Mitglied inaktiv
Hallo, unser Kleinster ist nun knapp 11 Monate und ich pausiere seit Beginn der Schwangerschaft mit den Betablockern (gegen Supraventriculäre Tachykardie und vorwiegend Migräne). Meine Migräne tritt in der letzten Zeit wieder unerträglich häufig auf und die Frage ob ein Betablocker während der Stillzeit in Frage kommt, lässt sich leider nicht vollkommen klären. Der Hausarzt und Gynäkologe gaben zwar ihr "ok", dennoch liest man sehr viel Gegenteiliges. Ich stille zwar nicht mehr voll - er erhält Mittags und Abends Brei - und die Dosis des Betablockers ist äusserst gering (1/4 Tabl. niedrigste Dosierung), dennoch habe ich grosse Bedenken. Bislang nahm ich vor der Schwangerschaft Concor ein, nun wurde mir als Mittel erster Wahl zu Beloc geraten. Das Stillen läuft so wundervoll, dass ich noch nicht darauf verzichten möchte, die Migräne aber zunehmend gravierender Auftritt. Wie soll ich mich verhalten? Viele Grüße
Liebe Sunny, Sie müssen sich weiter quälen! Das von Ihnen genannte Präparat ist ein Beta Rezeptorenblocker mit dem Inhaltsstoff Metoprolol. Dazu kann ich Ihnen aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit§ Spielmann, Schaefer, 6.Auflage, 2001 zitieren: "unter Langzeittherapie mit 100 und 200 mg Metoprolo (z.B. Beloc, Jeprolol) wurden maximal 0,7 mg/l Milch gemessen. Der M/P Quotient liegt bei 3. Die dem Säugling zukommende Tagesosisbeträgt trotzdem höchstens 0,1 mg/kg. Das entspricht 3,2 % der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis. Etwa 10 % der nordeuropäischen Bevölkerung sollen Metroprolol nur langsam metabolisieren. Dies könnte der Grund dafür sein, dass in einem Fall bei einem (Symptomlosen) Säugling eine Plasmakonzetration von 45 µg/l gemessen wurde. Bei den anderen gestillten Kindern waren es 0,5 3 µg/l (Übersicht in Bennett 1996). Die therapeutischen Konzentrationen beim Erwachsenen wurden mit 93 881 µg/l angegeben. ... Empfehlung für die Praxis: Von den Betarezeptorenblockern sind zu bevorzugen: Metoprolol, Oxprenolol, Propanolol (vorwiegend bei tachykarden Rhytmusstörungen eingesetzt), Timolol (als Augentropfen) und Labetalol. Bei dennoch erfolgter Einnahme eines anderen Beta Rezeptorenblockers ist eine Einschränkung des Stillens nicht erforderlich. Die Medikation sollte jedoch umgestellt werden." Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen weiter. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo, ich hatte in der Schwangerschaft eine EPH-Gestose entwickelt, wo ein Symptom hoher Bludruck ist. Na nach der Geburt war der Blutdruck dann immer noch erhöht und ich habe Beloc genommen (2X95mg) und gestillt.Und meinen Sohn hat es nicht geschadet und er ist ein Frühchen(1840g ,SSW 33+0).Im Wochenbett hat sich der Blutdruck wieder normalisiert,dass ich keine Medis mehr brauche. Ich hatte am Anfang auch Angst, dass irgendwelche Nebenwirkungen auf das Baby übergehen, aber er war die ganze Zeit stabil und er lag 3 Wochen auf einer Frühchenstation, Blutdruck und Herzfrequenz kontinuierlich gemessen werden. Liebe Grüße aus Hannover Jenny
Mitglied inaktiv
Hallo nochmals, herzlichen Dank Jenny und Biggi. Ich muss jedoch noch einmal nachfragen. Vielleicht liegt es ja daran, dass ich offenbar heute nach dem letzten Migränetag noch nicht wieder ganz aufnahmefähig bin, ich lese den Auszug aus der Arzneiverordnung jedoch eher als positiv - zumindest den letzten Abschnitt. Der erste Satz von Ihnen - dass ich mich weiterhin quälen muss - lässt den Text natürlich in einem anderen Licht erscheinen, somit sollte ich auf die Einnahme auf jeden Fall verzichten? Oder denke ich nun komplett quer? Viele Grüße
Mitglied inaktiv
Hallo Sunny, ich hab während meiner gesamten Schwangerschaft Betoblocker nehmen müssen. Da - ohne das jemals der Grund dafür gefunden wurde, trotz genauer Untersuchung - mein Puls permante zu hoch war. Mein Medikament hieß Bisoprolol. Ich hatte auch ziemliche Bedenken, die Tabletten zu nehmen. Aber nach Absprache mit meiner Gynäkologin und auch Internistin haben sie mich auf eine äußerst geringe Dosis eingestellt. 1,5 mg pro Tag. Nach der Geburt war ich mir auch unsicher, wie ich mich nun weiter verhalten sollte, da ich die Tabletten kurz vor der Entbindung absetzen sollte. An 2 Tagen habe ich sie dann doch wieder, ohne Abklärung mit einem Arzt genommen und seitdem brauche ich sie nicht mehr. Vielleicht solltest Du neben Deinem Gynäkologen auch einen Internisten zu Rate ziehen. Alles in allem ist es eine Abwägungssache, denke ich. Es wäre doch möglich mit der geringsten Dosierung, die Dir hilft trotzdem zu stillen. Wenn die Ärzte ihr ok. geben, warum dann nicht? Und wenn Du Dir unsicher bist, hol Dir eine weitere Meinung eines Arztes ein. LG Claudi mit einem superfitten Nils
Liebe Sunny, um Gottes Willen, es sollte natürlich heißen, dass Sie sich NICHT länger quälen müssen! Ich entschudige mich dafür, heute ist so eine Hektik hier, aber das dürfte trotzdem nicht passieren. Also noch einmal :-), bitte NICHT länger quälen!! LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, DANKE :-) ach wie fein! :-) Im doppelten Sinne. Ich bin dann doch nicht so durch den Wind heute, wie ich dachte und werde zukünftig hoffentlich wieder mit den Betablockern Erfolg haben. Vielen, vielen Dank nochmals und auch ein Dankeschön an Sonnenblume. Herzliche Grüße, Sunny
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