihr leben lang, das soll ich unterbinden. - Ich soll ihm 4-5 mal in 24h die brust geben, wenn er vorher, oder öfter trinken will hat er Pech gehabt. - Mein Kind sei so fett und das wäre meine Schuld und aus dem Grund kann er sich noch nicht drehen. - wenn ich mein verhalten nicht ändere wird er garnichts zu stande bekommen. ICH hab nur geschluckt. Ich dachte das was ich mache ist vielleicht nicht 100% aber im wesentlichen richtig. Bis jetzt fand ich die ärztin ganz ok! Hat sie Recht mit ihren behauptungen? Mach ich echt was falsch? Ist er wirklich zu dick? Soll ich ihn nach zeitplan stillen? Ich kann ihn doch nicht weinen lassen, nur weil ich einen Zeitplan einhalten muss! Bin ich wirklich eine Rabenmutter? Bitte hilf mir ich bin echt verzweifelt!!! Lieben Dank schon mal Özlem
Liebe Özlem, der Ärztin kann man nur dringend empfehlen einmal eine Fortbildung in Hinblick auf das Stillen zu besuchen. Das Problem ist, dass sich Experten verschiedener Fachrichtungen leider nur sehr wenig mit Muttermilch und dem Stillen beschäftigen und auch in ihrer Ausbildung nur wenig darüber lernen. Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass das Wissen über Muttermilch und Stillen beim medizinischen Personal fast ausschließlich aus den Informationen der Säuglingsnahrungsindustrie stammt! Wenn die Ärztin sagt, dass nicht nach Bedarf gestillt werden soll, dann steht sie mit dieser Aussage im klaren Widerspruch zu den offiziellen Empfehlungen von WHO (Weltgesundheitsorganisation), AAP (Amerikanische Akademie der Kinderärzte) und anderen unabhängigen und um die Gesundheit und Entwicklung unserer Kinder besorgte Organisationen. Das heißt, es ist ihre private Meinung, die nicht wissenschaftlich gestützt ist. Da sie wahrscheinlich auch nicht viel über die anderen Aspekte des Stillens weiß und deshalb Muttermilch und Stillen mit künstlicher Säuglingsnahrung gleich setzt, muss sie zwangsläufig zu einer anderen Meinung kommen. Babys gibt es in verschiedenen Größen und die Bandbreite ist da sehr groß. Wie ein Kind als Baby aussieht, sagt auch nichts darüber aus, wie es später als Erwachsener aussehen wird. Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken. Also keine Sorge, durch das Stillen nach Bedarf wird sicher nicht den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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Huhu, SOrry, wenn ich mich einklinke, aber da kann ich nicht ruhig bleiben... NEIN, Du bist KEINE Rabenmutter! :) Wenn ich hoere, was fuer einen Bloedsinn diese Kinderaerztin verzapft, wird mir schlecht. Babys sollen eben nach Bedarf gestillt werden, Du machst das richtig, wird Dir Biggi sicher bestaetigen. Lass Dich nicht verunsichern und vetrau Deinem Instint, was das angeht :) Lieben Gruss, Karina
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danke Karina, bin schon echt am verzweifeln! es ist beruhigend die bestätigung zu bekommen das man doch nicht alles falsch macht. LG Özlem
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Hallo, geh einfach NICHT mehr zu dieser Ärztin. Ich habe auch schon erlebt, dass Kinderärzte nicht grade stillfreundlich sind und oft GEGEN das Kind argumentieren, aber SO heftig.... Das ist einfach frech. Such dir eine andere!!!!!! ...und alle 3h ist echt selten, so wenig stille ich nicht mal nachts - nur um mal einzuwerfen, dass beim Stillen alles relativ und alles möglich ist, mach dir keinen Kopf, alles okay!!!!
Mitglied inaktiv
Danke für eure bachrichten, danke Biggi, jetzt fühl ich mich in meiner sache bestätigt. Du hast mich wirklich beruhigt! Ich mach so weiter wie gehabt! Liebe Liebe Grüße Özlem
viele Frauen erleben im Laufe der Stillzeit, dass sie das Einsetzen des Milchspendereflexes nicht mehr (oder nur manchmal) spüren und denken dann, dass er ausbleibt. Deshalb ist es die Frage, ob es wirklich ein fehlender oder verzögerter Milchspendereflex ist oder ob Du ihn schlicht nicht mehr bemerkst. In jedem Fall ist der größte "Feind" des Milchspendereflexes das Warten darauf bzw. die Angst er könne nicht einsetzen. Diese Anspannung kann den Milchspendereflex tatsächlich blockieren. Die Milch ist nicht einfach plötzlich weg. Es kann schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt). Wichtig ist auch, dass das Kind keine künstlichen Sauger bekommt, denn leider kann es auch passieren, dass ein Kind doch saugverwirrt ist und nicht immer den Milchspendereflex auslösen kann. Wenn Du also Schnuller oder Flaschen gibst, verzichte einmal ganz darauf und beobachte, ob es besser wird. LLLiebe Grüße, Biggi
Sorry, wollte dir nur schnell einen smiley schicken :-) Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo, Deine Ärztin hat wohl einen super schlechten Tag gehabt... ich würd so weiter machen mit dem Stillen und den Arzt wechseln. Alles Gute Stefanie
Mitglied inaktiv
hallo özlem, also da werde ich ja echt sauer. (schön, daß die liebe Biggi hier immer mit solchen sachen aufräumt :-) ) ich wollte dir nur sagen, daß meine tochter mit 6 monaten 10,1kg wog (72cm). ja, sie war wirklich so richtig dick. das stimmt, kleine sumiringerin, alles angetsillt. und heute: ist sie 3 jahre alt normaldünn und ißt wirklich nur, wenn sie hunger hat, hat ein absolut richtiges gefühl dafür. alles super okay!!! liebe grüße ayshe
Mitglied inaktiv
Hallo Özlem, mir ist auchgrad die Galle hochgekommen. Such dir einen anderen KiA, der stillen unterstützt. Was das Drehen angeht: Meine Tochter ist knapp 10 Monte alt und dreht sich nur extrem selten, es geht gerade erst so richtig los. Auf dem Bauch endet sie dabei selten. Und sie hat bei der U5 zum Beispiel erst 6 kg gewogen. Zu dick ist dein Kindbestimmt nicht um sich zu drehen. Wenn sich in absehbarer Zeit nichts nach vorne entwickelt könntest du vielleicht mal anregen zur Physiotherapie zu gehen. Stillen, Gewicht und Motorik haben meines Erachtens NICHTS miteinander zu tun! Lieben Gruß, Melanie
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