Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, mein Sohn ist 1,5 Jahre alt und eigentlich kann man sagen er stillt noch so gut wie voll. Also ich stille nach Bedarf wann immer er eigentlich möchte, er sitzt aber auch bei jedem Essen mit am Tisch und ich biete ihm bei jedem Essen etwas an. Also von unserem Essen in seinem eigenen Teller, da er wenn überhaupt am liebsten alleine ißt. Allerdings ißt er nicht wirklich. Also er probiert zwar schon von allem, mal ein Stückchen Brot, das wird dann wieder ausgespuckt, mal eine Löffelspitze Joghurt, mal knabbert er an einem Apfel. Vorgestern durfte ich ihm tatsächlich ein paar Löffel Brühe füttern (von unserem Eintopf). Von August bis Januar mußte ich ihm Eisentropfen geben, im Aug. hatte er 9,5 und im Jan dann 13,7 da durften wir die Trpf. wieder absetzen. Nun aber meine Frage, hat hier noch jemand so ein Exemplar? Also er scheint sich ja so auch genug zu holen, oder? Er ist nicht zu klein und nicht zu dünn. Laut KiA müsste ich schon längst das stillen drastisch reduzieren, einfach das er dann schon essen wird. Aber das möchte ich irgendwo noch nicht. Ich kann ihn ja auch nicht zwingen. Für mich habe ich mir die Grenze 2 Jahre gesetzt um ihn dann wirklich tagsüber nicht mehr zu stillen, in der Hoffnung das er das dann schon etwas versteht und essen muß..? Tja, so wie es jetzt ist komme ich schon gut damit zurecht, aber ich wäre über ein paar Meinungen echt froh. Vielen Dank Tanja
Liebe Tanja, voll gestillte Einjährige sind nicht die ganz große Seltenheit und es gibt vereinzelte Berichte über Kinder, die sogar noch weit ins zweite Lebensjahr hinein ausschließlich gestillt wurden und dabei gut gediehen sind und sich altersentsprechend entwickelt haben. Ein Kind, das lange jegliche feste Nahrung verweigert, kann aber wohl kaum zum Essen gezwungen werden, denn: was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, um so schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer. Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probier es einfach einmal aus. Verweigert ein Kind deutlich länger jegliche Beikost, ist es allerdings sicher nicht verkehrt, das Kind genauer anzuschauen und eventuell nicht nur die Eisen , sondern auch die Zinkwerte zu kontrollieren. Es kommt zwar eher selten vor, doch manchmal liegt die Essensverweigerung der Kinder gerade an einem Mangel dieser Spurenelemente und dieser Mangel verschärft sich dann noch weiter, wenn das Kind nicht isst. Bitte also zum einen Geduld bewahren, dem Kind fingergerechte Nahrung und gemeinsames Essen am Familientisch und mit anderen Kindern (Nachahmungseffekt) anbieten und einmal von der Kinderärztin/arzt nachschauen lassen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo! Vielleicht liest Du auch noch meine Frage, die ich am 23.02.07 an Biggi gestellt habe und deren Antwort. Meine Kleine ist zwar erst 16,5 Monate alt, aber auch noch ein echter Still-Fan... Sie ißt zwar schon vom Tisch mit (wie bei Euch, wenn dann am liebsten alleine), aber von allem nicht wirklich viel. Mittags gibt es ein halbes Glas Gemüse-Fleisch-Brei. Obst findet sie gar nicht toll. Ich bin froh, wenn sie ein paar Löffel aus dem Obstglas ist. Ansonsten mische ich ihr immer etwas ins Gemüse. Zum Frühstück mag sie etwas Wurst und Brot. Abends probiert sie immer bei uns mit. Nudeln mag sie am liebsten. Gestern hat sie sogar ein halbes Brokkoli-Röschen gegessen... Ich muß mir auch immer von allen