Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Bin ausgelaugt....Hilfe!!! Brauche dringend einen Rat!

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Bin ausgelaugt....Hilfe!!! Brauche dringend einen Rat!

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Hallo Biggi, meine Tochter Leah ist 7,5 Monate alt und bis vor drei Tagen habe ich sie voll gestillt. In den letzten zwei Wochen hatte ich bemerkt, dass ihre Abstände immer kürzer wurden. Momentan sind wir tagsüber bei 3,5-Stundne-Abständen (voher 4 - 5) und nachts bei 4 (vorher 5 - 6)...Außerdem trinkt sie tags genauso wie nachts mittlerweile wieder beide Brüste, was vorher auch nicht so war. Ich hab dies als Zeichen genommen, dass Leah essen möchte und habe vor drei Tagen mit Karottenbrei-Beikost zur Mittagsmahlzeit begonnen. Seitdem sind die Nächte nur noch schlimmer...Sie hat eine "längere" Schlafphase von 4 Stunden drin. Der Rest geht alle 2 - 3 Stunden...Meine Brustwarzen sind nun wieder wund und ich bin irgendwie nur noch gerädert... Gibt es eine Möglichkeit das zu ändern? Sollte ich ihr abends auch feste Nahrung geben? Bin echt am Ende mit meinem Latein und hoffe auf schnellen Rat! Danke Babsie


Biggi Welter

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? Liebe Babsie, Müdigkeit und Erschöpfung gehört (leider) zum Alltag so gut wie aller Mütter. Nicht immer, es gibt Gott sei Dank immer wieder Phasen, die weniger anstrengend sind, doch immer wieder. Wie wohl jeder erschöpfte Mensch, suchen dann auch Mütter nach Möglichkeiten, sich das Leben einfacher zu machen, wieder mehr Ruhe und Zeit für sich zu finden und einfach mal zu schlafen. Ein häufig gegebener Rat ist dann: Gib dem Kind Beikost (oder die Flasche). Dieser Rat mag gut gemeint sein, doch er wird in der Mehrzahl aller Fälle keine positive Wirkung haben, wenn er befolgt wird. Wie Du selbst merkst hat das Zufüttern von Beikost eure Nächte nicht verbessert und mit dieser Erfahrung stehst Du nicht alleine da. Es ist geradezu klassisch, dass ein Baby irgendwann zwischen vier und sechs Monaten anfängt nachts (wieder) vermehrt aufzuwachen und das hat weniger damit zu tun, dass es nicht genügend Nahrung für die Nacht speichern könnte, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung ja auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Das heißt natürlich nicht, dass Du deinem Kind die feste Nahrung vorenthalten solltest, doch es sollte dir bewusst sein, dass feste Nahrung oder künstliche Säuglingsnahrung nicht automatisch zu längerem Schlaf führen werden. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Du genügend Ruhe für dich bekommst. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. Wegen der wunden Brustwarzen solltest Du unbedingt auf absolut korrektes Anlegen und Saugen achten. Gerade wenn die Babys älter werden, werden die Frauen immer wieder mal nachlässig in Bezug auf die Anlegetechnik und das kann sich rächen. Auch sollte nach längerer, unkomplizierter Stillzeit bei plötzlich auftretenden wunden Brustwarzen immer ein Soor ausgeschlossen werden. Die erste Sofortmaßnahme ist, dass Du immer wieder die Stillposition änderst, so dass nicht immer die gleichen Stellen belastet werden. Außerdem solltest Du unbedingt darauf achten, dass dein Kind keine Beikostreste im Mund hat, bevor Du anlegst (falls dein Kind bereits Beikost bekommt). Kleine Beikostreste können wie Schmirgelpapier wirken. Lass dein Baby eventuell vor dem Anlegen erst einen Schluck Wasser trinken. Zusätzlich wäre es gut, wenn Du dich an eine Kollegin vor Ort wenden könntest, die dir gezielte Tipps zur Anlegetechnik und verschiedenen Stillpositionen geben kann und dir auch zeigen kann, worauf Du achten musst. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Kopf hoch, die anstrengenden Zeiten vergehen und es wird wieder besser. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo,mir geht es fast genauso.Meine ist 6.5 Monate und bekommt auch etwas Beikost aber nur soviel wie sie möchte.Dann hab ich versucht Ihr das einschlafen an der Brust abzugewöhnen,hab sie im hellen trinken lassen und dann hingelegt ,erst gabs geschrei doch dann ließ sie sich durch streicheln beruhigen.Manchmal liegt sie auch neben mir wenn ich Fernseh gucke und pennt einfach ein.Als sie ganz klein war hat sie immer durchgeschlafen im Moment höchstens 1mal in 14 tagen.Sie geht um ca 21Uhr ins Bett,gestern war das auch schon wieder anders.Vielleicht liegt es auch an den zähnen,erst ist sie fast eingepennt und plötzlich hellwach.Manchmal wird sie nur einmal nachts wach,aber seit zwie Tagen ca alle 1-2 Stunden ,dann will sie nur an die Brust,natürlich trinkt sie auch doch meistens nuckelt sie.Ich sitzte nun auch mit ganz rot unterlaufenen Augen und wollte Dir nur sagen daß Du nicht alleine bist.Kannst dich ja mal melden. Gruß SONJA


