Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Bin am Ende -- nach 29 Monaten :-(

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Bin am Ende -- nach 29 Monaten :-(

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Biggi! Nach 2 1/2 Jahren intensiver Stillzeit, muss ich heute Abend sagen: "Ich mag nicht mehr". Ich möchte diese gemeinsame Zeit mit meiner Tochter nicht missen. Bin stolz mich gegen alle Neider und Ablehner in meinem Umfeld durchgesetzt zu haben. Und trotz Krankheit oder Stress stehts meiner Kleinen ihr "Glück" nicht verwehrt habe. Mir war es nie zuviel, dass sie seit Geburt an viel getrunken und genuckelt hat. Allerdings sind wir momentan an einem Punkt angekommen, an dem meine Maus über mich entscheidet. Sie ist bis heute noch nie ohne mich eingeschlafen, weder Mittags noch Abends. Hat bisher auch noch keine Nacht durchgeschlafen, Mein Mann und ich versuchen fast jeden Tag ihr zu erklären , dass sie ein großes Mädchen ist und sie keine "Mimi" mehr braucht. Sie weiss genau worum es geht, schaltet aber sofort auf Abwehr. Macht einen riesen Aufstand, oder bettelt mich geradezu an. Ich liebe sie über allem und kann es ihr einfach nicht verwehren. Sie ist so lieb und streichelt mich dann dabei. " Mama bitte Mimi" , "Mama nur ein bißchen noch"... Zwischendurch hatte ich die Hoffnung, sie würde sich mit der Zeit allein abstillen. Aber werder Laufen lernen, noch Kinderkrippe, noch Krankheit oder Sonstiges konnte sie davon abbringen. Liebe Biggi, bau mich auf, sag mir was ich tun kann. Ich weiss echt nicht mehr weiter. Bye Anja


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Anja, es gibt zwei Dinge, über die Du dir zuerst klar werden musst: erstens musst Du selbst restlos davon überzeugt sein, dass Du nicht mehr stillen willst und zweitens muss dir bewusst sein, dass liebevolles Eingehen auf die Bedürfnisse deines Kindes keineswegs gleichbedeutend mit schrankenlosem Gewährenlassen ist. Kennst Du den 10. Grundsatz der La Leche Liga? „Von früher Kindheit an brauchen Kinder liebevolle Begleitung. Dazu gehören eine angemessene Berücksichtigung ihrer Fähigkeiten und das Eingehen auf ihre Gefühle." Im englischen Original wir hier von „loving guidance" gesprochen, was für mich noch treffender als „liebevolle Begleitung", den Hintergrund der Anleitung und Führung in der Erziehung trifft. Wichtig ist, dass Du selbst dir darüber klar wirst, was Du zulassen willst und was nicht und danach deine Strategie entwickelst, wie Du vorgehst. Für ein Kind ist vor allem die Klarheit wichtig. Zweifel, Unsicherheiten und ein Verhalten das sich nach „heute ja, morgen nein und übermorgen wieder anders" richtet, verunsichern ein Kind und lassen es dann oft verzweifelt an einem Verhalten klammern, nur um den Halt zu haben, dass etwas gleich bleibt. Setz dich in einer ruhigen Minute mal hin (oder mach einen Spaziergang für dich alleine) und überlege dir, was Du willst und was Du nicht mehr willst und dann mach mit deinem Partner zusammen einen Plan, wie ihr euren Weg findet, der nicht nur das Abstillen sondern generell euer Zusammenleben regelt. Liebevolle Konsequenz ist etwas sehr Wichtiges im Zusammenleben mit Kindern. LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.