Seiten anhören, daß das Kind doch etwas "Gescheites" zum Essen braucht. Aber was soll ich machen??? Brei mag sie überhaupt nicht! Und ich kann sie doch nicht zum Essen zwingen!? Deshalb stille ich noch ganz nach Bedarf. Seit kurzem wieder seeeehr häufig... Heute morgen wollte sie nicht einmal ihre sonst heiß geliebte Gelbwurst essen. Nur "Mama Mama Mama"... Aber ich glaube, daß man in der Situation mit Zwang überhaupt nix erreicht. Eher das Gegenteil. Ich würde Deinem Kleinen einfach weiterhin normales Essen anbieten und weiter nach Bedarf stillen. Ich stelle meiner Kleinen auf den Wohnzimmertisch immer eine Schale mit Keksen und Flips. Ich schneide ihr auch manchmal kernlose Weintrauben ind mundgerechte Happen oder dünne Apfelschnitze. Manche meinen zwar, daß ich ihr diese Zwischendurch-Knabbereien nicht geben soll, aber ich bin ehrlich gesagt froh, wenn sie davon ißt!!! Und sie kann es auch vertragen. Sie ist in keinster Weise zu dick, im Gegenteil, auf der Kurve (im gelben Heft) stets auf der Idealkurve, Tendenz zur unteren. Und ich bin auch Deiner Meinung, wenn die Kleinen normal zunehmen und sich gesund entwickeln...was soll dann am Stillen schlecht sein. Ach ja: bezüglich der Eisenwerte wollte ich etwas fragen. Hast Du von Dir aus die Blutwerte testen lassen oder hat Dir das der Arzt empfohlen? Vielleicht sollte ich das zur Sicherheit auch 'mal machen lassen. LG Sandra
Mitglied inaktiv
Hallo Sandra, danke für Deinen Beitrag. Es tut gut zu lesen, das nicht nur mein Kleiner so ein Nicht-Esser ist. Manchmal braucht man einfach die Bestätigung, das es so ok ist wie man es macht. :-)) Also komischerweise ißt meiner auch mal ein paar Flips :-), die sogar sehr gerne oder auch (Dinkel-)Salzstangen, die ißt er auch mal. Ansonsten halt überall mal dran rumknabbern, aber essen ist es halt nicht. Ach ja und Brei usw. wollte meiner auch nie. Am liebsten halt so einen Teller wie Mama und drin rummatschen. :-) Mit dem Eisen, das hat mir der KiA bei der U6 gesagt, er fand ihn so blaß um die Lippen und da er ja auch noch nicht essen wollte, hat er den Wert kontrolliert, ein zu niedriger Eisenwert hemmt wohl auch den Appetit. Jetzt ist der Eisenwert wieder super und er probiert ja auch schon mehr. Ich hoffe nur der Eisenwert fällt nicht so schnell wieder. LG Tanja
Mitglied inaktiv
Hi! Mir geht es genauso. Fühle mich auch gleich besser, wenn ich erfahre, daß es anderen Mami's auch so geht. Letztendlich ist wohl so ziemlich alles "normal". Jedes Kind ist nun 'mal anders. Und wenn man auf seinen Instinkt vertraut, dann kann man vermutlich gar nicht sooo viel falsch machen... Meine Kleine schläft jetzt, zum ersten Mal seit langem zum 2. am Tag... Habe sie in den Schlaf gestillt, weil sie so matschig war. Ich habe mittags Nudeln gegessen, nicht einmal probieren wollte sie!!! Herrje...DAS ist ja mal wieder eine Phase... LG Ach ja: habe eben Dinkel-Stangen gekauft :-) Es müssen ja nicht immer Flips sein ;-)
Mitglied inaktiv
Hallo Sandra, hallo Tanja, na, da sind wir ja schon zu dritt :-) Es tut wirklich gut zu lesen, dass es noch mehr ausgesprochene Stillfans gibt, die mit "richtigem" Essen auch jenseits des ersten Geburtstags noch nicht so viel anfangen können (oder wollen?)! Zu meiner Situation, Tanja, lies doch mal meine Frage vom 23.02., "Stillen mit 14 Monaten"... dort hatte Sandra mir schon geantwortet - danke, Sandra! Liebe Grüße Heike
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