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Na dann sind´s schon drei. Lucas ist 5 1/2 Monate und ich schlafe schon seit fast 3 Wochen Nachts nicht mehr. Er hat eigentlich bisher immer nur 1 x Nachts um 3:00 Uhr eine Mahlzeit gebraucht und hat dann ohne richtig aufzuwachen bis ca. 7:00 weitergeschlafen. Jetzt bin ich nur noch am stillen, aber abgestillt werden will er auch nicht. Dazu kommt eine vermeindliche Milcheiweißallergie. Ich weiß auch nicht mehr weiter


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Hallo,ich glaube,wir sind schon zu viert!Mein Sohn wir 1 Jahr und hat noch nicht eine einzige Nacht durchgeschlafen ,ich glaube das längste waren so 5 Stunden und das ist laaange her...Aber man gewöhnt sich dran,so blöd das klingt und mich hält die Gewissheit über Wasser,dass Mumi nun mal das Beste ist,plus alle Liebe und Fürsorge die es gibt.Brei am Abend hat sich kein bisschen aufs Schlafen ausgewirkt.Halte durch,irgendwann wirds besser,ganz bestimmt:))Claudia


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Hallo Ihr drei! Freut mich auch, daß ich Leidensgenossen habe. Mir gehts ganz genauso. Die ersten 3 Monate hat mein Süßer durchgeschlafen, doch seit vier Wochen wird er jetzt immer häufiger wach. Mittlerweile sind wir auch bei Stillen aller 1-2 Stunden. Der Schlafmangel macht einen fertig. So gerne ich stille, aber nachts bin ich fast fürs Aufhören. Wenns nur nicht so wichtig wäre, gerade weil mein Kleiner ein riesen Allergierisiko hat. Zusätzlich das Problem, daß er weder Schnuller noch Flasche nimmt und nur an der Brust einschläft!Bis jetzt hat er auch noch nichts anderes außer muttermilch bekommen. Woran merkt man eigentlich, daß Muttermilch allein nicht mehr reicht? Wünsche Euch allen baldige Besserung und wieder schlafreichere Nächte! LG Claudia


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..wenn Baby gaaaanz fürchterlich nach deinem Essen giert und die Milchmenge sich eben nimmer nach der Nachfrage reguliert. Außerdem merkt man es an der Reaktion des Babys, wenn es den ersten Löffel Brei bekommt. Meine war ganz stolz, hat gestrahlt und gelacht und dauernd wieder das Mündchen aufgesperrt. Würde sie nicht essen wollen, hätte sie sich sicher verweigert...


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Hallo Sonja, also tagsüber schläft meine auch ganz schlecht zurzeit. Allerdings hat sie ihre ersten Zähne schon. Womöglich wollen die nächsten schon kommen??? Hab jetzt mal eine Hebamme aus unserer Stillgruppe gefragt, die meinte, ich solle einfach weitermachen, möglicherweise sei es auch ein Entwicklungsschub und das nachts legt sich wieder. Und ich solle ihr abends noch keine feste Nahrung geben, das sei zu schnell weil sie ja erst seit 4 Tagen isst. Ja und außerdem will ich natülrich so lange wie möglich, dass sie Mumi zu sich nimmt. Wenn auch "nur" abends oder so. Bin mal gespannt, was Biggi meint... Babsie


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Das macht meine auch,trotzdem will sie nicht alles essen und wenn nur wenn sie will.Ich warte immer ab bis sie nach der Brust verlangt dann issrt sie meistens auch Brei.


