sternßßß
Ich war heute wegen einer Nebenöhlenentzündung beim HA. Er schreib mir ein Antibiotikum auf und ich sagte es müsste zum Stillen passen. Da bekam ich was zu hören. Warum ich sie mit fast 2 Jahren noch stille? Ob ich weiss das das psychologisch nicht gut ist? Das es ja nix mehr bringt. Ich sagte nur das es ihre Meinung ist und ixh eine andere habe. Da kam er mit wissenschaftlichen Untersuchungen daher und die Medizin hat immer recht, und und und.... Ich war so sauer hab es mir aber nicht anmerken lassen sondern hab nur gesagt das ich gerne das Rezept jetzt hätte. Warum wird man als stillende Mutter so angegriffen? Warum ist es akzeptabel wenn das Kind noch Schnuller oder Milchflache hat aber der Busen soll schädlich sein? Gut das mein Kinderarzt sagt das ich den Quatsch nicht gauben soll. Ich musste mich jetzt auskotzen. Sorry ist sonst nicht meine Redeweise. DAnke fürs zuhören und ermutigen.
Liebe sternßßß, weißt Du, das Problem liegt in weiten Teilen darin, dass es weder Kinderärzte noch Ernährungswissenschaftler im Rahmen ihrer Ausbildung wirklich etwas über das Stillen und die Muttermilch erfahren. Es liegt am persönlichen Interesse des einzelnen Kinderarztes, ob und wie viel er sich über das Stillen und alles was damit zusammenhängt informiert. Manche Kinderärzte beziehen ihr Wissen über das Stillen ausschließlich aus den (kostenlosen) Infobroschüren der Säuglingsnahrungsindustrie andere hingeben bilden sich sehr intensiv fort und machen sogar das IBCLC (International Board Certified Lactation Consultant) Examen. Das ist ein StillberaterInnen Examen, das jedes Jahr weltweit am gleichen Datum mit den gleichen Fragen durchgeführt wird. Um zum IBCLC Examen zugelassen zu werden müssen die KandidatInnen 200 Weiterbildungsstunden während der letzten drei Jahre über das Fachgebiet "Stillen und Muttermilch" nachweisen und alle fünf Jahre müssen sie sich erneut rezertifizieren, wenn sie sich weiterhin IBCLC nennen wollen. Und dann darfst Du auch nicht vergessen, dass die persönlichen Erfahrungen der Kinderärzte ebenfalls eine sehr große Rolle spielen. Bei so unterschiedlichen Voraussetzungen ist es leicht zu verstehen, dass es auch unterschiedliche Meinungen gibt und dass sehr unterschiedliche Informationen weitergegeben werden. Die WHO empfiehlt ausdrücklich für ALLE Kinder eine Stillzeit von bis zu zwei Jahren und darüber hinaus. Die Ernährungsempfehlungen der WHO sind (in englisch) nachzulesen unter www.who.int/chd/publications/newslet/diaglog/9/feeding_young_children.htm . Es steht in der Innocenti Deklaration ausdrücklich, dass diese Empfehlungen für alle Kinder und nicht nur für Kinder in Drittweltländern Anwendung finden. Die amerikanische Akademie der Kinderärzte (AAP) empfiehlt ebenfalls eine mindestens einjährige Stillzeit für alle Kinder und darüber hinaus solange Mutter und Kind es wollen. Die neueste Verlautbarung der American Academy of Pediatrics ist übrigens seh eindeutig. Dort steht nämlich "There is no upper limit to the duration of breastfeeding and no evidence of psychologic or developmental harm from breastfeeding into the third year of life or longer". (Es gibt keine Obergrenze für die Stilldauer und keinen Beleb für Schädigungen hinsichtlich der Psyche oder der Entwicklung, wenn bis in das dritte Lebensjahr oder länger gestillt wird) Lass dich also nicht verunsichern :-). LLLiebe Grüße, Biggi
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