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Hallo an alle, Celena ist bald 23 monate alt, brustkind, und wir haben noch keine volle nacht kennengelernt. tagsueber ist sie windelfrei auf eigenen antrieb, manchmal fragt sie nachts nach dem toepfchen; faengt an zu sprechen; laeuft; klettert; hat heisse wutanfaelle; usw.; aber ohne brust will und wird sie nicht schlafen. manchmal wird es mir schon sauer, aber ich habe festgestellt, dass mir der gedanke, irgendwann aufzuhoeren, gar nicht so gut gefaellt. je laenger wir diese innige verbindung haben (sie schlaeft auch noch zusaetzlich aus meinem bauch, aber nicht die ganze nacht), um so schwerer wird es mir fallen. tagsueber gibt es keine moeglichkeit, fehlenden schlaf aufzuholen, denn dann ist arbeit und am spaeten nachmittag der 4jaehrige sohn aus der schule und Celena aus dem kinderhort abholen dran. und es stimmt irgendwie, was claudia sagt: man/frau gewoehnt sich dran, irgendwie. was mir geholfen hat, so weit und weiter zu gehen, ist eine positive, aber auch ehrliche einstellung zur situation zu finden; manchmal bin ich ausgelaugt, sauer, will nichtmehr .... aber nicht wirklich..... es wird irgendwann ein ende haben - und ich habe die boese vorahnung, dass mir dann etwas enorm fehlen wird. also: viel kraft an alle, die muede sind: ihr schafft es schon, so weit zu gehen, wie es fuer euch gut ist. messt euch nicht an anderen, das verunsichert nur. tschuess, christina


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Hallo, das Buch "Schlafen und Wachen" hab ich schon gelesen. Hat mir sehr gut gefallen und Leah schläft natürlich bei uns im Bett und wir genießen das auch alle total. Mittlerweile geht es mir auch wieder besser, ich weiß nicht, hatte wohl einen besonders schweren Tag... Natürlich haben sich die Zeiten nachts nicht mehr gebessert...wir sind jetzt tags wie nachts bei einem vorwiegend 3-Stunden-Rhythmus. Also fast wieder da angelangt, wo wir vor 7,5 Monaten angefangen haben. Aber mittlerweile hab ich mit Leuten gesprochen, die mir eigentlich ähnliches gesagt haben, das mit dem verarbeiten und so. Meine Brustwarze (es betrifft nur eine Seite) ist auch schon wieder auf dem Weg der Besserung. Aber eine Stillberaterin in der Nähe zu wissen, wäre schon nicht schlecht. Ich wohne in 76661 Philippsburg. Danke! Babsie


Biggi Welter

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Liebe Babsie, wie schön, heute hörst Du dich wirklich viel positiver an :-). Bitte wende dich an Frau Sylvia Merckouris, Tel. 07251-348092. Ganz llliebe Grüße Biggi


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Ja genau ganz das selbe keine Flasche keinen Schnuller nur die Brust zum trinken, essen, einschlafen und beruhigen. Das seit 5 1/2 Monaten. Und dann kommt noch dazu, daß er trotzt aller Bemühungen doch eine Milcheiweißallergie bekommen hat. Wenn ich´s nicht besser wüsste würd ich sagen lohnt sich dass denn dann noch. Wenn ich ehrlich bin macht mir stillen keinen Spaß mehr. Kein Papa der mal einspringen kann, ständig nasse T-Shirts und wunde Brustwarzen. Keinen Wein oder mal richtig scharf Mexikanisch essen. Aber wenn er dann an meiner Brust liegt schmelze ich jedesmal dahin vor Mutterglück.


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Hallo, ich habe zur Zeit das selbe Problem. Mein Sohn ist 5 1/2 Monate alt. Ich hatte schon damit begonnen abends Flasche und mittags Karotte zu geben. Zwischendurch etwas Obst hat er auch gegessen. Nachts kam er höchstens ein mal um zu stillen. Er wollte auch am Tag nicht mehr die Brust. Nun wurde er vor ein paar Tagen operiert und danach fing es an. Er verweigert wehement Flasche, Brei und alles andere. Tee trinkt er noch. Alle zwei einhalb Stunden, Tag und Nacht, verlangt er die Brust. Erschwerend kommt noch hinzu, daß ich durch das weniger Stillen auch noch weniger Milch habe. Dadurch kommt er noch öffter. Ich habe erst angenommen, daß es an der Operation lag. Er brauche wohl mehr Zuwendung, aber wenn ich das hier so alles lese, liegen wir wohl voll im Trend, wie man so schön sagt. Na gut, dann mal durchhalten Mädels. Werde es auch tun. Alles Liebe und viel Geduld wünscht Marion


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